Lebensdaten
1808 – 1870
Beruf/Funktion
Archivar ; oldenburgischer Geheimer Archivrat und Staatsrat ; Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 117670278 | OGND | VIAF: 42620955
Namensvarianten
  • Leverkus, Wilhelm

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Leverkus, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117670278.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Leverkus: Wilhelm L. wurde am 13. Februar 1808 zu Wermelskirchen im Kreise Lennep geboren, wo sein Vater als Apotheker lebte. Nachdem er bis Ostern 1822 die Schule seines Heimathortes besucht hatte, erhielt er seine Ausbildung auf den Gymnasien zu Kreuznach und Düsseldorf und bezog im Herbst 1826 die Universität Bonn, um sich dem Studium der Philologie zu widmen. Später ging er nach Heidelberg, wo er wegen seiner Betheiligung an dem Auszuge der Studenten im J. 1828 relegirt wurde, und endlich, nachdem er eine Zeitlang im Vaterhause feine Studien fortgesetzt hatte, nach Berlin, wo er Promovirte. Da er als demagogischer Umtriebe verdächtig in Preußen trotz vielfacher Bemühungen und Fürsprachen eine Anstellung nicht erlangen konnte, übernahm er Ostern 1836 provisorisch für ein Jahr die Functionen eines Hülfslehrers am Gymnasium zu Gutin; eine dauernde Anstellung an dieser Schule lehnte er indeß ab, indem er Verwendung bei dem in Eutin befindlichen Archiv des Bisthums Lübeck fand (Juli 1837). Im J. 1838 wurde er als Secretär an das Haus- und Centralarchiv nach Oldenburg berufen und 1845 zum Archivar bei demselben ernannt. Von seinem heimathlichen Kreise zum Stellvertreter des Abgeordneten für das Frankfurter Parlament gewählt, trat er nach dem Ausscheiden des Abgeordneten Hülsmann im October 1848 in die Nationalversammlung ein, wo er sich dem rechten Centrum anschloß, mit dessen Mehrheit er am 20. Mai 1849, da die Durchführung der Reichsverfassung mit preußischer Spitze gescheitert war, sein Mandat niederlegte. Zu politischer Wirksamkeit bot sich ihm seitdem keine Gelegenheit; er widmete sich ausschließlich archivalischen und diplomatischen Studien und Arbeiten, namentlich auf dem Gebiete des Schleswig-Holsteinischen Staatsrechts. Am Schlusse des Jahres 1856 als Archivrath zum Vorstande des Haus- und Centralarchivs ernannt, wurde seine ersprießliche Thätigkeit durch Beförderung zum Geheimen Archivrath (1862) und Staatsrath (1866) anerkannt. L. starb am 30. November 1870, nachdem ihm die Anfänge der Verwirklichung seines Lieblingswunsches, der Einheit Deutschlands, der von Jugend auf sein|Denken und Streben geweiht war, mit hoher Freude erfüllt hatten. Er war ein echter deutscher Mann, wahr und treu. — Schriftstellerische Arbeiten hat L., abgesehen von kleinen Aufsähen in Zeitschriften, nur folgende geliefert: „Eine authentische Interpretation der Garantieacten Englands und Frankreichs wegen des Herzogthums Schleswig“ (1848), eine Schrift, die wegen ihrer publicistischen Bedeutung für die Stellung Schleswigs zu Deutschland in demselben Jahre von Colquhoun in London ins Englische übertragen ist, und die zweite Abtheilung des Codex diplomaticus Lubecensis: „Urkundenbuch des Bisthums Lübeck“ (1856), Thl. 1, die Jahre 1154 bis 1341 umfassend, ein Werk, an welchem er 12 Jahre gearbeitet hat, an dessen Fortführung er indeß durch amtliche Arbeiten gehindert wurde.

  • Autor/in

    Mutzenbecher.
  • Zitierweise

    Mutzenbecher, "Leverkus, Wilhelm" in: Allgemeine Deutsche Biographie 18 (1883), S. 503-504 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117670278.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA