Lebensdaten
1824 – 1910
Geburtsort
Falkenhain bei Merseburg
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Pianofortefabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116206047 | OGND | VIAF: 32742330
Namensvarianten
  • Blüthner, Julius Ferdinand
  • Blüthner, Julius
  • Blüthner, Julius Ferdinand
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Zitierweise

Blüthner, Julius, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116206047.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Christian, Tischlermeister in Falkenhain, S des Johann Christian;
    M Caroline Augustine Wilh. Ritter aus Rostin bei Soldin (Regierungsbezirk Frankfurt/Oder);
    S Adolf Max ( Ella Pancera, 1876–1932, Pianistin), Robert und Bruno, führten die Firma weiter.

  • Biographie

    B. übte zuerst das Tischlerhandwerk aus. Mit 18 Jahren trat er als Lehrling in die Klavierfabrik Hölling ein und stieg dort bis zum Mitchef auf. Da ihm hier der Wirkungskreis zu klein war, wanderte er durch die Klavierbaufirmen der verschiedensten Städte, um sein Wissen zu erweitern. Zuletzt arbeitete er bei Bretschneider in Leipzig. 1853 gründete er in Leipzig eine eigene Firma und begann mit drei Arbeitern den Bau der später weltbekannten B.-Flügel. 1864 konnte er bereits einen großen Fabrikneubau errichten, in dem er in den folgenden Jahren 800 Arbeiter beschäftigte. Auf der Weltausstellung in Paris erhielt die Firma 1867 den ersten Preis und erlangte dadurch internationale Bedeutung. Weitere Preise folgten in Wien 1873, Philadelphia 1876, Sidney 1880, Amsterdam 1883, Melbourne 1889, Guatemala 1879 und Paris 1900. Bis 1903 hatte die Firma 63 000 Flügel hergestellt. In der Konstruktion seiner Instrumente ging B. ganz eigene Wege, und in jahrelanger Arbeit gelang es ihm, den besonders charakteristischen Ton zu entwickeln, der die B.-Instrumente auszeichnet. Als besondere Eigenart schuf er 1873 den Aliquotflügel, bei dem ein zusätzlicher Saitenchor, eine Oktav höher, mitschwingt und die Hörbarkeit der Obertöne (Aliquoten) künstlich verstärkt. Patente über seine Repetitionsmechanik (B.-Mechanik) lagen bereits 1856 vor. Im 2. Weltkrieg erlitt sein Werk schwere Schäden. Trotzdem konnte die Firma neu aufbauen und ihre alten Geschäftsverbindungen wieder anknüpfen.

  • Werke

    Lehrb. d. Pianofortebaus (mit H. Gretzschel). 1872, ⁴1921 hrsg. v. R. Hannemann.

  • Literatur

    O. Keller, Gesch. d. Musik II, 1923, S. 295;
    W. Stieda, in: Sächs. Lb. I, 1930, S. 17-24 (L, P);
    H. Matzke, Unser techn. Wissen v. d. Musik, 1949. S. 418, 424;
    BJ XV (Totenliste 1910, L);
    Riemann;
    R. Blüthner-Haessler, in: MGG;
    H. J. Moser, ³1951.

  • Porträts

    Holzschnitt in: LIZ 102, 1894, S. 282;
    Ölgem. Dt. Museum, München.

  • Autor/in

    Ada Eyberg
  • Zitierweise

    Eyberg, Ada, "Blüthner, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 320 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116206047.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA