Lebensdaten
1868 – 1944
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
österreichischer General
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 143294245 | OGND | VIAF: 165737755
Namensvarianten
  • Landwehr von Pragenau, Ottokar
  • Landwehr
  • Landwehr, Ottokar
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Zitierweise

Landwehr von Pragenau, Ottokar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd143294245.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg L. v. P. (österr. Adel 1881, 1830-98), k. u. k. Oberstlt., S d. Tischlermeisters Johann in Prag (aus Fam. in Harthausen b. Bad Mergentheim) u. d. Anna Kazatel;
    M Leopoldine (1830–1911), T d. k. k. Hauptm. Eduard Brabbée u. d. Aloysia Zech v. Deybach;
    B Moritz (1872–1952), Dr. phil., Dir. d. Staatsgymnasiums Teschen, Schriftsteller (s. Wi. 1935);
    - Wien 1898 Emma (1873–1954), T d. k. u. k. Oberst Joseph Sussich (1841–91) u. d. Cornelia Beyschlag;
    1 S Ottokar (* 1905), Maler.

  • Biographie

    L. erhielt seine Ausbildung an der Militärakademie in Wiener Neustadt, aus der er 1889 als Leutnant zum Infanterie-Rgt. Nr. 86 ausgemustert wurde. Nach Kompagniedienstleistung in Wien und Budapest absolvierte er 1892-94 als Oberleutnant die Kriegsschule in Wien und stand anschließend in Sarajevo und Agram in verschiedenen Generalstabsverwendungen. 1897-99 war L. als Hauptmann Kompagniekommandant des Infanterie-Rgts. Nr. 19 in Raab, 1899-1901 gehörte er dem Korpskommando in Hermannstadt an. In den folgenden Jahren machte er sich in der Intendanzsektion des Technischen Militärkomitees in Wien als Konzeptsoffizier mit den Problemen der Versorgung der Armee vertraut. Nach einer kurzen Verwendung als Generalstabschef der 14. Infanterie-Truppen-Division in Preßburg (1905/06) wurde er seit Herbst 1906 als Major (1909 Oberstleutnant) Lehrer für Reglement, Taktik, Heerwesen und Militärgeographie am k. k. Landwehr-Stabsoffizierskurs. 1908-11 unterrichtete er an den administrativen Militärfachkursen Verpflegs-, Train- und Kommunikationswesen. L. erkannte die große Bedeutung der Technik für die moderne Kriegsführung und entwickelte 1908 einen Lastautomobiltrain, der aus mehreren Wagen mit elektrischem Antrieb bestand und schwere Lasten auf schlechten und steilen|Straßen befördern konnte. Dieser „Landwehrtrain“, für den L. verschiedene Patente erwarb, konnte später durch Ferd. Porsche verbessert werden und bewährte sich als dessen „C-Zug“ beim Transport von Geschützen während des 1. Weltkriegs. L. übernahm nach einer kurzen Truppendienstleistung im Okt. 1912 als Oberst die Leitung der neu eingerichteten Abteilung 5 M des k. u. k. Kriegsministeriums, die alle Angelegenheiten der Motorisierung des Heeres zu bearbeiten hatte. Während des 1. Weltkriegs war er von Aug. 1914 bis Mai 1915 Armee-Etappenkommandant der 5. Armee auf dem Balkankriegsschauplatz, dann in gleicher Eigenschaft an der Isonzofront, wo er bis zum Febr. 1917 als Oberquartiermeister für das gesamte Versorgungs- und Nachschubwesen der Isonzoarmee verantwortlich war (1.11.1916 Generalmajor). Am 27.2.1917 ernannte Kaiser Karl den bewährten Organisator zum Vorsitzenden des neu geschaffenen Gemeinsamen Ernährungsausschusses. In dieser Stellung hatte L. die immer schwieriger werdende Lebensmittelversorgung der Bevölkerung in der gesamten Monarchie und der Armee im Felde zu organisieren. Dank seinem diplomatischen und organisatorischen Geschick gelang es ihm, einen völligen Zusammenbruch der Lebensmittelversorgung zu verhindern. Nach seiner Pensionierung 1918 beschäftigte sich L., der wissenschaftlich sehr interessiert war, mit astronomischen und mathematischen Problemen und entfaltete eine rege Wirksamkeit auf humanitärem Gebiet, u. a. als Vizepräsident des Österr. Roten Kreuzes.

  • Werke

    Über d. Turnus d. Verpflegsstaffeln, Ein Btr. z. Studium d. operativen Verpflegsdienstes, in: Mitt. üb. Gegenstände d. Artillerie- u. Geniewesens, 1904, S. 1163-94;
    Automobile Fahrzeuge b. d. österr.-ungar. Manövern im J. 1904, ebd., 1905, S. 311-35 (mit R. Wolf);
    Hunger, Die Erschöpfungsj. d. Mittelmächte 1917/18, 1931.

  • Literatur

    J. E. Pattera, Der Gemeinsame Ernährungsausschuß 1917–18, Diss. Wien 1971 (ungedr.);
    Kurt Landwehr v. Pragenau (N), Die Fam. L. v. P., 1972 (ungedr., P);
    ÖBL.

  • Porträts

    Phot. (Bilderslg. d. Kriegsarchivs Wien).

  • Autor/in

    Rainer Egger
  • Zitierweise

    Egger, Rainer, "Landwehr von Pragenau, Ottokar" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 524-525 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd143294245.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA