Lebensdaten
1796 – 1863
Geburtsort
Haßmersheim/Neckar
Sterbeort
Frankenthal (Pfalz)
Beruf/Funktion
Fabrikant
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 136587747 | OGND | VIAF: 80906484
Namensvarianten
  • Kühnle, Georg Adam
  • Kühnle, Georg Adam
  • Cühnle, Georg Adam

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Zitierweise

Kühnle, Georg Adam, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136587747.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg Friedrich, Schiffer in H.;
    M Maria Magdalena Heuß;
    B Friedrich; - ledig;
    N Louis, Vors. d. Aufsichtsrats d. AG Kühnle, Kopp & Kausch seit 1919.

  • Biographie

    Über K.s erste Lebensjahrzehnte ist nichts bekannt. Um 1845 betrieb er mit eigenen Schiffen einen umfangreichen Handel auf dem Rhein bis nach Holland. Er handelte vor allem mit Holz, Kartoffeln und Früchten. Sein Vermögen wurde damals auf 100 000 Gulden geschätzt. Am 1.4.1847 trat K. als Teilhaber in die in finanzielle Schwierigkeiten geratene Glockengießerei und Maschinenfabrik von Georg Hamm (1817–78) in Frankenthal ein, die u. a. Mahlwerke, Kessel und Pumpen herstellte und die aufkeimende Industrie zahlreicher Städte im weiteren Umkreis (Worms, Ludwigshafen, Mannheim, Kaiserslautern, Frankfurt, Stuttgart) belieferte. K. beteiligte sich zunächst nicht aktiv an der Leitung des Unternehmens, sondern widmete sich weiter seinen Handelsgeschäften. Doch im Frühjahr 1849 mußte Hamm, der mit den Revolutionären gemeinsame Sache gemacht hatte und zum Tode verurteilt worden war, fliehen, und K. trat an seine Stelle. Als die Fabrik, die 1850 30 Arbeiter beschäftigte, wegen schwankender Absatzverhältnisse erneut in Schwierigkeiten geriet, mußte die bayer. Regierung mit einem Kredit von 4 000 Gulden aushelfen. In den folgenden Jahren wuchs das Unternehmen rasch. 1856 wurden 3 Dampfhämmer in Betrieb genommen. Auf der 3. Pfälz. Industrieausstellung 1860 stellte K. Dampfmaschinen und Kessel, Mühlen- und Brauereieinrichtungen sowie Textilmaschinen vor. Auch eine Lokomobile wurde gezeigt. Anfang 1859 fand K. zwei Teilhaber ab – den Mechaniker Philipp Hemmer und den Hammerwerksbesitzer Valentin Hefft – und wurde so Alleininhaber der Firma, die fortan „Kühnlesche Maschinenfabrik“ hieß. Während des folgenden Jahrzehnts konnte der Umsatz vervielfacht, das Fertigungsprogramm erheblich ausgeweitet werden. Die Badische Anilin- und Sodafabrik in Ludwigshafen bestellte einen großen Teil ihrer maschinellen Ausrüstung – schmiedeeiserne Behälter, Rührwerke, Dampfkessel, Riemenscheiben sowie Kolbendampfmaschinen und Turbinen – ausschließlich bei K.

    Nach K.s Tod übertrugen seine Erben die Leitung der Firma den Direktoren Hermann Mündler (1831–98) und Richard Haumann (1834–1902), die in den mehr als 3 Jahrzehnten ihrer Tätigkeit besonders den Apparatebau förderten. Auf diesem Gebiet erlangte das Unternehmen internationalen Ruf. 1899 wurde es unter Vermittlung der Pfälz. Bank in Ludwigshafen mit zwei anderen Frankenthaler Fabriken, der seit 1856 bestehenden Dampfkesselschmiede von Hans Kopp (1847–1915) und der im Besitz des Ingenieurs Rudolf Kausch (1865–1910) stehenden, 1866 gegründeten Kesselschmiede Velthuysen & Co., zur „Frankenthaler Kesselschmiede und Maschinenfabrik Kühnle, Kopp & Kausch AG“ zusammengeschlossen. Vom Aktienkapital der neuen Firma, das sich auf 2,48 Mill. Mark belief, repräsentierte das ehemalige K.sche Unternehmen zwei Drittel. Kopp übernahm die kaufmännische, Kausch die technische Leitung. 1919-36 bestand eine enge Zusammenarbeit mit der Metallgesellschaft in Frankfurt, die am Kapital der AG beteiligt war. Den 2. Weltkrieg überstanden die Werksanlagen in Frankenthal ohne schwere Schäden. Heute nimmt das in zahlreiche Länder exportierende Unternehmen eine führende Stellung als Hersteller von Gebläsen, Turbinen und chemischen Apparaturen ein.

  • Literatur

    175 J. Maschinenbau in Frankenthal, 1949 (P);
    Das große Pfalzbuch, ²1960, S. 509 f. (auch zu Kopp u. Kausch);
    Geschichtl. Entwicklung d. AG Kühnle, Kopp u. Kausch, Frankenthal/Pfalz, in: Die Leistung 15, 1965, H. 109;
    Hdb. d. dt. Aktiengesellschaften 1961/62, I, S. 649-52.

  • Autor/in

    Hans Jaeger
  • Zitierweise

    Jaeger, Hans, "Kühnle, Georg Adam" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 207-208 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136587747.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA