Lebensdaten
1831 – 1886
Geburtsort
Potsdam
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
preußischer Generalleutnant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 13555649X | OGND | VIAF: 67684853
Namensvarianten
  • Brandenstein, Karl Hermann Bernhard von
  • Brandenstein, Karl von
  • Brandenstein, Karl Hermann Bernhard von
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Zitierweise

Brandenstein, Karl von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13555649X.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl August (1792–1863), preußischer General, S des Wilhelm, preußischer Oberstleutnant, und der Friederike von Hake;
    M Bernhardine von Rieben (1797–1853);
    Ballenstedt 1879 Sophie (1847–1932), T des Professors Helmuth von Blücher (1805–62), Herrn auf Wasdow, und der Henriette von Rieben; 1 S.

  • Biographie

    B. nahm im Stabe des Oberkommandos der Elbarmee Herwarth v. Bittenfeld am Feldzug von 1866 teil. 1867 erfolgte seine Berufung in den Großen Generalstab, wo er die Bedeutung der Eisenbahnen sowohl für den Aufmarsch als auch für die Versorgung der im Stellungskrieg durch vermehrten Munitions- und Materialverbrauch stärker beanspruchten Armeen früh erkennend als Gestalter des Militäreisenbahnwesens genial gewirkt hat. Waren im Krimkrieg, dem ersten großen Stellungskrieg der Weltgeschichte, die Bahnen gegenüber der Bedeutung der Wasserverbindungen noch zurückgetreten - Rußland besaß kaum ein Eisenbahnnetz, und auch während des Krieges in Italien dominierten die Wasserwege -, so hatte B. bereits vor 1866 kriegsgeschichtliche Forschungen über die Rolle der passiven Landes-Verteidigungsmittel in ihrem Verhältnis zu denjenigen der aktiven durch Vermehrung der Verbindungen angeregt. Während des Krieges 1870/71 als Oberstleutnant dem Großen Hauptquartier zugeteilt, hat er das gesamte Feldeisenbahnwesen geleitet. Seine Maßnahmen erwiesen sich auch, seitdem mit der vollständigen Einschließung von Paris im Herbst 1870 die Versorgung der Belagerungsarmee einen beschleunigten Ausbau des Nachschubes und eine Weiterführung der Bahnen erforderlich machte, als außerordentlich zweckdienlich. Die Leistungen B.s, der den Grund zur weiteren Entwicklung des Militäreisenbahnwesens gelegt hat, wurden durch die Ernennung zum Abteilungschef für das Eisenbahnwesen im Großen Generalstab gewürdigt.

  • Literatur

    ADB XLVII;
    Großer Gen.stab, Der Dt.-Franz. Krieg I, 1874;
    Militär. Wbl., 1886, Nr. 26;
    G. v. Alten, Hdb. f. Heer u. Flotte II, 1909. - Zu V Karl Aug.: Priesdorff VI, S. 299 f. (P).

  • Autor/in

    Heinz Kraft
  • Zitierweise

    Kraft, Heinz, "Brandenstein, Karl von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 518 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13555649X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Brandenstein: Karl Hermann Bernhard von B., königlich preußischer Generallieutenant, als der Sohn eines preußischen Generals am 27. December 1831 zu Potsdam geboren und im Cadettencorps erzogen, trat am 28. April 1849 als Portepeefähnrich beim Kaiser Alexander Gardegrenadierregimente Nr. 1 zu Berlin in den Dienst, ward am 19. December 1850 Officier, besuchte die Allgemeine Kriegsschule und wurde, nachdem er kurze Zeit Compagniechef und darauf Lehrer an der Kriegsschule zu Potsdam gewesen war, 1863 in den Generalstab versetzt. Diesem angehörend machte er den Feldzug von 1866 im Stabe der Elbarmee mit. Am 15. Juli d. J. Major geworden, wurde er im nächsten Jahre nach Darmstadt entsandt, wo es galt, die großherzoglich hessische Division in die Wehrmacht des Norddeutschen Bundes organisatorisch einzufügen und die dort angenommenen preußischen Dienstvorschriften zur Geltung zu bringen. Wiederum nach Jahresfrist trat er zum Großen Generalstabe in Berlin zurück. Hier war er in der Zeit bis zum Ausbruche des Krieges gegen Frankreich damit beschäftigt, die Eisenbahnen für die militärische Verwendung im Mobilmachungsfalle nutzbar zu machen und die Fahrpläne für die Versammlung des Heeres an der bedrohten Grenze vorzubereiten. Daß ihr strategischer Aufmarsch sich mit einer solchen Ordnung und Schnelligkeit vollzog wie thatsächlich der Fall gewesen ist, war sehr wesentlich der umsichtigen und gewissenhaften Arbeit des Majors v. B. zu danken. Sie legte den Grund zu den späteren Erfolgen der Heeresleitung und der Truppen. Während des Feldzuges gehörte B., welcher bei der Mobilmachung zum Oberstlieutenant aufgerückt war, dem Großen Hauptquartiere an und war einer der nächsten und wichtigsten Gehülfen des Generalfeldmarschalls Graf Moltke (vgl. v. Verdy du Vernois, Im großen Hauptquartier, Berlin 1896). Seine Leistungen fanden äußere Anerkennung durch die Verleihung beider Classen des Eisernen Kreuzes; am 19. Januar 1873 kam dazu noch, in besonderer Würdigung seiner Verdienste als Leiter der Eisenbahnabtheilung des Generalstabes, der Orden pour le mérite. Aber den Anforderungen, welche die Arbeitslast dieser dauernd von ihm bekleideten Stellung an die Kräfte ihres Inhabers machte, war sein Körper nicht gewachsen, rastlose Thätigkeit hatte sie gebrochen. Er bat um seinen Abschied, welcher ihm am 18. Mai 1876, nachdem er 1875 zum Oberst befördert worden war, mit dem Charakter als Generalmajor und mit der Aussicht auf Wiederanstellung im Falle seiner Genesung ertheilt wurde. Nachdem er zuerst in Süddeutschland, dann in Guben gelebt hatte, hielt er sich sieben Jahre später für hinlänglich gekräftigt, um wieder Dienst thun zu können. Er bat um Verwirklichung der bei seinem Abgange ihm eröffneten Aussicht, wurde am 15. Mai 1883 zum Generallieutenant und zum Commandeur der 31. Division in Metz ernannt, vertauschte diese Verwendung am 3. November 1884 mit der des Chefs des Ingenieur- und Pioniercorps und Generalinspecteurs der Festungen, starb aber nach langer, schmerzhafter Krankheit schon am 17. März 1886 zu Berlin bevor er, trotz aller Energie seines Geistes, in dem neuen ihm übertragenen wichtigen Wirkungskreise seine Fähigkeiten so recht hatte bethätigen können.

    • Literatur

      Militär-Wochenblatt Nr. 26, Berlin, 27. März 1886.

  • Autor/in

    B. v. Poten.
  • Zitierweise

    Poten, Bernhard von, "Brandenstein, Karl von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 47 (1903), S. 174-175 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13555649X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA