Lebensdaten
1895 – 1958
Geburtsort
Traunstein
Sterbeort
Bamberg
Beruf/Funktion
katholischer Theologe ; Mediävist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118778609 | OGND | VIAF: 44425887
Namensvarianten
  • Landgraf, Artur Michael
  • Landgraf, Arthur
  • Landgraf, Arthur Michael
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Zitierweise

Landgraf, Artur Michael, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118778609.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Michael (1867–1960), Reichsbahn-Obering., S d. Metzgermeisters Ignaz in Ebing b. Bamberg u. d. Barbara Horcher;
    M Alexandra Maria (1870–1924), T d. Zimmermeisters Franz Theodor Hergenröder u. d. Amalia Barbara Katharina Wippert.

  • Biographie

    L. besuchte 1907-13 das Neue Gymnasium in Nürnberg, studierte Philosophie und Theologie in Rom als Alumnus des Collegium Germanicum an der Gregoriana und seit 1915 in Innsbruck (1916 Dr. phil.). Er empfing 1918 in Bamberg die Priesterweihe, erhielt nach kurzer Seelsorgetätigkeit im selben Jahr Urlaub zum Weiterstudium in Innsbruck und Rom (1920 Dr. theol.) und wurde 1922 Magister aggregatus der Gregoriana in Rom. Seit Juli 1922 war er Domvikar in Bamberg und erzbischöfl. Sekretär, seit Okt. 1924 Professor der Dogmatik an der Phil.-Theol. Hochschule Bamberg. 1929/30 hielt er Gastvorlesungen an der Kath. Universität in Washington, 1937-39 war er dort o. Professor. Im Okt. 1943 wurde er zum Titularbischof von Eudocia und Weihbischof von Bamberg ernannt sowie zum Domkapitular in Bamberg. 1947 wurde er zum Honorarprofessor an der Phil.-Theol. Hochschule Bamberg ernannt. 1950 wurde er Domdekan in Bamberg.

    Durch Franz Ehrle wurde L. in Rom in das Studium der mittelalterlichen Philosophie und Theologie eingeführt. Sein Hauptarbeitsgebiet war die Theologie der Frühscholastik (12. und Beginn des 13. Jh.). Durch ausgedehnte Forschungen in den Handschriftenbibliotheken Italiens, Deutschlands, Frankreichs, Belgiens und besonders auch Englands erschloß er mit umfangreichem neuem Quellenmaterial auch viele bisher unbekannte Autoren und Werke. Durch sorgfältige Editionen machte er einen Teil seiner Entdeckungen der Allgemeinheit zugänglich, darunter Werke aus den Schulen Abaelards und Gilberts von Poitiers und von Stephan Langton. Sein Interesse beschränkte sich nicht auf die systematischen Werke, die Sentenzen und Summen, sondern wandte sich auch der Quästionenliteratur und den Schriftkommentaren, besonders den Erklärungen zu den Paulusbriefen zu. Die Literaturgeschichte der Theologie der Frühscholastik erhielt durch L. eine wesentliche Ergänzung und Bereicherung. Seine literaturgeschichtlichen Untersuchungen dienten dem Zweck, eine gesicherte Grundlage für die Erforschung der Theologie der im 12. Jh. aufblühenden Frühscholastik zu schaffen. In zahlreichen Artikeln in Zeitschriften des In- und Auslandes veröffentlichte er umfangreiche Abhandlungen zur Theologie der Frühscholastik, insbesondere zur Gnadenlehre, zur Christologie, zur Sakramentenlehre, zur Lehre von der Sünde und ihren Folgen, wobei er zum großen Teil aus handschriftlichen Quellen schöpfte. 1952-56 faßte L. seine bedeutenden dogmengeschichtlichen Forschungen zu einer Sammlung von Monographien, der „Dogmengeschichte der Frühscholastik“ in vier Teilen zu je zwei Bänden zusammen.|

  • Auszeichnungen

    Dr. phil h. c. (Bologna 1952);
    Dr. theol. h. c. (Innsbruck 1958);
    o. Mitgl. d. Theol. Ak. d. Ukraine Lemberg;
    ausw. Mitgl. d. Pontificia Academia Romana S. Thomae et Religionis Catholicae (1938);
    Ehrenmitgl. d. Päpstl. Theol. Ak. Rom (1956).

  • Werke

    Weitere W Das Wesen d. läßlichen Sünde in d. Scholastik bis Thomas v. Aquin, 1923;
    Einführung in d. Gesch. d. theol. Lit. d. Frühscholastik, 1948 (span. Übers. mit Ergg., 1956);
    zahlr. Art. in Zss. u. Sammelwerken, vgl. Bulletin de Théol. ancienne et médiévale 1, 1929, -8, 1958-61;
    Thomist. Lit.schau, in: Divus Thomas 4, 1926, -28, 1950. -
    Hrsg.: Laborantis Cardinalis Opuscula, 1932;
    Écrits Théologiques de l'école d'Abélard, 1934;
    Petri Abaelardi Expositionis in epistolam S. Pauli ad Romanos abbreviatio, 1936;
    Commentarius Cantabrigiensis in epistolas Pauli e schola Petri Abaelardi I-IV, 1937-45;
    Commentarius Porretanus in primam epistolam ad Corinthios, 1945;
    Btrr. z. Gesch. d. Philos. u. Theol. d. MA, seit 1949;
    Der Sentenzenkommentar d. Kardinals Stephan Langton, 1952.

  • Literatur

    P. Bayerschmidt, Klerusbl. 38, 1958, S. 350-52;
    L. Ott, Theol. Revue 54, 1958, S. 176-80;
    M. Schmaus, In: HJb. 79, 1960, S. 514-16.

  • Porträts

    Phot. in: K. v. Klimesch, Köpfe d. Pol., Wirtsch., Kunst u. Wiss. II, 1953.

  • Autor/in

    Ludwig Ott
  • Zitierweise

    Ott, Ludwig, "Landgraf, Artur Michael" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 499-500 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118778609.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA