Lebensdaten
1898 – 1978
Geburtsort
Bielefeld
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Biochemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 129324205 | OGND | VIAF: 8462405
Namensvarianten
  • Lohmann, Karl
  • Lohmann, Karl Heinrich Adolf
  • Lohmann, Carl
  • mehr

Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Lohmann, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129324205.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav (1859–1935), Landwirt, S d. Landwirts Jon. Friedrich in Bielefeld u. d. Hanne Friedrike Laux;
    M Anna (1857–1940), T d. Landwirts Franz Heinrich Beckel in Brock b. Brackwede u. d. Hanne Christine Friedrike Depenbrock;
    Lüneburg 1925 Helene (1899–1980), T d. Sanitätsrats Heinrich Müller in Lüneburg u. d. Dorothea Porth;
    2 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Realgymnasiums studierte L. Chemie in Münster und Göttingen, wo er 1924 mit einer Arbeit über die Zusammensetzung des Montanwachses promoviert wurde. Bis 1929 war er am Kaiser-Wilhelm-Institut für Biologie in Berlin-Dahlem tätig und wurde dann Mitarbeiter O. Meyerhofs am Heidelberger Institut für Medizinische Forschung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Dort begann er 1931 mit dem Studium der Medizin, das er vier Jahre später mit Staatsexamen und Promotion abschloß. 1937 folgte L. einem Ruf als o. Professor für physiologische Chemie an die Berliner Universität. Seinen dortigen Lehrstuhl gab er 1952 auf, um die Leitung des von ihm in den Nachkriegsjahren mit aufgebauten Instituts für Biochemie am Medizinisch-Biologischen Forschungszentrum der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin-Buch zu übernehmen. Diese Funktion übte er bis zu seiner Entpflichtung 1964 aus. – L. war in mannigfacher Weise forschungspolitisch engagiert. 1949-61 war er Sekretär der Medizinischen Klasse der Akademie, 1957-61 Präsident des Akademie-Instituts für Ernährung in Berlin-Rehbrücke, 1957-66 gehörte er dem DDR-Forschungsrat an, 1962-65 war er Vorsitzender der Biochemischen Gesellschaft der DDR; seit 1958 gehörte er der Berliner Physiologischen Gesellschaft an, seit 1960 leitete er die Deutsche Gesellschaft für experimentelle Medizin.

    Ein Schwerpunkt der Forschungstätigkeit L.s war die Untersuchung der biochemischen Vorgänge im Muskel. 1928 entdeckte L. das Adenosintriphosphat (ATP), dem eine zentrale Rolle bei den biochemischen Vorgängen im Muskel sowie bei der Gärung zukommt. 1931 gab er ein Verfahren zur Isolierung von ATP an und entwickelte eine Bestimmungsmethode zur Ermittlung des ATP-Gehalts von Geweben. Die „Lohmann-Reaktion“ beschreibt den Abbau von ATP mit Kreatinkinase. Weiter befaßte er sich mit der Charakterisierung des Leukämie auslösenden Virus des Ehrlich-Carcinoms sowie der Isolierung und Konstitutionsaufklärung hochmolekularer Phosphate in niederen Lebewesen Durch die Reindarstellung des Enzyms Carboxylase und die Bestimmung seiner Konstitution wurde die biochemische Funktion des Vitamins B1 dem Verständnis erschlossen. Nachdem L. die Leitung des biochemischen Instituts niedergelegt hatte, befaßte er sich mit Untersuchungen über den Einfluß der Temperatur auf den Stoffwechsel von Krebszellen.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Dt. Ak. d. Wiss. (1949) u. d. Leopoldina (1955);
    Dr. agr. h. c. (Humboldt-Univ. Berlin 1960), Dr. med. h. c. (1966);
    Cothenius-Medaille (1966);
    Verdienstorden d. DDR (1958).

  • Literatur

    Die Nahrung 7, 1963, S. 185;
    Mitt. d. Chem. Ges. d. DDR 15, 1968, S. 77;
    Pogg. VI, VII a.

  • Porträts

    Phot. (München, Dt. Mus., Bildnissig.).

  • Autor/in

    Claus Priesner
  • Zitierweise

    Priesner, Claus, "Lohmann, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 128-129 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129324205.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA