Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Adelsfamilie
Konfession
-
Normdaten
GND: 1018930787 | OGND | VIAF: 226428334
Namensvarianten
  • Looz-Corswarem, Grafen von
  • Corswarem-Looz, von
  • Corswarem, Grafen von
  • mehr

Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Looz-Corswarem. Herzöge von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1018930787.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Das Geschlecht führt seinen Ursprung und Namen auf die im heutigen Belgien zwischen St. Truiden und Tongern (Bistum Lüttich) gelegene Gfsch. Looz (Loon) mit dem Hauptort Borgloon zurück. Die 1015 mit Giselbert erstmals genannten Grafen besaßen und erwarben umfangreiche Besitzungen im Hennegau sowie auf dem linken Maasufer (Gfsch. Horn). Der Enkel Giselberts, Arnold I., wird 1078 als regierender Graf und 1108 als Burggraf von Mainz genannt. Durch Heirat kam er in den Besitz der fränk. Gfsch. Rieneck. 1135 gründete er oder sein gleichnamiger Sohn die Abtei Averbode (bei Löwen). Ludwig I ( 1171), der auch mit dem Beinamen „de Renegge“ erscheint, war mit Agnes von Metz ( vor 1180) verheiratet, die in der Literaturgeschichte als Förderin Heinrichs von Veldeke bekannt ist. Ihr Sohn Gerhard II. ( 1197), der mit Adelheid von Geldern ( n. 1194) verheiratet war, ist wahrscheinlich von dem abgebrochenen Kreuzzug 1197 nicht zurückgekehrt. Unter seinen Kindern Ludwig II ( 1218, s. 1) und Gerhard III. ( 1216) wurden die Grafschaften Loon und Rieneck geteilt, wobei Gerhard III. auch Stammvater der L.schen Linie wurde, da Ludwig ohne Nachkommen blieb.

    Arnold V. ( 1323), ein Urenkel Gerhards III. (v. Rieneck), nahm als Verwandter des Grafen von Jülich am Jülicher Erbfolgekrieg (1278–80) und als Bundesgenosse des Herzogs von Brabant am Limburger Erbfolgekrieg (1283–88) teil. Er war einer der Sieger über die Koalition des Kölner Erzbischofs Siegfried v. Westerburg in der Schlacht bei Worringen 1288. Nach dem Aussterben der Hauptlinie 1367 fiel die Gfsch. Loon als erledigtes Lehen an die Lütticher Kirche.

    Die Familie von Corswarem (Kruisworm), die mit Johannes ( 1160) auf der Burg St. Stephan bei dem Dorf Corswarem (bei Lüttich) erstmals genannt ist und deren Stammreihe mit Robert de Corswarem 1213 beginnt, ist möglicherweise als jüngere Linie der Grafen von Looz anzusehen. Vornehmlich durch Heirat erwarb sie zahlreiche kleinere Herrschaften und Rechte in den Provinzen Limburg, Namur und Hennegau, darunter das sog. Sonnenlehen Niel. Mitglieder der Familie standen in der frühen Neuzeit im Dienste der Span. Niederlande und Österreichs.

    Durch Dekret Karls VI. vom 24.12.1734 wurde den Brüdern Ludwig Felix ( 1759) und Joseph Philipp Hyazint ( 1777) von C. die Berechtigung verliehen, für ihre Familien den Titel eines Grafen von Looz-Corswarem zu führen. Persönlich erhielten sie den Herzogtitel sowie das Recht, aus ihren Besitzungen zwei Herzogtümer mit dem Namen Looz-Corswarem und Corswarem-Looz mit dem Recht der Primogenitur zu bilden, die sie als kaiserl. Lehen empfangen sollten. Da schon in der nächsten Generation dieser Zweig der Familie auszusterben drohte, errichtete der Haupterbe Karl Alexander ( 1792) am 23.8.1785 ein Testament, in dem er seinen Vetter Wilhelm Joseph (1732–1803, s. 2) aus der jüngeren Linie der C. zum Universalerben einsetzte. Wilhelm Joseph, der auf diese Weise den gesamten Besitz in seiner Hand vereinigte, war zweifelsohne die bedeutendste Persönlichkeit der Familie, er wurde der Stammvater der herzogl. Linie. Sein jüngerer Halbbruder Ludwig Anton (1758–1846) wurde zum Stammvater der gräfl. Linien in Belgien und Deutschland (niederländ. Anerkennung des Grafentitels vom 30.7.1822). Zu|nennen sind aus diesem Zweig vor allem Walter v. L.-C. (1874–1946), der als Kunstmaler und Meisterschüler Anton v. Werners und Adolph v. Menzels in Berlin ein Atelier unterhielt und durch Kriegs- und Historienmalerei bekannt geworden ist (s. ThB), sowie der Major der belg. Armee Arnold de L.-C. (1895–1982), der als Pionier der Luftfahrt 1934 eine direkte Fluglinie von Belgien nach Belgisch-Kongo erprobte.

  • Literatur

    F. W. v. Hofmann, Kurzgefaßte Abh. üb. d. Gerechtsame u. Ansprüche d. Fürst- u. Herzogl. Hauses Looz, 1800;
    J. Baerten, Het Graafschap Loon (11de - 14de eeuw), 1969;
    H. Büld (Hrsg.), Rheine a. d. Ems, Chroniken u. Augenzeugenberr. 1430-1950, 1977;
    H. Gérard, Les as de l'aviation Belge, 1984;
    Th. Ruf, Die Grafen v. Rieneck, Geneal. u. Territorienbildung, 1984.

  • Autor/in

    Clemens Graf von Looz-Corswarem
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Looz-Corswarem, Clemens Graf von, "Looz-Corswarem. Herzöge von" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 157-158 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1018930787.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA