Lebensdaten
1895 – 1963
Geburtsort
Berlin-Charlottenburg
Sterbeort
Cincinnati (USA)
Beruf/Funktion
Assyriologe
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 116977922 | OGND | VIAF: 89163434
Namensvarianten
  • Lewy, Julius
  • Lewy, J.

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Zitierweise

Lewy, Julius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116977922.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Benno, Dr. med., Medizinalrat in B., später in Haifa;
    M Carola Schiff;
    Gießen 1928 Dr. Hildegard Schlesinger (1903–69), Physikerin, dann Assyriologin, T d. Ludwig Schlesinger (1864–1933), Prof. d. Math. in Gießen (s. Pogg. IV-VII a), u. d. Clara Fuchs.

  • Biographie

    Nach Teilnahme am 1. Weltkrieg wandte sich L. in Leipzig dem Studium der Biblischen Geschichte und Semitistik sowie der Assyriologie zu. Entscheidenden Einfluß auf seinen wissenschaftlichen Werdegang hatten dann die Assyriologen H. Zimmern in Leipzig und später F. Delitzsch in Berlin, dessen letzter Schüler L. war. Zimmerns Schule hatte eine Reihe bedeutender Keilschriftforscher hervorgebracht, die auf der Basis der von ihm geforderten streng textkritisch fundierten Methodik zur Überwindung des bis dahin unter Orientalisten und Alttestamentlern weit verbreiteten Panbabylonismus gelangten. Durch Delitzsch wurde L. über das Dissertationsthema „Das Verbum in den altassyr. Gesetzen“ auf das Forschungsgebiet gelenkt, das ihn sein Leben lang beschäftigt hat: die ins frühe 2. Jahrtausend v. Chr. datierten Keilschrifttexte aus den assyr. Handelskolonien in Kappadokien. Nach der Promotion (1921) wechselte L. nach Gießen, wo er sich Ende 1922 für das Fach Semitische Philologie habilitierte. Die folgenden Jahre waren gekennzeichnet von einer fruchtbaren Publikationstätigkeit mit einer Fülle von Artikeln und nahezu jährlich einer Monographie, darunter mehreren noch heute mustergültigen Editionen von kappadok. Keilschrifttexten. Die wissenschaftliche Leistung fand ihre Anerkennung in der 1930 erfolgten Ernennung zum persönlichen Ordinarius, die jedoch 1933 durch die Nationalsozialisten wieder rückgängig gemacht wurde, worauf L. Deutschland verließ. Nach kurzem Aufenthalt in Palästina und Gastdozenturen in Paris, Baltimore und New York erhielt er 1936 eine Professur für Semit. Sprachen und Biblische Geschichte am Hebrew Union College Cincinnati. In seinen wissenschaftlichen Publikationen behandelte er nun vornehmlich Themen der babylon.-assyr. Grammatik und Lexikographie sowie der Kultur- und Religionsgeschichte des Alten Orients. L.s wichtigste Schülerin und Mitarbeiterin war seine Frau Hildegard, die nach seinem Tode als seine Nachfolgerin die Professur in Cincinnati innehatte.

  • Werke

    Stud. z. altassyr. Texten aus Kappadokien, 1922;
    Forschungen z. alten Gesch. Vorderasiens, 1925;
    Die altassyr. Texte vom Kültepe bei Kayserije, 1926;
    Chronolog. d. Könige v. Israel u. Juda, 1927;
    Die Kültepe-Texte d. Slg. Rudolf Blanckertz, 1929;
    Die Kültepe-Texte d. Slg. Frida Hahn, 1930;
    Die altassyr. Rechtsurkk. vom Kültepe I-IV, 1930-35 (mit G. Eisser);
    Die Keilschrifttexte aus Kleinasien d. Hilprecht-Slg. Jena, 1932;
    Textes cappadociennes I-III, 1935-37.

  • Literatur

    E. Weidner, in: Archiv f. Orientf. 21, 1966, S. 262 (P);
    K. Hecker, in: Gießener Gel. in d. 1. Hälfte d. 20. Jh. II, 1982, S. 626-33 (P);
    Enc. Jud.

  • Autor/in

    Karl Hecker
  • Zitierweise

    Hecker, Karl, "Lewy, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 419 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116977922.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA