Lebensdaten
1837 – 1899
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Josefsthal bei Jungbunzlau (Böhmen)
Beruf/Funktion
Textilindustrieller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136611893 | OGND | VIAF: 80926408
Namensvarianten
  • Leitenberger, Friedrich Ritter von (1868-1873)
  • Leitenberger, Friedrich
  • Leitenberger, Friedrich Freiherr von
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Zitierweise

Leitenberger, Friedrich Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136611893.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz (1811–81), k. k. Hauptm.-Auditor, S d. Franz (s. 2);
    M Hermine Mayer;
    Ov Friedrich (s. Gen. 2);
    - 1861 Helene (1844–1932), T d. Dr. iur. Carl Frhr. v. Schlosser (1807–76), Landesadvokat in Prag, u. d. Eleonore Richter;
    2 S, u. a. Friedrich (1862–1904), Industrieller.

  • Biographie

    L. besuchte das Schottengymnasium in Wien und absolvierte die polytechnischen Studien in Wien sowie am Conservatoire des Arts et Métiers in Paris. Nach längeren Reisen in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Belgien und England kehrte er zurück und übernahm 1858 die Leitung der Josefsthal-Cosmanoser Fabrik. Mit der Aufstellung einer neuen Dampfmaschine von 120 PS vollendete er die innere Ausgestaltung des Unternehmens. Die Zahl der Dampfkessel betrug 1892 bereits 24.1869 wurde eine Gasanstalt errichtet. 1861 kam eine sechsfärbige, acht Jahre später eine acht- und 1881 die erste zwölffärbige Walzendruckmaschine zur Aufstellung. Seit 1892 arbeitete die Fabrik mit 21 Druckmaschinen. Eine schmalspurige Lokomotivbahn verband seit 1884 die Fabrik mit der Station Josefsthal-Cosmanos der Böhm. Nordbahn. Anfang der 20er Jahre wurden im Banat und an der slawon. Militärgrenze der Krappbau eingeführt und Krappmühlen in Temesvar errichtet. Mit dem Aufkommen der Anilinfarben wurde das Banater Unternehmen wieder aufgelassen. Eine 1872 erworbene Spinnerei in Haindorf mit 12 000 Spindeln brannte ein Jahr später ab. Doch war schon 1868 in Grottau (Görsdorf) der Grundstein zu einer neuen großen Baumwollspinnerei und -weberei gelegt worden. Die Sozialeinrichtungen von Grottau waren vorbildlich. Ähnliche Einrichtungen wurden auch für Josefsthal geschaffen. Seit 1869 existierte eine Kranken-, Pensions- und Unterstützungskasse für Arbeiter. Außerdem leistete diese die Prämien für die Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt. Zur Fabrik gehörten 17 Wohnhäuser mit Wohnungen für Beamte, Meister und Vorarbeiter. Grottau-Görsdorf und Josefsthal-Cosmanos mit ihren mehr als 2 000 ständig beschäftigten Arbeitern vereinigten alle Arbeitsstufen von der Bearbeitung des Rohstoffes bis zur Appretur des Endproduktes. – L. war seit 1861 Mitglied der Reichenberger Handelskammer und wurde 1868 von dieser zum Abgeordneten im böhm. Landtag gewählt, später auch zum Reichstagsabgeordneten. Er war Gründer und erster Präsident des Centralverbandes der Industriellen Österreichs. 1892 erfolgte seine Berufung als lebenslängliches Mitglied in das Herrenhaus des österr. Reichsrates.

  • Literatur

    zu 1) -3) F. L. Rieger, Slovnék naucný IV, 1859, S. 1214;
    H. Hallwich, Fa. Franz Leitenberger 1793-1893, 1893, S. 42 u. 150 f.;
    J. Schreyer, Kommerz, Fabriken u. Manufakturen d. Kgr. Böhmen, 2 Bde., 1790, S. 229;
    Mschr. d. Ges. d. vaterländ. Mus. in Böhmen 2, 1828, S. 340 f.;
    Ber. d. Beurteilungs-Comm. üb. d. im J. 1829 stattgefundene öffentl. Ausstellung d. Industrie-Erzeugnisse Böhmens, 1831, S. 105 f. u. 115 f.;
    dass. v. J. 1831, 1833, S. 134;
    Ber. üb. d. erste allg. österr. Gewerbsprodukten-Ausstellung im J. 1835, 1836, S. 104 f.;
    K. J. Kreutzberg, F. L., Sein Leben u. Wirken, 1855;
    G. Otruba, Die Fam. Leitenberger, in: Lb. zur Gesch. d. Böhm. Länder IV, S. 91-117 (P v. 1] u. 2], L);
    Wurzbach 14;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Gustav Otruba
  • Zitierweise

    Otruba, Gustav, "Leitenberger, Friedrich Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 166 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136611893.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA