Lebensdaten
1880 – 1945
Geburtsort
Hardheim (Baden)
Sterbeort
Essen
Beruf/Funktion
Raumfahrttheoretiker ; Raumfahrtingenieur
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 121966151 | OGND | VIAF: 18093211
Namensvarianten
  • Hohmann, Walter
  • Hohmann, Ernst Friedrich Walter
  • Hohmann, Walther
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Hohmann, Walter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121966151.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Rudolf (1845–1919), Dr. med., prakt. Arzt, S d. Steuerinsp. Johannes in Homberg/Hessen u. d. Wilhelmine Haumann;
    M Emma (1843–1928), T d. Polizeiwachtmeisters Ludwig Kümmel-Drube u. d. Juliane Müller;
    Hannover 1915 Luise (1892–1959), T d. Heinrich Jünemann u. d. Marie Klingener;
    2 S (1 ⚔).

  • Biographie

    Seine Kindheit verbrachte H. in Port Elizabeth (Südafrika), wohin sein Vater wegen eines im Krieg 1870/71 zugezogenen Leidens ausgewandert war. 1891 kehrte H. nach Deutschland zurück. Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums in Würzburg studierte er 1900-04 an der TH München Bauingenieurwesen. 1904-12 war er in Wien, wo er das Riesenrad im Prater verantwortlich berechnete, in Berlin, Hannover und Breslau als Hochbau-, Brücken- und Eisenbeton-Ingenieur tätig. Bei der statischen Berechnung der Hudson-Hängebrücke hat er mitgewirkt. Seit 1912 war H. Baurat und Leiter der Statischen Abteilung (Bauaufsichtsbehörde) der Stadt Essen. 1920 promovierte er an der TH Aachen.

    Seit 1912 beschäftigte sich H. mit der Astronautik. 1916 war das Manuskript zu seinem Werk „Über die Erreichbarkeit der Himmelskörper“ fertig, das 1925 erschien. In diesem Buch, das zu den Grundlagen der Astronautik gehört, schlägt er als erster für Raumfahrzeuge als Flugbahn zwischen zwei Planeten eine die Planetenbahnen tangierende Halbellipse vor. Diese Kurve (Hohmann-Bahn) benötigt den geringsten Energie-Aufwand, da nur sie die Erdumlaufgeschwindigkeit um die Sonne zu 100% als Starthilfe ausnutzt, und muß aus Energiegründen noch heute geflogen werden. Außerdem benutzt man sie zu Rendez-vous-Manövern, zum Beispiel beim Apollo-Mond-Projekt.

    H. wurde von seinen Fachkollegen sehr geschätzt und hatte schriftlichen oder persönlichen Kontakt zu H. Oberth, M. Valier, N. A. Rynin, Perlmann, Lorenz, Esnault-Pelterie, P. Annanoff, Ziolkowsky, O. W. Gail, W. W. Stratonoff, W. Ley und anderen 1927 wurde er Vorstandsmitglied im „Verein für Raumschiffahrt“. Er berichtete über seine Forschungsergebnisse mehrfach in Vorträgen vor wissenschaftlichen Vereinen in Essen, doch stieß er, insbesondere bei seinen Vorgesetzten, auf Verständnislosigkeit und Ablehnung.

  • Werke

    u. a. Fahrtrouten, Fahrtzeiten u. Landungsmöglichkeiten, in: Die Möglichkeit d. Weltraumfahrt, hrsg. v. W. Ley, 1928.

  • Literatur

    Raketenenzyklopädie, hrsg. v. N. A. Rynin, 1929;
    Zs. f. Flugwiss. (12), 1964, S. 444 (P);
    Die Möglichkeit d. Weltraumfahrt, hrsg. v. W. Ley, 1928 (P). - Eigene Archivstudien.

  • Autor/in

    Kurt Neuberger
  • Zitierweise

    Neuberger, Kurt, "Hohmann, Walter" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 508 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121966151.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA