Lebensdaten
1533 – 1600
Geburtsort
Sankt Joachimsthal
Sterbeort
Zerbst/Anhalt
Beruf/Funktion
calvinistischer Theologe ; Humanist
Konfession
calvinistisch
Normdaten
GND: 11668982X | OGND | VIAF: 307196685
Namensvarianten
  • Hänsel Mayer (Spottname)
  • Major, Johann
  • Hänsel Mayer (Spottname)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Major, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11668982X.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Major: Johann M., evangelischer Theologe und Humanist, der Wittenberger Poet, spottweise „Hänsel Mayer“ genannt, ist im Zeitalter der Reformation als Satiriker der philippistischen Partei in Wittenberg bekannt geworden. Er war 1533 zu Joachimsthal in Böhmen geboren. Als sechzehnjähriger Jüngling ging er 1549 nach Wittenberg und schloß sich innig an Melanchthon an, welchen er später maßlos verherrlicht hat. 1551 begegnet er uns in Leipzig; die Magisterwürde aber erwarb er sich in Wittenberg. 1556 lehrte er in Würzburg und promovirte 1557 als Doctor der Theologie in Mainz. Im folgenden Jahre fand seine dichterische Begabung öffentliche Anerkennung, indem Kaiser Ferdinand I. ihn als „Poeten“ krönte. 1560 finden wir ihn wieder in Wittenberg, wo er der philosophischen Facultät angehörte und die akademischen Gelegenheitsgedichte anzufertigen hatte. Die kryptocalvinistischen Streitigkeiten führten ihn auf die Seite der Philippisten, als deren eifriger Vertreter er die Lutheraner heftig befehdete, sein Spott erging sich gegen sie besonders in satirischen Gedichten. 1579 aber soll er wegen falscher Münze, falschen Siegels, Meineids etc. eingekerkert und bis 1581 zu Rochlitz gefangen gehalten worden sein. Wegen seiner beständigen Befehdung der Concordienformel verwies man ihn 1586 von der Wittenberger Universität. Dank dem in demselben Jahre eingetretenen Thronwechsel durfte er zwar wieder zurückkehren, wurde aber als Kryptocalvinist 1591 von neuem eingekerkert. 1593 erscheint er wieder auf freiem Fuße und verlebte seine letzte Lebenszeit als Privatmann, eng befreundet mit dem humanistisch gebildeten Superintendenten Amling von Zerbst, wo er 1600 im calvinischen Glauben gestorben ist.

    • Literatur

      Ueber ihn handeln Hummel, Musarum remissio, Altdorf 1776. S. 225 bis 254; die Fortsetzung von Jöcher's Gelehrtenlexikon, Bd. 4, S. 425 bis 427. G. Frank, „Johann Major, der Wittenberger Poet“, Halle 1863. G. Frank in Herzog's Realencyklopädie (I. Aufl., Bd. 20, S. 75—77), an welchen sich vorstehender Artikel anschließt.

  • Autor/in

    P. Tschackert.
  • Zitierweise

    Tschackert, Paul, "Major, Johann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 20 (1884), S. 111 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11668982X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA