Lebensdaten
erwähnt 1523, gestorben 1528
Beruf/Funktion
Pfarrer ; Wiedertäufer
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 135647401 | OGND | VIAF: 55368856
Namensvarianten
  • Panicellus
  • Brötli, Johannes
  • Panicellus
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Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Brötli, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135647401.html [23.04.2024].

CC0

  • Biographie

    B. stammt wie Blaurock aus Graubünden, war wie dieser ursprünglich Priester, und zwar in Quarten am Walensee (Schweiz), und lebte seit 1523 mit Weib und Kind ohne Pfründe in Zollikon. Seit Sommer 1524 war er offener Gegner Zwinglis und bekämpfte die Kindertage, ließ sich selbst wiedertaufen und taufte einen Zolliker Handwerker. Rühmend heben die Täufer das apostolische Beispiel B.s hervor, der sich nach seinem offiziellen Rücktritt als Priester fortan von seiner Hände Arbeit ernährte und ohne kirchliches Amt die Zolliker im Täufertum unterrichtete. Er hat das zweite Schreiben der Züricher Täufer an Thomas Münzer (5.9.1524) mit unterschrieben und wurde noch im gleichen Jahr aus Stadt und Land Zürich verbannt. Er ging nach Hallau (Kanton Schaffhausen). Zweifellos hat sein Wirken Unruhen in Stadt und Land verursacht, aber der Vorwurf der Verschwörung, mit dem ihn der Züricher Rat verfolgte, ist unberechtigt, wie zwei Briefe B.s an seine frühere Gemeinde Zollikon dartun. Sie enthalten keine Spur einer Sympathie für die Bauern, sie gehen nicht auf den gleichzeitigen Bauernkrieg ein. Daher genoß er auch den Schutz Schaffhausens bis zur Invasion der Österreicher. Laut Märtyrerspiegel wurde er 1528 verbrannt.

  • Literatur

    F. Blanke, Eine Täuferversammlung in Zollikon 1525, in: Theol. Zs. 7, Basel 1950, S. 56-61;
    ders., Zollikon, Die Entstehung d. ältesten Täufergemeinde, ebenda, 8, 1952;
    ders., Die Propheten v. Zollikon, in: Mennonit. Gesch.bll. 9, 1952, S. 2-10;
    Qu. z. Gesch. d. Täufer in d. Schweiz, hrsg. v. L. v. Muralt, Bd. 1, Zürich 1952.

  • Autor/in

    Eberhard Teufel
  • Zitierweise

    Teufel, Eberhard, "Brötli, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 630 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135647401.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA