Lebensdaten
1852 – 1923
Geburtsort
Bonn
Sterbeort
Heidelberg
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11635660X | OGND | VIAF: 7505289
Namensvarianten
  • Krafft, Friedrich
  • Krafft, Friedrich Wilhelm Ludwig Emil
  • Krafft, Wilhelm
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Zitierweise

Krafft, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11635660X.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm Ludwig (1821–97), Prof. d. KG in B. (s. BJ II), S d. Joh. Gottlob (1789–1830), Pastor u. Konsistorialrat (s. ADB 17);
    M Frieda v. Scheibler (1828–1906), Vorsitzende v. Frauenvereinen (Rotes Kreuz, Gustav-Adolf-Ver. u. a.) in B.;
    Ov Karl (1814–98), D., Dr. phil., Pfarrer in Elberfeld, Mitgründer d. Berg. Gesch.ver. (s. ADB 51);
    Om Friedrich Strauß (1786–1863), Oberhofprediger in Berlin (s. RGG³);
    Vt Friedrich Adolf (1817–88), Prof. d. Theol. in Berlin (s. RGG³);
    - 1876 Helene Aigroz aus Lausanne.

  • Biographie

    K. begann 1869 mit dem Studium der Naturwissenschaften in Bonn, nahm als Freiwilliger am deutsch-französischen Krieg teil und setzte seine Studien 1871 fort. Seine Lehrer in Chemie und Physik waren Kekulé und Clausius, bei vom Rath hörte er Mineralogie und Kristallographie; daneben befaßte er sich auch|mit Musikgeschichte. 1874 wurde er bei Kekulé mit einer Arbeit über Thiobenzol und Thioanilin (in: Berichte d. Deutschen chemischen Gesellschaft 7, 1874) zum Dr. phil. promoviert. Danach ging K. zu einem kurzen Studium an die ETH Zürich, zog nach Basel um, habilitierte sich dort 1875 mit der Schrift „Über die Entwicklung der Theoretischen Chemie“ (als Vortrag gedruckt 1875) und war bis zur Ernennung zum außerordentlichen Professor der Chemie (1877) als Assistent bei Piccard vorwiegend mit Arbeiten in organischer Chemie tätig. – 1880 folgte K. dem Ruf als außerordentlicher Professor nach Heidelberg, wo er bis 1922 lehrte. Er lehrte und arbeitete im zunächst sehr beengten, erst 1898 erweiterten Laboratorium seines Vorgängers Bornträger. Neben R. Bunsen, V. Meyer und H. Kopp hatte K. als stiller, öffentlichkeitsscheuer Mann anfangs keinen leichten Stand. Aber bald würdigte man seine erfolgreiche Lehrpraxis, die ihren Niederschlag in K.s Werk „Kurzes Lehrbuch der Chemie“ (I: Anorgan. Chemie, 1891, ⁶1915, II: Organ. Chemie, 1893, ⁴1905) fand, ebenso wie sein breites Forschungsareal. Von seinen Erfindungen und Erkenntnissen, darunter der nach ihm benannte Carbonsäure-Abbau (in: Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 12, 1879, S. 1664), brachte er allein die „Darstellung von Äther mit Hilfe organischer Sulfosäuren“ zusammen mit O. Roos zum Patent (DRP 69 115 von 1903). Bei der Beschäftigung mit physikalisch-chemischen Reinheitskriterien entwickelte er eine für die Vakuumdestillation organischer Substanzen besonders geeignete neue Quecksilberluftpumpe sowie ein Siedepunktbestimmungsverfahren für Edelmetalle. Erwähnenswert sind K.s Arbeiten über organische Selen- und Tellurverbindungen wie auch seine kolloidchemischen Forschungen. K. hinterließ außerdem auch Arbeiten zur Religions- und Kirchengeschichte, vor allem zu religionsphilosophischen Fragen. Ihre Zusammenfassung und Herausgabe als „Untersuchungen über Weltelemente und Weltkörper“ konnte er nicht mehr verwirklichen.

  • Werke

    Zahlr. Btrr. in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 1874-1900, Hoppe-Seylers Zs. f. physiolog. Chemie 1901 u. 1906 u. Journal f. prakt. Chemie 1900, 1909 u. 1910;
    Siede- u. Sublimationspunktbestimmung, Destillieren u. Sublimieren, in: Staehlers Hdb. d. Arbeitsmethoden i. d. anorgan. Chemie III, 1913, II, 1919.

  • Literatur

    DBJ V;
    Pogg. III-VI.

  • Autor/in

    Claudia Krüll
  • Zitierweise

    Krüll, Claudia, "Krafft, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 643-644 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11635660X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA