Lebensdaten
1649 – 1700
Geburtsort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Superintendent in Bremen ; lutherischer Domprediger
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 104125101 | OGND | VIAF: 44733524
Namensvarianten
  • Lochner, Jacob Hieronymus
  • Amyntas
  • Amynthas
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Lochner, Jacob Hieronymus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104125101.html [25.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Lochner: Jacob Hieronymus L., am 26. Juli 1700 als lutherischer Domprediger und Superintendent zu Bremen, zugleich königlich schwedischer Consistorialrath für das Consistorium in Stade, war am 1. März a. St. 1649 zu Nürnberg als Sohn des Registrators der großen Kanzlei, Friedrich L., geboren. Schon als Altdorfer Magister wurde er als poëta laureatus gekrönt und in den Pegnitz-Blumenorden mit dem Schäfernamen Amyntas ausgenommen. Dann besuchte er Jena, Leipzig und Rostock, wo er 1675 die Professur der Poetik erhielt und die Tochter des damals berühmten Varenius, Magdalene Justine, heirathete. 1677 ging er als Pastor nach Wismar, 1680 berief ihn die schwedische Regierung als Assessor an das dortige Consistorium; nachdem er schon 1677 abgelehnt hatte, als Generalsuperintendent der Herzogthümer Bremen und Werden nach dem damals in den münsterisch-dänisch-schwedischen Wirren nicht angenehmen Stade zu gehen. Trotzdem berief ihn 1686 dieselbe Regierung als|Pastor an den ihr gehörenden Dom zu Bremen, der gegenüber dem reformirten Glauben der Stadt lutherisch geblieben war. Mit der Stelle war die Superintendentur des (schwedisch-)bremischen Kirchenkreises und eine Rathsstelle im Consistorium zu Stabe verbunden. In Rostock erwarb L. vorher noch den Grad eines Dr. theol. Er war ein weitbekannter und gesuchter Mann, lehnte aber die ihm angetragene lauenburgische Superintendentur und das Pastorat zu St. Katharinen in Hamburg ab. In Bremen stiftete er das lutherische Waisenhaus. Er gab das vor kurzem erst abgeschaffte „Vermehrte Domgesangbuch“ heraus und besorgte eine billige Ausgabe der Bibel, seine übrigen Schriften sind Disputationen, Leichenpredigten etc., auch einzelne Streitschriften gegen den bremischen Commandanten, Obristlieutenant Christoph Neubauer werden ihm zugeschrieben. Seine Personalien schrieb der Wildeshaüser Pastor M. Joh. Crist. Schulenburg als ein „Dank- und Denkmabl“ zu des M. Ulrich Mente Leichenpredigt, die in Anspielung an Lochner's Vornamen den Titel: „Ein Gesicht der Jacobsleiter“ führt. Er ist im Bremer Dom begraben. Sein Bruder Mag. Karl Friedrich L. starb als Pastor zu Fürth 1699. Sein Sohn, wie der Vater Jacob Hieronymus L. geheißen, war in Wismar am 26. Septbr. a. St. 1683 geboren, studirte in Altdorf und Rostock, wurde an letzter Universität 1704 Privatdocent und nach einer holländisch-englischen Reise 1710 außerordentlicher Professor der Geschichte, ging aber 1713 als Conrector des Athenaei nach Bremen, wurde 1732 dessen Rector und starb, seit 1759 emeritirt, am 21. Mai 1764.

    • Literatur

      (Pratje) Altes und Neues, 6, 256, daraus bei Rotermund, Nachrichten von den .... an der Bremenschen Domkirche gestandenen Superintendenten (Bremen 1804). Krey, Andenken an die Rostockschen Gelehrten, 5, 13, und Anhang, 47. Ueber den jüngeren Jac. Hier. L. vgl. Pratje, Der Bremischen Schulgeschichte 2. Stück und Krey, l. c.

  • Autor/in

    Krause.
  • Zitierweise

    Krause, "Lochner, Jacob Hieronymus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 19 (1884), S. 67-68 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104125101.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA