Lebensdaten
um 1693 – 1773
Geburtsort
Schwaz (Tirol)
Sterbeort
Augsburg
Beruf/Funktion
Goldschmied
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136005497 | OGND | VIAF: 80423244
Namensvarianten
  • Lang, Franz Thaddäus
  • Lang, Franz Thaddäus

Orte

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Zitierweise

Lang, Franz Thaddäus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136005497.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    1) 1719 Anna Maria Meckhart, Wwe d. Augsburger Goldschmieds Dominikus Saler, 2) 1724 Maria Anna Seybold aus Rottenburg/Neckar, 3) 1754 Maria Josepha Canver, Wwe d. Joh. Abraham Baptist Wahl, Weinwirt u. Gastgeb z. d. Drei Mohren in A.

  • Biographie

    L., der durch seine Heirat 1719 Meister in Augsburg wurde, spezialisierte sich fast ausschließlich auf Geräte und Figuren für den Kultus der kath. Kirche. Hier wurde er so erfolgreich, daß man seine Werkstatt für über 50 Jahre als marktbeherrschend bezeichnen kann. Zumindest findet sich auf den aus Augsburg stammenden „Vasa Sacra“ des 18. Jh. keine Meistermarke so häufig wie die L.s. M. Rosenberg konnte mehr als 250 Werke nachweisen. Allein in dem Bereich des Bistums Regensburg sind bisher etwa 30 erhaltene Arbeiten L.s bekannt geworden. Die vielseitige Werkstatt produzierte vor allem Kelche, aber auch Ziborien, Monstranzen, Lavabo- und Meßkännchengarnituren, Leuchter und alle anderen einschlägigen Geräte. Innerhalb des Oeuvres existieren zahlreiche einfachere, wohl in Serie getriebene Arbeiten, die leicht ein verzerrtes Bild von der künstlerischen Qualität vermitteln könnten. In seinen Hauptwerken aber erweist sich L. als phantasievoller, ideenreicher Gestalter, der durch stets variierte Ornamenterfindungen überrascht und geschickt die stilistischen Neuerungen seiner Zeit aufgreift, – vom Spätbarock über alle Nuancen des Rokoko bis hin zum beginnenden Klassizismus. Beispiele dafür sind die prunkvollen Monstranzen für das Prämonstratenserstift Wüten b. Innsbruck (1739), für den Augsburger Dom (1751) und für die Pfarrkirche in Postau b. Landshut (um 1769/71) sowie die um 1741/43 entstandene Monstranz der Pfarrkirche St. Georg in Amberg, eine mit 113 cm Höhe mächtige, auch ikonographisch ungewöhnliche Anlage. Neben diesen Geräten schuf L. ebenso vorzügliche figürliche Arbeiten, etwa die Silberstatuette des hl. Johannes d. T. in der Pfarrkirche St. Blasius in Ehingen (um 1735/36) oder die Büste des hl. Martin in der Martinskirche von Meßkirch (um 1737/39). Überragend ist schließlich das monumentale, dreiteilige, mit zahlreichen Relieffiguren geschmückte Antependium im Freiburger Münsterschatz, das L. zwischen 1736 und 1739 für die vornehme „Große lat. Kongregation“ in der Alten Universität Freiburg angefertigt hat. – L. war nicht nur als Goldschmied erfolgreich, sondern auch als Unternehmer und Händler, der Werke anderer Augsburger Kollegen vertrieb. Innerhalb seiner Zunft genoß er offensichtlich hohes Ansehen; 1727/28 wurde er zum Vorgeher und zweimal zum Geschaumeister (1732–36, 1748-51) gewählt.

  • Auszeichnungen

  • Literatur

    M. Rosenberg, Der Goldschmiede Merkzeichen I, ³1922, Nr. 869;
    A. Schröder, Augsburger Goldschmiede, Markendeutungen u. Würdigungen, in: Archiv f. d. Gesch. d. Hochstifts Augsburg 6, 1929, S. 577-79;
    H. Gombert, Der Freiburger Münsterschatz, 1965, Nr. 38 u. 39;
    M. Hering-Mitgau, Barocke Silberplastik in Südwestdtld., 1973, Nr. 27, 56, 63, 93;
    A. Hubel, Kostbarkeiten aus kirchl. Schatzkammern - Goldschmiedekunst im Bistum Regensburg, 1979, Nr. 377-81;
    H. Seling, Die Kunst d. Augsburger Goldschmiede 1529-1868, 3. Bd., 1980, S. 333-35, Nr. 2118.

  • Autor/in

    Achim Hubel
  • Zitierweise

    Hubel, Achim, "Lang, Franz Thaddäus" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 533-534 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136005497.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA