Linde, Johann Wilhelm
Linde, Johann Wilhelm
- Lebensdaten
- 1760 – 1840
- Geburtsort
- Thorn
- Sterbeort
- Danzig
- Beruf/Funktion
- Pfarrer in Danzig ; Schulinspektor ; Superintendent der Nehrung ; Theologe ; Pfarrer ; Superintendent
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 104195118 | OGND | VIAF: 306409973
- Namensvarianten
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- Linde, Johann Wilhelm
- Linde, Io. Guil.
- Linde, J. W.
- Linde, Johannes G.
- mehr
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Biographie
Linde: Johann Wilhelm L., zu Thorn im Januar 1760 geboren, Sohn eines dortigen unbemittelten Schlossermeisters, erhielt seine erste Ausbildung auf dem dortigen Gymnasium und besuchte während der Jahre 1778—82 die Universitäten Leipzig und Halle. Schon 1782 gab er die Uebersetzung des Jesus Sirach heraus, der Niemeyer eine Abhandlung „Ueber die Methode die Moral in Sittensprüchen zu lehren“ mitgab. Nachdem er in den Jahren 1782—84 in einigen Danziger Familien die Stelle eines Erziehers bekleidet hatte, wurde|er von der städtischen Obrigkeit 1786 zum Conrector der Marienkirchschule und 1792 zum Prediger an der Kirche des Hl. Geisthospitals berufen. Auf dieser Stelle ist er, trotzdem er mehrfach zu höheren und einträglicheren Aemtern berufen wurde, bis zu seinem Tode geblieben. An sonstiger Anerkennung hat es ihm aber nicht gefehlt: 1817 erhielt er die Schulinspection der Danziger Nehrung und 1825 deren Superintendentur, 1824 von der Universität Greifswald die Doctorwürde. 1836 entsagte er wegen körperlicher Schwäche den meisten seiner Aemter und behielt nur die Pfarrstelle; am 16. Februar 1840 starb er. Seine Predigtweise war der Zollikofer's ähnlich, nur von größerer Herzenswärme, wozu wol der strengkirchliche Charakter der Stadt, in der er wirkte, beigetragen hat. Die praktische Tendenz überwog, in deren Befolgung er oft ohne Scheu Verhältnisse auf der Kanzel besprach, die dort sonst nie berührt werden. Der Inhalt seiner Predigten bekundete einen gemäßigten Rationalismus. Trotz seiner seit 1817 sehr erweiterten Wirksamkeit in Schulinspectorat und Superintendentur, war er auch noch schriftstellerisch thätig. Außer Nekrologien und Predigten, unter denen die auf den Tod des Prinzen Ludwig von Preußen und der verwittweten Königin Christine Elisabeth, Gemahlin Friedrichs II., hervorzuheben sind, gab er 1795 „Sententiae Jesu Siracidae graece“, Gedani, und eine zweite Auflage der Uebersetzung des Jesus Sirach heraus; 1797 folgte „Irenäus über die Kriegsübel, eine Trostschrift in 17 Büchern", 1800 „Reinhard und Ammon oder Prediger-Parallele“, 1811 „Jesu Universalreligion“.
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Literatur
Ad. Höpfner, Der treue Säemann, Predigt zum Gedächtniß des Joh. Wilhelm Linde, Danzig 1840. Dr. G. Löschin, Dr. Johann Wilh. Linde, Danzig 1840.
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Autor/in
Bertling. -
Zitierweise
Bertling, "Linde, Johann Wilhelm" in: Allgemeine Deutsche Biographie 18 (1883), S. 664-665 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104195118.html#adbcontent