Lebensdaten
1856 – 1958
Geburtsort
Koblenz
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
preußischer General ; Militärhistoriker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116600691 | OGND | VIAF: 22288269
Namensvarianten
  • Kuhl, Hermann (bis 1913)
  • Kuhl, Hermann von
  • Kuhl, Hermann (bis 1913)
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Zitierweise

Kuhl, Hermann von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116600691.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph (1830–1906), Dr. phil., Prof., Rektor d. Progymnasiums in Jülich, Gesch.forscher, S d. städt. Brunnenmeisters Hermann in K. u. d. Odilia Seil;
    M Amalie (1830–1901, ev.), T d. Lederfabr. u. Gerbereibes. Gottfried Bernhard Böcking in Kirn/Nahe u. d. Dor. Philippine Haut;
    Wesel 1889 Helene Richter (1865–1933);
    1 S, 1 T;
    N Heinrich Schlusnus (1888–1952), Sänger (s. Riemann).

  • Biographie

    K. studierte seit 1873 in Leipzig, Tübingen, Berlin und Marburg Klassische Philologie, Deutsch und Vergleichende Sprachwissenschaften. In Tübingen wurde er 1878 mit der Dissertation „De Saliorum carminibus“ promoviert. Danach trat er als Avantageur in das 5. Westfäl. Infanterie-Regiment Nr. 53 ein, das in Aachen und Jülich stand. Mehrere Jahre hat er als Adjutant des Bezirkskommandos Wesel Dienst getan. Als Premierleutnant wurde er zur Kriegsakademie in Berlin kommandiert und war lange Zeit im Großen Generalstab, dazwischen Kompaniechef im Grenadier-Regiment Nr. 3 in Königsberg. In Berlin war er auch als Lehrer für Taktik und für Kriegsgeschichte an der Kriegsakademie tätig. 1902 erschien als seine erste größere Publikation „Bonapartes erster Feldzug 1796, der Ausgangspunkt moderner Kriegführung“. Im Großen Generalstab wurde K. Chef der 3. Abteilung, in der das westliche Ausland bearbeitet wurde. Nachdem er – inzwischen Generalmajor – im Sommer 1913 als Voraussetzung für weitere Verwendung vertretungsweise eine Brigade geführt hatte, wurde er Oberquartiermeister V, dem die kriegsgeschichtlichen Abteilungen des Generalstabes unterstanden. Mit der Mobilmachung 1914 wurde er Chef des Generalstabes des Armeeoberkommandos 1, das in der entscheidenden Westoperation die äußerste Armee des rechten Flügels führte, womit der Schüler Schlieffens an einer der wichtigsten Stellen der Angriffsfront stand. Die Rolle K.s in der Krise der Marneschlacht bleibt umstritten. Im Dez. 1915 übernahm er als Generalleutnant – nach kurzer Generalstabstätigkeit an der Ostfront wieder im Westen – die Stellung des Chefs des Generalstabes der 6. Armee unter dem Oberbefehl des Kronprinzen Rupprecht von Bayern, dessen Generalstabschef er auch blieb, als der Kronprinz im Aug. 1916 den Befehl über die nach ihm benannte Heeresgruppe erhielt. Die Leitung der Abwehrschlachten an der Somme, die Rückführung in die Siegfriedstellung im Frühjahr 1917, die Mitwirkung bei der Frühjahrsoffensive 1918, erneute Abwehrkämpfe und Rückzug waren die großen Aufgaben der Heeresgruppe. Nach der Demobilmachung wurde K. im Jan. 1919 als General der Infanterie zur Disposition gestellt.

    K. nahm wieder seine schriftstellerische Tätigkeit auf. In kurzer Folge erschienen mehrere Bücher und zahlreiche Aufsätze, Artikel und Rezensionen zu Problemen des Weltkrieges, vornehmlich über Fragen der Führung an der Westfront. 1924 wurde er in die Historische Kommission des Reichsarchivs berufen, auf dessen Arbeit am Werk „Der Weltkrieg 1914-1918“ er erheblichen Einfluß ausgeübt hat. Er war auch als Sachverständiger des 4. Unterausschusses des parlamentarischen Untersuchungsausschusses der Ursachen des Zusammenbruchs von 1918 tätig. 1929/30 hat K. eine Gesamtdarstellung „Der Weltkrieg 1914-1918“ in 2 Bänden vorgelegt. Zum historischen Verständnis des Weltkrieges hat er, wenn auch zeitbedingt nicht frei von Apologie, einen bedeutenden Beitrag geleistet.|

  • Auszeichnungen

    Orden Pour le mérite mit Eichenlaub (1916);
    Orden Pour le mérite f. Wiss. u. Künste (1924).

  • Werke

    Weitere W u. a. Der dt. Gen.stab in Vorbereitung u. Durchführung d. Weltkrieges, 1920;
    Der Marnefeldzug 1914, 1921 (portug. 1926, franz. 1927);
    Entstehung, Durchführung u. Zusammenbruch d. Offensive 1918, 1923, ²1927.

  • Literatur

    . H. Meier-Welcker, in: Wehrwiss. Rdsch. 11, 1956, S. 595-610 (W-Verz.);
    H. Möller-Witten, Festschr. z. 100. Geb.tag d. Gen. d. Inf. a. D. Dr. phil. H. v. K., 1956 (P);
    G. Ritter, in: Orden Pour le mérite f. Wiss. u. Künste, Reden u. Gedenkworte III, 1958/59, S. 85-97 (P);
    DW (W).

  • Porträts

    Zeichnung v. O. Graf, 1916, Abb. in: Dt. Soldatenjb. 29, 1981, S. 145;
    Phot, in: GHdA 12.

  • Autor/in

    Hans Meier-Welcker
  • Zitierweise

    Meier-Welcker, Hans, "Kuhl, Hermann von" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 251-252 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116600691.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA