Lebensdaten
1874 – 1952
Geburtsort
Düsseldorf
Sterbeort
Recklinghausen
Beruf/Funktion
Industrieller ; Bergbauunternehmer ; Präsident der Industrie- und Handelskammer Münster
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 136457649 | OGND | VIAF: 80797672
Namensvarianten
  • Stein, Paul

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Zitierweise

Stein, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136457649.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August (1842–1903), aus D., Weinhändler, Bergbauuntern., erschloß durch Bohrungen neue Steinkohle-, Steinsalz- u. Kalivorkommen, gründete 1899 mit Julius Schäfer in D. d. Gewerkschaft Auguste Victoria, KR, S d. Wilhelm (1793–1864), Bes. e. Weinhandlung u. e. Brennerei in D., Pächter d. Hofe|s Niederstein b. Lintorf, u. d. Caroline Elisabeth Lohe, aus berg. Kaufmannsfam.;
    M Pauline (1843–1913), T d. Rudolf Westhoff, Fabr.;
    1 B, 2 Schw u. a. Emmy (s. 2);
    Essen 1903 Agnes (1883–1965), T d. Emil Krabler (1839–1909, Montanindustr. in Essen, Geh. Bergrat (s. NDB XII), u. d. Johanna Gude (1846–1915;
    6 S u. a. Emil (1903–62), Dr. iur., Bergassessor, 1933 Betriebsinsp. auf d. Zeche Vereinigte Stein & Hardenberg, DortmundEving, 1935 Dir. d. Zechen Möller u. Rheinbaben, Gladbeck, 1938–45 u. 1952–56 Vorstandsmitgl. d. Bergwerksges. Hibernia, Herne, 1957 Vorstandsvors. d. Harpener Bergbau AG, Dortmund, 1959 techn. Leiter d. Krupp-Zechen u. Vorstandsmitgl. d. Hütten- u. Bergwerke Rheinhausen AG, 1959 Vors. d. Steinkohlenbergbauver. (s. L).

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1892 in Düsseldorf studierte S. Bergbau in Freiburg (Br.), Berlin und Aachen und schloß 1896 mit dem Bergreferendarexamen ab. Nach dem Militärdienst beim I. Garde-Feldartillerie-Regiment in Berlin und dem 2. Staatsexamen im Juli 1900 wurde er 1901 zum Bergassessor ernannt. Aus dem Staatsdienst beurlaubt, war S. zunächst beim „Verein für die bergbaulichen Interessen“ in Essen tätig. In dessen Auftrag unternahm er 1902 eine Studienreise nach Frankreich, arbeitete dann kurze Zeit beim Bergrevier Süd-Bochum, bis er 1903 die technische und kaufmännische Leitung der von seinem Vater 1899 gegründeten „Gewerkschaft Auguste Victoria“ in Hüls (Kr. Recklinghausen) übernahm, wo er mit großen technischen Schwierigkeiten konfrontiert war. Um die gefährlichen Schwimmsandschichten zu überwinden, wandte er beim Abteufen der Schächte erstmals im Ruhrgebiet das Gefrierverfahren an. S. blieb Generalbevollmächtigter und Leiter der Gewerkschaft Auguste Victoria, auch nachdem diese 1907/08 in den Besitz der „Interessengemeinschaft der Chemischen Werke“ (später I. G. Farbenindustrie AG) gelangt war. Der ebenfalls von seinem Vater gegründeten „Gewerkschaft Brassert“ war er als langjähriges Mitglied des Grubenvorstands und später als Aufsichtsratsmitglied der „Rheinische Stahlwerke AG“ eng verbunden. Im 1. Weltkrieg Hauptmann und Batteriechef, nahm er 1919 als Bergbausachverständiger in Paris an den Verhandlungen über den Wiederaufbau der zerstörten franz. Kohlegruben teil. Nach dem Krieg trieb er v. a. den Ausbau und die Modernisierung des seit 1906 in Betrieb befindlichen Bergwerks Auguste Victoria voran.

    Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit engagierte sich S. in zahlreichen Organisationen des Bergbaus und des öffentlichen Lebens. Den Vorständen des Bergbau-Vereins, der Ruhrknappschaft und der Westfälischen Berggewerkschaftskasse gehörte er ebenso an wie dem Geschäftsführenden Ausschuß des Zechenverbands, dem Geschäftsausschuß des Rhein.-Westfäl. Kohlen-Syndikats, dem Reichskohlenrat, dem Wasserstraßenbeirat für die Provinz Westfalen und dem Beirat des Reichsverbands der Dt. Industrie. Seit 1908 war er Mitglied und 1931–33 Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Münster. Im Provinziallandtag vertrat er die DVP. S., Experte in Finanz- und Steuerfragen, hatte wesentlichen Anteil an der Erarbeitung des im Auftrag des Reichwirtschaftsministeriums von Eugen Schmalenbach erstatteten Gutachtens über die wirtschaftliche Lage des Ruhrbergbaus (1928). 1939 trat S. in den Ruhestand, blieb aber stellv. Vorsitzender des Grubenvorstands der Gewerkschaft Auguste Victoria.

  • Auszeichnungen

    A Gr. BVK (1954).

  • Werke

    W Der Bergbau auf d. Düsseldorfer Ausst. 1902, Wetterführung unter bes. Berücksichtigung d. Ventilatoren, in: Glückauf 38, 1902, S. 549–53;
    Notizen über Steinkohlen-Bergwerke in Nord-Frankr., ebd., S. 925–39.

  • Literatur

    W. Serlo, Bergmannsfamilien in Rheinland u. Westfalen, 1936, S. 188 f.;
    ders., Die Preuß. Bergassessoren, ⁵1938, S. 192;
    Jb. f. d. Ruhrkohlenbez. 40, 1942, S. IX–XIII (P);
    A. Wimmelmann, in: Glückauf 93, 1957, S. 423 f. (P);
    F. Pudor, Lb. aus d. Rhein.-Westfäl. Ind.geb., Jg. 1955–1957, 1960, S. 89–91 (P);
    Wenzel;
    Rhdb.;
    - zu Emil: F. Pudor, Lb. aus d. Rhein.-Westfäl. Ind.geb., Jg. 1962–1967, 1977, S. 150–53;
    W. Tengelmann, in: Glückauf 99, 1963, S. 923 f.;
    Das AV Buch, Gewerkschaft Auguste Victoria, 1997, S. 28 (P).

  • Autor/in

    Gabriele Unverferth
  • Zitierweise

    Unverferth, Gabriele, "Stein, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 137-138 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136457649.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA