Lebensdaten
1908 – 1979
Geburtsort
Irschenhausen bei München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Schriftstellerin
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116721928 | OGND | VIAF: 5690206
Namensvarianten
  • Kuhbier, Marianne (verheiratete)
  • Langewiesche, Marianne
  • Kuhbier, Marianne (verheiratete)
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Zitierweise

Langewiesche, Marianne, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116721928.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm L. - Brandt (1866–1934), Dr. phil. h. c., Verleger, Schriftsteller (s. Rhdb., P; Wenzel), S d. Wilhelm Robert (s. Gen. 1);
    M Helene (1882–1980), T d. Fabrikdir. Leopold Brandt u. d. Anna Zimmern;
    Ov Karl Robert (s. 1);
    Om Samuel Brandt (1848–1938), Prof. d. Klass. Philol. in Heidelberg, Paul Brandt (1871–1932), Dir. d. Gymnasiums in Essen, Schriftsteller (s. Kürschner, Lit.-Kal., Nekr. 1901–35);
    - 1935 Heinz Kuhbier (Ps. Coubier, * 1905), Schriftsteller, Dramaturg;
    N Otto Brandt ( 1935), Historiker (s. NDB II).

  • Biographie

    L. verbrachte ihre Kindheit in Ebenhausen und zog, als sich nach dem 1. Weltkrieg die Eltern trennten, mit der Mutter nach München. Nach Abschluß der höheren Schule war sie hier zunächst als Fürsorgerin tätig, dann als Journalistin. Da ihre Mutter jüd. Vorfahren hatte, beschleunigte der drohende Erlaß der Nürnberger Gesetze 1935 ihre Eheschließung mit Heinz Coubier. Auch Coubier war allerdings den Nationalsozialisten mißliebig und hatte Berufsverbot. Gute Beziehungen verhalfen L. und ihm jedoch schließlich zur Schreiblizenz. So konnte 1938 L.s erster Roman „Die Ballade der Judith van Loo“ erscheinen, der nach einer münsterländ. Sage aus dem 30jährigen Krieg gearbeitet ist und eine Vielzahl autobiographischer Züge trägt. 1940 brachte der Venedig-Roman „Königin der Meere“ den Durchbruch zum literarischen Erfolg. Das Schicksal der Lagunenstadt hat L. noch lange beschäftigt: 1955 erschien ein kleiner Kunstband „Venedig“ und 1962 der Führer „Venedig, Geschichte und Kunst, Eine Bildungsreise“, der die Denkmäler dieser Stadt im Zusammenhang der weltgeschichtlichen Ereignisse erläutert (1973 u. d. T. Erlebnis einer einzigartigen Stadt, ⁴1980). Wie L. sich bei ihrer Darstellung jeweils an die geschichtlichen Ursprünge herantastet, zeigt sich auch in ihrem Buch „Ravenna, Stadt der Völkerwanderung“ (1964), in dem sie die „Passion“ dieser ebenso in einer Lagune entstandenen Stadt, ihre „Lust am Verzicht“ im Gegensatz zur Aktivität Venedigs verständlich zu machen sucht. Auf ihren zahlreichen Reisen, die sie u. a. nach Italien, Spanien, Malta, Albanien, Israel, Togo führten, wollte sie Überliefertes durch eigene Erfahrung prüfen. Aber auch den Bayerischen, Schwäbischen und Schweizer Jura hat sie mit besonderem Gespür für das den Sinnen zunächst nicht Faßbare beschrieben in den „Juraimpressionen“ (1971, mit Holzschnitten von HAP Grieshaber). Im Verlauf solcher Studien entwickelte sich die Unterhaltungsschriftstellerin nach und nach zu einer kulturhistorischen Forscherin. Der Bayerische Rundfunk hat das Verdienst, die meisten Reiseberichte zuerst als Hörfolgen gebracht zu haben. So auch „Diesseits der hundert Tore“ (1977), die Schilderung des Aufenthalts bei einer befreundeten Familie in der Altstadt von Jerusalem. Mit ungeheurer Selbstdisziplin hat L. auch noch nach Beginn einer schweren Erkrankung 1974 bis zuletzt ihre schriftstellerische Tätigkeit, ihre Reisen und Vorträge fortgesetzt.|

  • Auszeichnungen

    Ernst-Hoferichter-Preis (1978).

  • Werke

    Weitere W Romane: Die Allerheiligen-Bucht, 1942;
    Die Bürger v. Calais, 1949 (auch als Hörspiel);
    Der Ölzweig, 1952. -
    Erzählungen: Die Dame in Schwarz, 1941;
    Castell Bô, 1947;
    Der Garten d. Vergessens, 1953. -
    Studien u. Hörbilder: Mit Federkiel u. Besenstil, Poet. Gedanken e. Hausfrau, 1956;
    Wann fing d. Abendland zu denken an? 1970;
    Albanien, 1978 (gesendet im Bayer. Rundfunk);
    Togo, 1979 (ebd.);
    u. üb. 50 weitere Hörbilder im Bayer. Rundfunk. -
    Hrsg.: Psalter u. Harfe, Lyrik d. Christenheit, Anthologie, 1955 (mit H. Coubier);
    S. de Beauvoir, Das andere Geschlecht, Eine Deutung d. Frau (übers. v. E. Rechel-Mertens u. F. Montfort, v. M. L. gekürzte u. bearb. Sonderausg.), 1961.

  • Literatur

    J. Beer, Der Romanführer, 1953;
    Kunisch;
    F. Lennartz, Dt. Schriftsteller d. Gegenwart, 111978.

  • Autor/in

    Gabriele Freiin von Koenig-Warthausen
  • Zitierweise

    Koenig-Warthausen, Gabriele Freiin von, "Langewiesche, Marianne" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 595-596 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116721928.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA