Lebensdaten
1838 – 1907
Geburtsort
Döbeln (Sachsen)
Sterbeort
Sebnitz (Sachsen)
Beruf/Funktion
Kunstblumenfabrikant
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 136774911 | OGND | VIAF: 81062823
Namensvarianten
  • Meiche, Louis
  • Meiche, Louis Theodor

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Meiche, Louis, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136774911.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gottlob August (1795–1867), Mechaniker, später Bes. e. mechan. Kunstkabinetts, S d. Schuhmachermeisters Christian Gottlob (1764–1842) u. d. Maria Elisabeth Küßero (1769–1820);
    M Amalie Pauline (1810–42), T d. Musikers Gottreich Friedrich Hennicke aus Weimar;
    Sebnitz 1869 Wilhelmine Auguste (1839–1926), T d. Webermeisters u. späteren Blumenmachers Friedrich August Wehner (1815–89) u. d. Auguste Geißler (1820–76);
    1 S Alfred (s. 2).

  • Biographie

    M. arbeitete seit 1851 zusammen mit seinen Geschwistern als Bildererklärer und Akrobat bei den Vorführungen des mechanischen Kunstkabinetts seines Vaters. 1869 gründete er in Sebnitz eine Firma zur Herstellung künstlicher Blumen. Dieses Gewerbe war nach 1834 im Sebnitzer Raum durch nordböhm. Blumenmacher heimisch geworden und wurde anfangs in Familienwerkstätten betrieben. M. führte als erster Blumenhersteller im Raum Sebnitz in seinem Betrieb|die Arbeitsteilung ein. Von nun an gab es Färber, Ausschläger für Blumenblätter, Presser zum Formen der Blätter und die eigentlichen Blumenherstellerinnen. Außerdem spezialisierte sich seine Firma auf ausgewählte Blumensortimente. Diese Neuerungen hatten eine Steigerung der Arbeitsproduktivität und Verbesserung der Qualität der Erzeugnisse zur Folge. M. konnte mit den franz. Kunstblumen, die bisher den Weltmarkt beherrschten, konkurrieren. Seine Anregungen hinsichtlich der Arbeitsteilung und Spezialisierung wurden auch von anderen Firmen aufgegriffen. Mit über 200 Firmen (um 1890) war Sebnitz zum Zentrum der deutschen Kunstblumenindustrie geworden. 1903 wurden aus dem Konsularbezirk Dresden für 519 631 Dollar Kunstblumen ausgeführt (etwa 85% des gesamten dt. Kunstblumenexports). 1897 verkaufte M. seine Firma und lebte seither als Privatier in Sebnitz. Zusammen mit seinem Sohn Alfred war er aktiv an der Gründung einer Kunstblumenfachschule in Sebnitz beteiligt (1909) – bis heute die einzige Fachschule dieser Branche in Deutschland. Schon 1877 hatte M. die Gründung einer Fachschule zur Ausbildung von Musterentwicklerinnen und Vorarbeitern angeregt, um der sächs. Kunstblumenherstellung künftig auf dem Weltmarkt eine führende Position zu sichern.

  • Literatur

    L. M., ein Pionier d. Sächs. Kunstblumenindustrie, in: Unterhaltungs-Beil. z. „Grenzblatt“, Sebnitz, 1938, S. 55 f.;
    Alfred Meiche (S), Die Sebnitzer Blumenfachschule, Vorschläge zu ihrer Gründung, 1907.

  • Porträts

    Phot. um 1880 (Heimatraus. Sebnitz).

  • Autor/in

    Manfred Schober
  • Zitierweise

    Schober, Manfred, "Meiche, Louis" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 632-633 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136774911.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA