Dates of Life
erwähnt vermutlich zwischen 1470 und 1480 , gestorben 15. Jahrhundert
Occupation
Bildschnitzer
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 137110111 | OGND | VIAF: 81346655
Alternate Names
  • Meister des Eichstätter Domhochaltars
  • Meister des Eichstätter Domhochaltars
  • Meisther des Eichstätther Domhochaltars
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Places

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Citation

Meister des Eichstätter Domhochaltars, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137110111.html [05.05.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Versuche, den Meister mit einem „Hans Pildschnitzer“, der seit 1485 in Eichstätt urkundlich nachweisbar ist, oder mit „Hans Hugel der Schnitzer, Bürger von Eichstätt“, der in Urkunden von 1465 und 1475 erwähnt wird, zu identifizieren, sind ohne Erfolg geblieben.|Die Werkzuschreibungen beschränken sich heute auf die Figuren des Eichstätter Domhochaltars, die Figur der Walburga aus dem Gruftaltar von St. Walburg in Eichstätt und wenige andere Werke. Die fünf spätgotischen, 2,10m hohen Schreinfiguren des Hochaltars (Madonna auf der Mondsichel zwischen den Diözesanpatronen, Richard und Willibald, Walburga und Wunibald) sowie die acht Flügelreliefs und die drei Gesprengefiguren, ein Kruzifix, flankiert von Maria und Johannes, konnten 1884 in das neogotische Triptychon eingefügt werden. Die heutige Aufstellung spiegelt vermutlich die spätgotische Disposition wider. Mehrfach wurden die Figuren neu gefaßt, im 19. Jh. mit Ergänzungen versehen. Die Flügelreliefs, heute an der Feiertagsseite, zeigen acht Darstellungen aus der Passion Christi, sie wurden entweder vertauscht oder haben ursprünglich die Werktagsseite geschmückt.

    Der Domhochaltar zählt zu den spätgotischen Hauptwerken, seine Schreinfiguren zeichnen sich durch starke plastische Präsenz und Kraft aus. Sie zeigen statuarische Monumentalität und erhabenen Ernst, sind aber auch lebensnah als geistig tätige Gestalten geschildert. Ob die Flügelreliefs und die Gesprengefiguren von gleicher Hand sind, ist umstritten. Letztere sind weniger voluminös und mehr in die Fläche gebunden. Hochwertig sind die Flügelreliefs, die in einem schmalen, planverdichteten Reliefraum festgeschlossene vielfigurige Kompositionen in drastischer Ausdrucksweise und lebhaft individualisierten Physiognomien zeigen und Bezug auf Kompositionen Schongauers nehmen. Die Disposition der Eichstätter Schreinfiguren variiert das schwäb. Schema Hans Multschers – fünf vollrunde monumentale Standfiguren im Schrein. Schwäbisch ist auch der Stil der Hauptfiguren nach dem Vorbild von Herlins Rothenburger Retabel, wenn auch die Eichstätter Statuen diesem weit überlegen sind. Berücksichtigt man, daß der Rothenburger Altar von Herlins Nördlinger Altar abhängt und dessen Skulptur neuerdings Nicolaus Gerhaert zugeschrieben wird, so liegt eine Beziehung M.s zur oberrhein. Kunst nahe. Die komplizierte dynamische Bewegung der Eichstätter Madonna und ihre raumhaltigen Falten dürften von Nicolaus Gerhaert angeregt sein.

  • Literature

    Pastoral-Blatt d. Bistums Eichstätt 9, 1862, S. 174;
    F. X. Herb u. a., Eichstätts Kunst, 1901;
    F. Mader. Der Meister d. Eichstätter Domaltares (Hans Bildschnitzer), in: Die christl. Kunst 10, 1913, S. 213-38;
    ders., Die Kunstdenkmäler v. Bayern, Mittelfranken, Stadt Eichstätt, 1924, S. 70 ff.;
    E. Herzog, Spätgot. Plastik in Eichstätt, Diss. München 1947, S. 4-13;
    W. Paatz, Süddt. Schnitzaltäre d. Spätgotik, 1963, S. 65-67;
    E. Braun, Eichstätt, Dom u. Domschatz, 1986, S. 9, Abb. S. 61-67;
    ThB 19 („Hans Bildschnitzer u. Maler“) u. 37.

  • Author

    Matthias Bunge
  • Citation

    Bunge, Matthias, "Meister des Eichstätter Domhochaltars" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 710-711 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137110111.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA