Dates of Life
um 1405 – 1481
Place of birth
wohl Berolzheim oder Neuenmuhr (Mittelfranken)
Place of death
Weißenburg (Elsaß)
Occupation
Deutschmeister des Deutschen Ordens
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 136624197 | OGND | VIAF: 80936710
Alternate Names
  • Lentersheim, Ulrich von
  • Ulrich, von Lentersheim
  • Lenthersheim, Ulrich von
  • more

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Lentersheim, Ulrich von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136624197.html [04.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    Aus fränk. Ritterfam.;
    V Kraft ( 1412), Herr v. Neuenmuhr u. Berolzheim, Gefolgsmann v. Burggf. Friedrich VI. v. Nürnberg;
    M Magdalena v. Rosenberg.

  • Biographical Presentation

    L. soll 1420 in den Deutschen Orden eingetreten sein und sich in Preußen durch „Tapferkeit und Klugheit“ ausgezeichnet haben. 1435 ist er erstmalig urkundlich belegt, und zwar als „Überreiter in Ellingen“, der für die Überwachung der Landgüter zuständig war. 1436-44 war er Komtur von Donauwörth, 1444-48 von Nürnberg. 1448 übernahm er das Amt des Landkomturs von Franken, das zu dieser Zeit bereits mit dem Komtursamt von Ellingen verbunden war. Damit hatte er die größte Deutschordens-Ballei zu leiten. Nach dem Rücktritt des Deutschmeisters Jobst v. Venningen im Nov. 1453 entschied sich der Hochmeister am 10.2.1454 für L. als dessen Nachfolger. Da gerade zu dieser Zeit in Preußen der Dreizehnjährige Krieg zwischen Orden und Preußischem Bund ausbrach, hatte er diplomatisch mitzuwirken, zunächst in Böhmen, dann beim Markgrafen von Brandenburg. Mindestens im Dezember nahm er persönlich am militärischen Geschehen in Preußen teil, so daß er erst im Frühjahr 1455 das Deutschmeistertum übernehmen konnte, das bis dahin von seinem Vorgänger weiterhin versehen worden war. Die Schwäche der Balleien erlaubte kaum eine Hilfe zur Finanzierung der Ordenssöldner. Diplomatisch war L. bei Kaiser und Fürsten sowie auf Reichstagen tätig, ohne den für den Orden verlustreichen 2. Thorner Frieden (1466) vermeiden helfen zu können. Gegenüber den Gefahren, die dem Orden und seinen Besitzungen von mächtigen Nachbarn drohten, konnte er einige Erfolge erringen. Gewaltsame Angriffe des Grafen von Wertheim auf die Ordensstadt Prozelten wehrte er militärisch und vor allem diplomatisch ab, ehe 1484 sein Nachfolger mit Kurmainz Prozelten gegen Scheuerberg-Neckarsulm tauschte, wo schon L. durch den Ankauf einer Teilherrschaft den Deutschmeisterbesitz um Horneck (Neckar) verstärkt hatte. Auch das Ordenshaus Frankfurt-Sachsenhausen wurde von ihm durch organisatorische Maßnahmen gestärkt. Wirtschaftliche Verbesserungen waren notwendig, da zunehmend auch die Türkenkriege finanzielle Leistungen verlangten, zu denen der Orden im Reich herangezogen wurde. Innerhalb des Gesamtordens spielte dieser Deutschmeister zwischen Hochmeister und Italien eine sichtbare Rolle. Daß sein Verzicht, persönlich zu den Hochmeisterwahlen von 1470 und 1477 nach Königsberg zu reisen, nur Ausdruck eines Selbständigkeitsstrebens innerhalb des Ordens war, darf bezweifelt werden. Wohl aus gesundheitlichen Gründen bat er am 29.3.1479 um seine Entlassung und verbrachte seine letzten Jahre in Weißenburg/Elsaß.

  • Literature

    Regg. historico-diplomatica Ordinis S. Mariae Theutonicorum 1198-1525, bearb. v. E. Joachim, hrsg. v. W. Hubatsch, Bd. 1 u. 2, 1948/73;
    O. Rohn, in: Gunzenhäuser Heimat-Bote 9, Nr. 17 f., 1976 f.;
    K. H. Lampe, Bibliogr. d. Dt. Ordens, bearb. v. K. Wieser, 1975. – Christoph Gustav v. Lentersheim ( 1779), Fam.gesch. d. Lentersheim (Hs. im Archiv d. Frhrn. v. Eyb, Schloß Rammersdorf, Leutershausen/Mittelfranken).

  • Portraits

    Stifterbild (Nürnberg, German. Nat.mus.), Abb. b. H. Boockmann, Das Hornecker Stifterbild, in: Horneck, Marienburg u. Königsberg, hrsg. v. U. Arnold, 1980, S. 16.

  • Author

    Bernhart Jähnig
  • Citation

    Jähnig, Bernhart, "Lentersheim, Ulrich von" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 219 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136624197.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA