Lebensdaten
1850 – 1931
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Blindenlehrer
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 127732381 | OGND | VIAF: 240952416
Namensvarianten
  • Mell, Alexander

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Mell, Alexander, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127732381.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Alexander (1814–1904), österr. Offizier;
    M Josefa v. Rosenbaum (1825–1911);
    B Anton (1865–1940). Dir. d. Steiermärk. Landesarchivs, Prof. f. österr. Gesch. in Graz (s. ÖBL);
    – ⚭ Marie (1859–1948). T d. Johann Alexander Rocek (1824–1905), Landesschulinspektor d. Steiermark, u. d. Pauline Cerny;
    4 S (1 ⚔), 4 T, u. a. Max (s. 2).

  • Biographie

    M. studierte an der Univ. Graz Naturwissenschaften und war dann seit 1876 als Gymnasiallehrer in Marburg/Drau tätig, ehe er 1886 als Direktor des k. k. Blindenerziehungsinstituts nach Wien berufen wurde. Sein hervorragendes Einfühlungsvermögen und spezielles pädagogisch-didaktisches Geschick befähigten ihn, viele Probleme der Blindenerziehung beispielhaft zu lösen. M. ließ für sein Institut eine eigene Blindendruckerei und -leihbücherei errichten, verbesserte die Lehrmittel, die Differenzierung des Unterrichts und die Ausbildung der Blindenlehrer. Als beispielhaft galten der von ihm initiierte Neubau des Institutsgebäudes (1896–98) sowie die Schaffung eines eigenen Ferienheims für Blinde in Waldamt-Prolling (Niederösterreich), der wohl ersten Einrichtung dieser Art überhaupt (1910). Der Diskussion der von M. eingeleiteten zahlreichen blindenpädagogischen Neuerungen dienten umfangreiche internationale Kontakte. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Blindenbildung führte zur Gründung des „Museums für das Blindenwesen“ (1910). M. veranstaltete den 23. Deutschen Blindenlehrerkongreß in Wien, gab die Zeitschriften „Der Blindenfreund“ und „Eos“ heraus und edierte ein bis heute unentbehrliches „Enzyklopäd. Handbuch des Blindenwesens“ (2 Bde., 1899/1900). Auch die Gründung von zwei Blindenfürsorgeheimen in Wien geht auf ihn zurück. Im 1. Weltkrieg widmete sich M. der Kriegsblindenfürsorge und erwarb sich große Verdienste um die Wiedereingliederung dieser Schwerstbehinderten in das Arbeitsleben. Seit 1914 war er Inspektor aller österr. Blindenanstalten. 1919 schied er aus seinem Amt aus.|

  • Auszeichnungen

    Hofrat.

  • Werke

    u. a. Über d. Kontakt d. blinden Kinder mit d. Natur, 1894;
    Blinde Leser, 1901;
    Gesch. d. k. k. Blinden-Erziehungs-Inst. in Wien 1804-1904, 1904;
    Der Blindenunterricht, 1910;
    Ratschläge z. Erziehung blinder Kinder, 1913.

  • Literatur

    Zs. f. d. österr. Blindenwesen 18, 1931, S. 97 f.;
    Kosch, Kath. Dtld.;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1931;
    ÖBL;
    Biographisches Lexikon Böhmen.

  • Autor/in

    Friedrich Benesch
  • Zitierweise

    Benesch, Friedrich, "Mell, Alexander" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 16-17 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127732381.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA