Lebensdaten
1740 – 1797
Geburtsort
Haigerloch (Hohenzollern)
Sterbeort
Beuron
Beruf/Funktion
katholischer Theologe ; Augustinerchorherr
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 132060280 | OGND | VIAF: 47912543
Namensvarianten
  • Leichleitner, Joseph Anton (Taufname)
  • Lechleitner, Joseph Anton
  • Lechleitner, Thomas
  • mehr

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Leichleitner, Thomas, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132060280.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph, Seidenhändler, aus Ischl (Tirol) in H. eingewandert;
    M Elisabeth, E d. Kaufm. Melchior Marmon, aus Piemont in H. eingewandert.

  • Biographie

    L. wurde 1758 Lateranensischer Chorherr und Lehrer im Stift Beuron. Er studierte dort Theologie bei P. Fidelis Wegschaider und erhielt 1763 die Priesterweihe. Die Abschlußdisputation seines Studiums hat L. als „Grundriß (Idhnographia) der Theologie“ mit P. Matthias Kammerer herausgegeben (1763). Es folgten „Systema positionum theologicarum“ (1774, erweitert 1777), eine dogmatische Theologie für Vorlesungen gedacht. Für die Hermeneutik des Schriftbeweises gilt der sensus Ecclesiae. L. war besonders moraltheologisch interessiert. Zunächst verfaßte er „Institutiones theologiae Moralis“ (1776), stark erweitert als „Theologische Moral“ (1787) und mit gleichem Titel als „Lesebuch für alle Stände“ (1789), wo die „Beweggründe, Pflichten und Mittel des Christen aus der hl. Schrift und Vernunft“ dargelegt sind. Dazu zählt L. die Beweggründe aus der „Lehre der Kirche und aus einer gegründeten philosophischen Moral“, ausdrücklich nicht|die „nach den Meinungen der Menschen“. Das letzte kleine Werk L.s entspricht diesem Programm: „Etwas über Aberglauben, Dem Landvolk zur Warnung und Belehrung“ (1795). Nach 20 Jahren wissenschaftlicher und theologischer Lehre war L. 8 Jahre lang Ökonom im Chorherrnstift Beuron, danach wieder theologischer Lehrer. Seine Erfahrungen in dieser Zwischenzeit hat er unter dem Titel „Ökonomie und Arzneiwissenschaft“ (1791) veröffentlicht. L. will die erworbenen Kenntnisse seinen „Schülern als ökonomischmedizinische Pastoral samt der so nötigen Naturlehre kurz, doch gründlich lehren“ (S. 5 f.). Ähnlich hat L. seine pastoralen Anliegen für das christliche Alltagsleben dargestellt in „Allgemeiner Unterricht und Andacht eines Christen“ (1781) sowie in seinem „Christlichen Hausbüchlein für alle Stände“ (1781). L. vertrat den Standpunkt der kirchlichen Aufklärung. Er kannte die Bedeutung von Kant und hatte gegen Ende seines Lebens „Anleitung zu einer neuen und verbesserten Philosophie“ (2 Bde., 1795) geschrieben, die ausdrücklich Kant, aber auch Dalberg behandelte. Allerdings ist die Religion des guten Lebenswandels als Postulat der praktischen Vernunft für L. ohne Offenbarungsglauben nicht vollziehbar. Dalberg betreffend, war L. besonders von dessen Weltweisheitsbetrachtungen und dessen moralischer Ästhetik eingenommen.

  • Literatur

    W. Bernhardt u. R. Seigel, Bibliogr. d. Hohenzoller. Gesch., 1975, Nr. 9064;
    F. X. Hodler, Gesch. d. Oberamts Haigerloch, 1928, S. 583 f.

  • Autor/in

    Ursmar Engelmann OSB
  • Zitierweise

    Engelmann OSB, Ursmar, "Leichleitner, Thomas" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 25-26 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132060280.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA