Lebensdaten
1874 – 1953
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Gießen
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116611073 | OGND | VIAF: 5687274
Namensvarianten
  • Küster, Ernst
  • Küster, Ernst
  • Kuester, Ernst
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Zitierweise

Küster, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116611073.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ewald (1846–1929), Bankier in B., S d. Johann, aus Stralsund, u. d. Hulda Legal;
    M Marie (1851–1922), T d. Heinrich Herrmann in Liegnitz u. d. Louise Tiepolt;
    Halle/S. 1908 Gertrud (1885–1967), T d. Kaufm. Adolf Winkelmann in Halle u. d. Marie Rudloff;
    2 S, 1 T, u. a. Eberhard (* 1918), Prof. f. landwirtsch. Biol. in G.

  • Biographie

    K. studierte seit 1893 in München Botanik und Zoologie, daneben Physik, Chemie, Geologie und Mineralogie sowie Meteorologie. 1894 war er 1 Semester lang in Leipzig als Schüler von W. Ostwald und W. Pfeffer. 1896 wurde er bei L. Radlkofer in München promoviert. Danach folgten einige Semester in Kunst- und Kulturgeschichte und 3 wissenschaftliche Wanderjahre mit Besuch der botanischen Institute in Leipzig, Breslau, Berlin, Rovigno und der Zoologischen Station in Neapel. Nach kurzer Tätigkeit bei K. v. Goebel in München ging er als Assistent zu G. Klebs nach Halle, dessen Arbeitsgebiet K.s wissenschaftliche Entwicklung entscheidend bestimmte, wie bereits seine Habilitation über pflanzliche Gallen (1900) zeigt. 1903 übernahm er die Redaktion der von ihm bis 1951 herausgegebenen Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie. 1909-11 war K. bei J. Reinke in Kiel tätig (1910 ao. Professor) und ging dann nach Bonn, wo er neben dem Botaniker E. Strasburger zunächst als ao. Professor, seit 1918 als persönlicher Ordinarius für Pharmakognosie wirkte. 1920 übernahm K. als Nachfolger A. Hansens den Lehrstuhl und das Institut für Botanik in Gießen, wo er bis zu seinem Tode wirkte (emeritiert 1951). – K.s Lebenswerk galt der von ihm mitbegründeten Pathologie der Pflanzen, die er vom Verhalten, der Struktur und der krankhaften Veränderung der gesunden pflanzlichen Zelle her erforschte; Ausgangspunkt waren histologische Untersuchungen an Gallen, durch fremde Organismen an Pflanzen verursachte Bildungsabweichungen. K., der sich bei seinen Arbeiten auch mit zahlreichen bis dahin botanisch noch wenig genutzten Methoden (Vitalfärbung, neue optische, u. a. mikroskopische Verfahren z. T. mit R. E. Liesegang, Ultraschall etc.) befaßte, krönte sein außerordentlich umfangreiches Schaffen mit der Herausgabe seines die normale wie die pathologische Zytomorphologie und Zytogenese gemeinsam darstellenden Buches „Die Pflanzenzelle“ (1935, ²1951).|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. u. Ehrenmitgl. zahlr. wiss. Gesellschaften;
    Dr. med. vet. h. c. (Gießen 1949).

  • Werke

    Weitere W rd. 20 Bücher u. ca. 350 wiss. Artikel, u. a. Die anatom. Charaktere d. Chrysobalaneen insbes. in Kieselablagerungen im Pflanzenkörper (Diss. München 1896), in: Botan. Zbl. 69, 1897;
    Btrr. z. Anatomie d. Gallen (Habil.-schr. Halle), in: Flora 87, 1900;
    Patholog. Pflanzenanatomie, 1903, ³1925;
    Die Gallen d. Pflanzen, 1911;
    Anleitung z. Kultur v. Mikroorganismen, 1907, ³1921 (ital. 1925);
    Lehrb. d. Botanik f. Mediziner, 1920;
    Experimentelle Physiol. d. Pflanzenzelle, in: Abderhaldens Hdb. d. biolog. Arbeitsmethoden, 1924;
    Anatomie d. panaschierten Blattes, in: Hdb. d. Pflanzenanatomie, Abt. II, 1927;
    Pathol. d. Pflanzenzelle I, 1929, II, 1937 (Protoplasma-Monogr. 3 u. 13);
    Anatomie d. Gallen, in: Linsbauers Hdb. d. Pflanzenanatomie, 1930;
    Gallen, Zelle u. Zellteilung, in: Hdwb. d. Naturwiss., Jena, ²1933;
    100 J. Zellforschung, 1938 (mit L. Aschoff u. W. J. Schmidt);
    Btrr. z. Kenntnis d. panaschierten Gehölze (W-Verz. für Mitt. 1-100), in: Mitt. d. Dt. Dendrolog. Ges. 53, 1940, S. 136 f.;
    Die Entwicklung d. Gartenkunst seit d. 15. Jh., in: Schrr. d. Ver. z. Verbreitung naturwiss. Kenntnisse in Wien 80, 1940;
    Gesch. d. Gartenkunst, in: Hdb. d. Biol., Lfg. 12/13, 1943;
    Experimentelle Zellforschung, 1948, ²1949;
    Erinnerungen e. Botanikers, nach autobiogr. Ms., hrsg. v. G. K. Winkelmann, 1958 (W, Faks., P: farbige Zeichnung v. E. Klipstein, um 1935).

  • Literatur

    FF 27, 1953;
    W. J. Schmidt, in: Gießener Naturwiss. Vorträge 8, 1954 (W-Verz., P, Faks.), auch in: Nachrr. d. Gießener Hochschulges. 23, 1954;
    D. v. Denffer, Über d. stillen Bezirke d. Gelehrten, in: Gießener Hochschulbll. 2, Nr. 4, 1954.

  • Porträts

    E.-K.-Gedenkstein (Gießen, Botan. Garten d. Univ.).

  • Autor/in

    Karl Heidt
  • Zitierweise

    Heidt, Karl, "Küster, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 236-237 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116611073.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA