Lebensdaten
erwähnt 8. – 10. Jahrhundert
Beruf/Funktion
schwäbisches Adelsgeschlecht
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 138019509 | OGND | VIAF: 86172932
Namensvarianten
  • Alaholfinger

Zitierweise

Alaholfinger, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138019509.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Der Name wurde durch F. L. Baumann für ein großes schwäbisches Herrengeschlecht eingebürgert, nach einem Halaholf, dessen Sohn Agilolf 776 das Familienkloster (Ober)-Marchtal an der Donau beschenkte. Sehr wahrscheinlich sind die A. Nachkommen des schwäbischen Herzoghauses, das wie das bayerische agilulfingisch und wohl burgundischen Ursprungs gewesen sein dürfte. Hauptsitz scheint die Burg Marchtal gewesen zu sein. Die Familiengüter erstreckten sich zu beiden Seiten der oberen Donau und des oberen Neckars; in diesen Gegenden übten Mitglieder des Geschlechts im 9. Jahrhundert auch Grafenrechte aus. Am Anfang des 10. Jahrhunderts strebten die Brüder Erchanger und Berchtolrf, die sog. Kammerboten (Pfalzgrafen?), deren Schwester Kunigunde zuerst mit dem bayerischen Markgrafen Liutpold ( 907), dann mit König Konrad I. vermählt war, nach der Herzogwürde in Schwaben, wurden aber 916 auf der Hohenaltheimer Synode als Aufrührer verurteilt und 917 hingerichtet. Der Mannesstamm des Geschlechts ist gegen Ende des 10. Jahrhunderts erloschen, die Familiengüter scheinen durch weibliche Erbfolge u. a. an die Salier (über Gisela, Gemahlin Konrads II.) und die Herzöge von Kärnten gekommen zu sein.

  • Literatur

    F. L. Baumann, Zur schwäb. Grafengesch., in: Württ. Vjhh. 1, 1878, S. 25 ff.;
    ders., Üb. d. angebl. Gfsch. u. Grafenfamilie Kelmünz, in: Ztschr. d. Hist. Ver. f. Schwaben u. Neuburg 4, 1878, S. 11 ff., 325 f.;
    G. Meyer v. Knonau, St. Gallische Gesch.Qu., in: Mitt. zur vaterländ. Gesch. 13, 1872, S. 232 ff.;
    P. F. Stälin, Gesch. Württembergs I, 1882, S. 383 ff.;
    E. Zöllner, Die Herkunft d. Agilul-finger, in: MIÖG 59, 1951, S. 245 ff.

  • Autor/in

    Heinrich Dannenbauer
  • Zitierweise

    Dannenbauer, Heinrich, "Alaholfinger" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 120 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138019509.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA