Lebensdaten
1832 – 1893
Geburtsort
Nütterden (Kreis Kleve)
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135648017 | OGND | VIAF: 75073990
Namensvarianten
  • Brügmann, Heinrich Leonhard
  • Brügmann, Heinrich Leonhard
  • Brügmann, H.

Orte

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Zitierweise

Brügmann, Heinrich Leonhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135648017.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1797–1861), Bauer in Oy;
    M Adelheid, verwitwete Kersten, geborene Janssen (1796–1857);
    Marie Doerts.

  • Biographie

    Von den Eltern zum Priester bestimmt, erkannte B. vor Ablegung des letzten Gelübdes, daß er zum geistlichen Stande nicht geeignet war, was zum Bruch mit seiner Familie führte. Unter harten Entbehrungen studierte er auf der Bergschule zu Bochum die Landmesserkunst und ließ sich als konzessionierter Markscheider in Dortmund nieder. Sein Beruf verschaffte ihm ausgebreitete Kenntnisse auf dem Grundstücksmarkt und dem Gebiet der Bergwerksverleihungen, die er geschickt zu verwerten wußte, so daß er ein großes Vermögen begründete. Zu Anfang der 80er Jahre schloß er mit der Gewerkschaft Zollern in Marten einen Vertrag, wonach er sich zur Abnahme einer bestimmten Menge Feinkohle verpflichtete. Er baute darauf eine Koksanstalt von 88 Öfen auf der Zeche Zollern I, die er auf eigene Rechnung betrieb und deren Erzeugnisse er freihändig verkaufte. B. war ferner einer der ersten, die den Wert des Kali erkannten. Seine geologischen Kenntnisse ließen ihn abbauwürdige Kalilager am Südharz vermuten. Da er keinen Teilhaber fand, der das große Risiko mitübernehmen wollte, spannte er seine eigenen Mittel bis zum äußersten an und machte Versuchsbohrungen, mit denen er schließlich um 1890 bei etwa 700 m Teufe fündig wurde. Mit seiner Zeche „Glückauf“ Sondershausen, die sich zu einem Millionenobjekt entwickeln sollte, wurde B. kurz vor seinem Tode der Begründer des dortigen Kalibergbaus.

    Auf ganz anderem Gebiet lag die Schöpfung, die B.s Namen die längste Dauer sichert. 1873 gründete er eine Aktienbrauerei, in die er zwei kleine Dortmunder Hausbrauereien einbrachte und deren alleiniger Vorstand er bis zu seinem Tode war. Sie gliederte sich viele andere einheimische Brauereien an, erhielt den Namen „Dortmunder Union-Brauerei AG“ und war schon bei B.s Tode die größte der Stadt und damit eine der größten Europas, was sie bis heute geblieben ist. - B. war noch bei vielen anderen Unternehmungen beteiligt. Bei der seltenen Vereinigung von kaufmännischen und wissenschaftlich-technischen Gaben ist er aus der Geschichte der großen Gütererzeugung nicht wegzudenken und hat durch seine Lebensarbeit - bis heute nachwirkend - zum Gedeihen ungezählter Existenzen beigetragen.

  • Literatur

    Dortmunder Union-Brauerei AG, Festschr., 1933;
    W. Serlo, Bergmannsfamilien in Rheinland u. Westf., 1936, = Rhein.-Westfäl. Wirtsdiaftsbiogrr. III, S. 230 f.;
    W. Herrmann, Aus d. Gesch. d. Dortmunder Union-Brauerei, 1938 (ungedr.);
    Festschr. d. Zeche „Glückauf“-Sondershausen [ca. 1940];
    P. H. Mertes, Das Werden d. Dortmunder Wirtschaft, 1942, S. 36;
    E. Brinkhoff, Meine Erinnerungen an d. Dortmunder Unionbrauerei, 1951 (ungedr.).

  • Porträts

    in: Glückauf, 1928, S. 569.

  • Autor/in

    Adolf Schill
  • Zitierweise

    Schill, Adolf, "Brügmann, Heinrich Leonhard" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 660 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135648017.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA