Lebensdaten
1755 – 1827
Beruf/Funktion
Politiker ; schweizerischer Staatsmann
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 136438024 | OGND | VIAF: 80781011
Namensvarianten
  • Krauer, Heinrich
  • Crauer, Henricus
  • Krauer, Henricus

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Krauer, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136438024.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Krauer: Heinrich K., schweizerischer Staatsmann, geb. 1755 zu Neuenkirch, Kanton Luzern, am 25. Januar 1827 zu Rothenburg. K., der Sohn|eins kleinen Landwirths, trat 1790 mit schwachen Vorkenntnissen in das Gymnasium zu Luzern, wo er bald zu den besten Schülern zählte. Sein Studiengang und die warme Fürsprache des Seckelmeisters F. Balthasar (Bd. II, 32), bewegen die Regierung zu einem Stipendium, das ihm ermöglichte, die Universitäten Pavia und Heidelberg zu besuchen, um daselbst Medicin zu studiren. In Pavia gewann er die Theilnahme des berühmten Tissot, den er in einer Ode feierte. Nach Vollendung seiner Studien bereiste er unter vielen Entbehrungen einen großen Theil Frankreichs und Englands, kehrte dann nach Hause zurück und bemühte sich, jedoch vergeblich, um die Professur der Philosophie. K. begann nun seine ärztliche Praxis im Bade Knutwyl, siedelte dann aber nach Rothenburg über. Als in der Schweiz die Revolution losbrach, und die aristokratische Regierung von Luzern unter dem Einflusse der von Frankreich her drohenden Ereignisse den 31. Januar 1798 abdankte, in der Hoffnung, damit das Land vor der äußern Kriegsgefahr zu bewahren, war K. ein vielbeschäftigter Badearzt. In den Senat der helvetischen Regierung gewählt, schloß er sich den entschiedenen Unitariern an. Als Mitglied der Consulta nahm er auch Theil an den Verfassungsberathungen in Paris. Nach Einführung der Mediationsacte wurde er Mitglied des Kleinen Rathes und 1805, nach dem Tode des Schultheiß Krus (s. diesen), Schultheiß, der erste ab der Landschaft, welche höchste Würde des Landes er bis 1814 mit V. Rüttimann (s. diesen) bekleidete. Als die Mediationsregierung in Luzern den 16. Febr. 1814 durch die gleiche Fraction fiel, welche daselbst die Revolution von 1798 eingeleitet hatte, kehrte er zum ärztlichen Berufe zurück. Im J. 1819 wurde er Mitglied des neugebildeten Sanitätscollegiums und im gleichen Jahre auch wieder in den Großen Rath gewählt, ebenso vertrat er bis zu seinem Tode, der den 25. Jan. 1825 durch einen Schlagfluß erfolgte, den Kanton als Gesandter auf den eidgenössischen Tagen. Mit tüchtiger Fachbildung und vielseitigem Wissen verband K. eine genaue Kenntniß von Land und Volk. Probität und eine seltene Uneigennützigkeit waren die auszeichnenden Eigenschaften seines Charakters. Als ihm nach dem Sturze der Mediationsregierung eine Pension aus den geheimen Geldern angeboten wurde, schlug er dieselbe aus und kehrte ärmer als zuvor zu seinem ärztlichen Berufe zurück. Von einfacher Lebensweise und tadellosem Wandel, im Umgange leutselig, aber auch etwas pedantisch, erfreute er sich bis an sein Lebensende der allgemeinsten Popularität. K. ist auch Verfasser einiger kleinen politischen Gelegenheitsschriften. Die Ode auf Tissot findet sich in: Sentimenti d'aff. d. studenti di medic. v. Tissot. Pavia 1783.

    • Literatur

      Nekrol.: Ed. Pfyffer, Biogr. Skizze von H. Krauer, Altschultheiß in Luzern, Luzern 1827. — Sein Porträt in der Porträtgallerie der Bürgerbibliothek daselbst.

  • Autor/in

    Schiffmann.
  • Zitierweise

    Schiffmann, Franz Joseph, "Krauer, Heinrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 17 (1883), S. 63-64 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136438024.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA