Lebensdaten
1752 – 1831
Geburtsort
Hamburg
Beruf/Funktion
Bürgermeister von Hamburg
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116302526 | OGND | VIAF: 47510210
Namensvarianten
  • Amsinck, Wilhelm
  • Amsinck, Guilielmus
  • Amsinckius, Guilhelmus

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Amsinck, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116302526.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul Amsinck, Kaufmann und Amsterdamer Bote, Kämmereiverordneter;
    M Anna Maria Lutterloh;
    1785 Elisabeth, T des portugiesischen Konsuls Johannes Schuback, Gründers des großen, noch heute bestehenden Handelshauses J. Schuback & Söhne; 6 K, u. a. Wilhelm Amsinck (1793–1874), Dr. jur., Senatssyndikus (1827–60), Leiter des Finanzwesens, Vorsitzender der Reformkommission von 13.3.1848.

  • Biographie

    A. studierte Rechtswissenschaften in Leipzig (1771) und Göttingen (ab 1772), promovierte 1774 zum Lizentiaten der Rechte, kehrte 1775 nach Hamburg zurück und wurde dort 1786 zum Ratsherrn, 1802 zum Bürgermeister erwählt. Er vertrat seine Vaterstadt seit 1796 wiederholt bei Verhandlungen mit dem revolutionären Frankreich, ferner 1796 auf dem Hildesheimer Kreistag, 1797 in Rastatt und auf den weiteren Konferenzen, die dem Reichsdeputationshauptschluß von 1803 vorangingen. Als Landherr von Bill- und Ochsenwerder 1800/01 sorgte er für Verbesserung des Schulwesens und für die Eindeichung von Finkenwerder, als Stadtherr 1802 für die Errichtung des Leuchtturms zu Cuxhaven. Während der französischen Gewaltherrschaft lebte er als Privatmann, alle ihm angetragenen Ämter ablehnend. Als ein Mann unbedingter Ordnung und peinlicher Genauigkeit wandte sich A. nach Wiederherstellung der Selbständigkeit 1814 gegen alle weiter gehenden Reformen. Die Verwaltung des wertvollen Klostergebietes von St. Johannis führte er seit 1820 im Geiste strengster Rechtlichkeit. Besondere Verdienste erwarb er sich durch Organisation der reichen Averhoffschen Stiftung für hilfsbedürftige Frauen und zur Förderung junger Gelehrter, Künstler und Handwerker.

  • Werke

    s. Lex. Hamburg. Schriftsteller I, 1851, S. 60;
    Aufzeichnungen d. Senators u. Landherrn Lic. W. A. üb. seine Verwaltung d. Landesherrschaft v. Bill- u. Ochsenwerder. 1800–01.

  • Literatur

    zum Gesamtartikel: ADB I; C. Amsinck, Die niederländ. u. hamburg. Familie A., Ein Versuch einer Familiengesch., T. 1 u. 2, 1886, T. 3, bearb. v. O. Hintze, 1932;
    Dt.GB, Bd. 18, 1910 (zahlreiche P d. 16.-19. Jh.s).

  • Autor/in

    Heinrich Reincke
  • Zitierweise

    Reincke, Heinrich, "Amsinck, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 262 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116302526.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Amsinck: Wilhelm A., geb. zu Hamburg 5. Jan. 1752, 21. Juni 1831. Das niederländische Geschlecht der A. ist mit dem im December geb. zwollschen Bürgermeisterssohn Wilhelm 1580 in Hamburg seßhaft geworden. Von dessen zwei Söhnen stammte eine zahlreiche meist kaufmänn. Nachkommenschaft ab. Die von dem Senator Rudolf ( 1636) abstammende ältere Linie hat mehrere Rathsherren und verdiente Mitglieder der Behörden aufzuweisen. Einzelne Zweige rankten nach Hannover, Frankreich, Portugal, England, Holstein und Dänemark. Der von Arnold ( 1656) stammenden jüngeren Linie, ebenfalls in den höchsten Behörden mehrfach vertreten, und in ihrem nach Surinam übergesiedelten Zweige vermuthlich ausgestorben, gehört Wilh. A. an, der Sohn des Kaufmanns Paul A. Nach dem Besuch des Johanneums und des akademischen Gymnasiums zu Hamburg studirte er 1771—74 in Leipzig und Göttingen und ward hier 24. Mai 1774 zum Licentiaten der Rechte promovirt. Mit seinem|älteren Bruder, der später Professor am akademischen Gymnasium war, machte er darauf eine gelehrte Reise nach Wetzlar und Wien, Kassel, Frankfurt a. M., Mainz, Mannheim, Augsburg, Preßburg, Prag, Dresden und Berlin. Am 17. Jan. 1786 zum Rathsherrn erwählt, verwaltete er verschiedene öffentliche Aemter, namentlich 1800—1 die Landherrenschaft zu Bill- und Ochsenwärder mit Auszeichnung, und wurde darauf 23. Oct. 1802 zum Bürgermeister erwählt. Besonders thätig war er bei den Verhandlungen mit der französischen Republik während des letzten Kreistages zu Hildesheim, des Congresses zu Rastadt, des Reichsdeputationshauptschlusses von 1802 und bei den ferneren Verhandlungen zu Regensburg. — Sein nicht unbedeutendes Vermögen erleichterte wol seinen aus deutsch patriotischen Gründen gefaßten Entschluß, kein Amt unter der französischen Gewaltherrschaft zu übernehmen, wodurch er zugleich den mit solcher Verwaltung verbundenen Gefahren entging. — Die Eindeichung der hamburgischen Elbinsel Finkenwärder, die Verbesserung des Schulwesens in der hamburgischen Landschaft Moorburg, die Erwerbung der wichtigen Elbinseln Peute und Müggenburg, die Errichtung des Leuchtthurms zu Kurhafen sind ihm zu danken. Er besaß eine seltene Arbeitsfähigkeit, der ein ungewöhnliches Gedächtniß vortheilhaft zu Statten kam. Den nach Befreiung von der Franzosenherrschaft gemachten allzuweit gehenden Neuerungsvorschlägen war er keinesweges geneigt; nur für eine verbesserte bürgerliche Stellung der in Hamburg lebenden Juden war er thätig, wiewol dies während seines Lebens erfolglos blieb. — Der hamburgische Kaufmann Averhoff, der mit Hinterlassung eines bedeutenden Vermögens unverheirathet starb, hatte ihm die Anfertigung und Verwaltung seines Testamentes übertragen, dessen von A. organisirte großartige Stiftung zu wohlthätigen und gemeinnützigen Zwecken, namentlich auch während der französischen Schreckensherrschaft, manchen Nothleidenden Hülfe gespendet und manchem fleißigen jungen Künstler und Gelehrten die Mittel zu seiner Ausbildung gewährt hat. — Amsinck's Schriften verzeichnet das „Lexicon Hamb. Schriftsteller“ Bd. I. S. 60.

    • Literatur

      Memoria Guilhelmi Amsinckii (amtlich vom Professor Dr. J. H. C. Lehmann), Hamb. 1833. fol. — Nekrol. IX. (1831) S. 556, und F. Georg Buck's Hamb. Bürgermeister S. 278 f.

  • Autor/in

    Harder, und , Beneke.
  • Zitierweise

    Harder; Beneke, Otto, "Amsinck, Wilhelm" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 415-416 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116302526.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA