Dates of Life
1894 – 1984
Place of birth
Berlin
Place of death
Berlin
Occupation
Botaniker
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 139821872 | OGND | VIAF: 71471955
Alternate Names
  • Melchior, Hans

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Melchior, Hans, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139821872.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Franz, Kaufm. in B.;
    M Emma Bachmann;
    1920 Ilse Erna Stümer ( 1970); kinderlos.

  • Biographical Presentation

    M. studierte 1916-20 Botanik und Naturwissenschaften an der Univ. Berlin und wurde 1920 mit der Dissertation „Über den anatomischen Bau der Saugorgane von Viscum album (L.)“ unter G. Haberlandt und Adolf Engler zum Dr. phil. promoviert. Sein Interesse an Morphologie, Systematik und Pflanzengeographie führte ihn anschließend als Assistent Englers an das Botanische Museum und den Botanischen Garten in Berlin-Dahlem, wo er 1927 Oberassistent, 1932 Kustos (1940 Prof.-Titel), 1955 Wissenschaftlicher Oberrat wurde und von 1957 bis zu seiner Pensionierung 1959 Kommissarischer Leiter war. Danach wurde er noch zum Direktor i. R. ernannt. Seit 1925 bildete er technische Assistenten in der Lebensmitteluntersuchung und seit 1943 Gartenbaulehrlinge in Botanik aus.|1948 erhielt er einen Lehrauftrag für Botanik und mikroskopische Lebensmitteluntersuchung an der TH Berlin, wo er 1953 zum Honorarprofessor für das Gebiet „Botanische Lebensmitteluntersuchung“ ernannt wurde.

    In den erhaltenen Räumen des Botanischen Museums ließ M. nach 1945 wieder ein kleines Schaumuseum mit paläobotanischen Objekten und Nutzpflanzen einrichten, in dem auch die Grundzüge ihrer Analyse gezeigt wurden. Zum weiteren Aufbau der paläobotanischen Abteilung, der Darstellung der Kulturpflanzen und der besonderen „Ägyptischen Abteilung“ mit pflanzlichen Überresten der frühen Hochkultur trug er in den neuen Räumen 1957-59 bei. Ferner betätigte sich M. als Herausgeber von fachwissenschaftlichen Zeitschriften (Bibliotheca Botanica 124-33, 1958-77; Botan. Jbb. f. Systematik … 76-77, 1953-57) und von Sammelwerken wie „Die natürlichen Pflanzenfamilien“ (²1953-80).

    Die wissenschaftlichen Forschungen M.s galten floristischen, systematischen, morphologischen, algologischen und phylogenetischpflanzengeographischen Gegenständen. Er war an der Bearbeitung mehrerer tropischer Floren (Südamerika, Afrika, Ostasien, Neuguinea u. a.) und botanischer Standardwerke beteiligt, besonders an der 12., neu bearbeiteten, durch ihn herausgegebenen Auflage des durch A. Engler begründeten „Syllabus der Pflanzenfamilien …“, zu dessen beiden Bänden er selbst 29 Beiträge über Familien und Ordnungen beisteuerte (1954-64). Er erforschte die Entwicklungsgeschichte der Alpenflora und trug eine umfangreiche Sammlung besonders aus den Südtiroler Dolomiten zusammen. Außerdem untersuchte er die alpine Flora des Elburs-Gebirges im Nordiran, als er 1936 an der „Deutschen Demawend-Expedition“ als Pflanzengeograph teilnahm. Ferner bearbeitete er die Pflanzensammlungen der Deutschen Nanga-Parbat-Expedition 1937 aus dem Nordwest-Himalaja.

    Ein weiteres Arbeitsgebiet M.s war die angewandte Botanik. Er widmete sich der mikroskopischen Anatomie der Nutzpflanzen, besonders der Holz- und Faserpflanzen, und wirkte bei einer Neubearbeitung des von Julius Wiesner begründeten Werks „Rohstoffe des Pflanzenreichs“ ⁴1927/28) mit. Er beschäftigte sich u. a. mit der Struktur und Bildung der Stärkekörner. Aus seinen Studien zur mikroskopischen Analyse von Lebensmitteln ging das „Praktikum der mikroskopischen Nahrungsmitteluntersuchung“ (1933, ²1939) hervor. Seit 1953 gab er zusammen mit Josef Schormüller das vielbändige Sammelwerk „Grundlagen und Fortschritte der Lebensmitteluntersuchung“ heraus.|

  • Awards

    Mitgl. d. Dt. Botan. Ges. u. d. Ges. Naturforschenden Freunde, Berlin.

  • Works

    Weitere W u. a. Über d. anatom. Bau d. Saugorgane v. Viscum album (L.), in: Btrr. z. Allg. Botanik 2, 1921, S. 55-87;
    Die Algen, 1. Abt., in: G. Lindau u. R. Pilger (Hrsg.), Kryptogamenflora f. Anfänger, IV (T. 1), ²1926, S. 1-314;
    Die Algen, 2. Abt., ebd., IV (T. 2), ²1930, S. 1-301;
    Schleime, in: J. Wiesner (Begr.), Rohstoffe d. Pflanzenreichs II, ⁴1928, S. 1831-1912 (mit E. Konstanty);
    Zur Pflanzengeogr. d. Elburs-Gebirges in Nord-Iran, in: SB d. Ges. Naturforschender Freunde zu Berlin, 1937, S. 55-71;
    Sphagnum, Naturgesch. u. erdgeschichtl. Bedeutung d. dt. Hochmoore, 1939;
    Mikroskop. Unterss. v. Kaffee, Kaffee-Zusatz u. Kaffee-Ersatzstoffen, v. Kakao u. v. Tabak, in: J. Schormüller (Hrsg.), Hdb. d. Lebensmittelchemie VI, 1970, S. 348-93, 394-413, 414-25;
    Gewürze, Botan. u. chem. Unters., 1974 (mit H. Kastner).

  • Literature

    E. Potztal, in: Willdenowia 14, 1984, S. 261-68 (W-Verz., P);
    dies., in: SB d. Ges. Naturforschender Freunde zu Berlin 24/25, 1985, S. 217-20 (P).

  • Author

    Brigitte Hoppe
  • Citation

    Hoppe, Brigitte, "Melchior, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 9-10 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139821872.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA