Lebensdaten
1695 – 1759
Geburtsort
Traunstein (Oberbayern)
Sterbeort
Wessobrunn
Beruf/Funktion
Benediktiner ; Historiker ; Dichter
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 122700449 | OGND | VIAF: 40267131
Namensvarianten
  • Leuthner, Cölestin
  • Leittner, Cölestin
  • Leutner, Cölestin
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Zitierweise

Leutner, Cölestin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd122700449.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann, Hafner in T.;
    M Salome N. N.

  • Biographie

    L. legte nach Studien am Jesuitengymnasium in München und an der Benediktineruniversität Salzburg 1717 im Benediktinerkloster Wessobrunn Profeß ab und empfing 1721 die Priesterweihe. Seit 1723 wirkte er am bischöfl. Lyceum in Freising als Lateinlehrer und als „poeta“ (Verfasser von Festgedichten und Stücken für das Schultheater). 1733-38 lehrte er an der Univ. Salzburg; zuletzt war er Superior an der zu Wessobrunn gehörigen Wallfahrtskirche in Vilgertshofen. Zeitweilig war er auch Sekretär der Bayer. Benediktinerkongregation. Großen Anklang fanden seine natürlich empfundenen Dramen in lat. Sprache, wie sie in Freising und Salzburg aufgeführt wurden; ihren besonderen Reiz machen die eingestreuten Lieder in deutscher Sprache aus. – L.s Ansehen als Gelehrter gründet in seiner Geschichte Wessobrunns (1753), die nach dem Vorbild der „Historia Frisingensis“ (1729) seines gleichzeitig mit ihm in Freising wirkenden Mitbruders Karl Meichelbeck angelegt ist. Wie dieser fühlte er sich in der Nachfolge der Mauriner und Bollandisten, wenn er auch ihre kritischen Ansätze nicht mit allen Konsequenzen nachzuvollziehen vermochte. Sein Werk ruht auf einer außerordentlich breiten Quellengrundlage, und da manche seiner Quellen heute verloren sind, hat es stellenweise geradezu selbst Quellenwert. Außerdem kannte L. bereits abgeleitete Quellen und gab in seiner Kritik den Urkunden den Vorrang vor den Geschichtsschreibern. Für die klösterliche Historiographie der Folgezeit war sein Werk von spürbarem Einfluß.

  • Werke

    u. a. Epigrammatum Libri IV., 1730;
    Vita, doctrina et passio D. N. Jesu Christi, 1733, ²1734;
    Dramata parthenia ad docendum Dei amorem, 1736;
    Hist. Monasterii Wessofontani illustrans Historiam Bavaricam universalem et particularem deprompta ex approbatissimis scriptoribus rerum Germanicarum, et maxime Bavaricarum, 1753.

  • Literatur

    ADB 18;
    A. Lindner, Die Schriftsteller u. d. um Wiss. u. Kunst verdienten Mitgl. d. Benediktiner-Ordens im heutigen Kgr. Bayern v. J. 1750 b. z. Gegenwart I, 1880;
    A. Kutscher, Das Salzburger Barocktheater, 1924;
    J. Hemmerle, Der Wessobrunner C. L. u. s. Stellung innerhalb d. bayer. Gesch.schreibung, in: Lech-Isar-Land, Jb. 1956, S. 4-13;
    ders., Die Benediktinerklöster in Bayern, in: Germania Benedictina II, 1970;
    A. Kraus, Die bayer. Historiogr. z. Z. d. Gründung d. Bayer. Ak. d. Wiss., in: Bayer. Gesch.-wiss. in 3 Jhh., 1979, S. 178-83;
    ders., Die benediktin. Gesch.schreibung im neuzeitl. Bayern, ebd., S. 117, 141;
    M. Leitschuh, Die Matrikeln d. Oberklassen d. Wilhelmsgymnasiums in München II, 1971, S. 170.

  • Autor/in

    Andreas Kraus
  • Zitierweise

    Kraus, Andreas, "Leutner, Cölestin" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 387 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122700449.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Leuthner: Cölestin L., Benedictiner zu Wessobrunn, geb. den 23. November 1695 zu Traunstein in Oberbaiern, am 9. Januar 1759. Im J. 1717 in den Orden, 1721 in den Priesterstand getreten, lehrte er 12 Jahre lang an den Gymnasien zu Freising und Salzburg Rhetorik, wurde dann Superior an dem Wallfahrtsorte Vilgertshofen und versah längere Zeit das Secretariat der baierischen Benedictiner-Congregation. Mit dem gelehrten Cardinal Angelo Maria Quirini, Bischof von Brescia, stand er in regelmäßigem Briefwechsel. Unter seinen Schriften ist besonders zu erwähnen des „Chronicon Wessofontanum“, 1753, ein noch immer brauchbares Werk, welches auch viele andere Klöster, namentlich Tegernsee, berücksichtigt. Seine „Dramata parthenia“, 1736, verdienen insofern noch Beachtung, weil in den lateinischen Text 13 deutsche Gesänge moralischen Inhaltes eingefügt sind. Dieselben zeichnen sich vor gleichzeitigen südbaierischen Reimgedichten, z. B. jenen des parnassus boicus, durch reinere Sprache und besseren Wohlklang aus.

    • Literatur

      Baader's Lexikon I. 1, S. 314. Lindner, Schriftsteller des Benedictinerordens I. 178—179.

  • Autor/in

    Gg. Westermayer.
  • Zitierweise

    Westermayer, Georg, "Leutner, Cölestin" in: Allgemeine Deutsche Biographie 18 (1883), S. 497 unter Leuthner [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122700449.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA