Lebensdaten
1858 – 1945
Geburtsort
Celle
Sterbeort
Magdeburg
Beruf/Funktion
Kaliindustrieller
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 136423388 | OGND | VIAF: 80769199
Namensvarianten
  • Korte, Gerhard
  • Corte, Gerhard

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Korte, Gerhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136423388.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich Karl, Ökonom;
    M Pauline Voigt;
    Marie Burmeister;
    2 T.

  • Biographie

    Nach Besuch der Gymnasien in Zerbst und Bernburg und Absolvierung einer kaufmännischen Ausbildung engagierte sich K. Ende der 80er Jahre im Steinsalzhandel in Aschersleben. Aus der damit einhergehenden Berührung mit der im Aufschwung begriffenen Kaliindustrie wandte er sich 1889 der Erbohrung von Kalisalzen im oberen Allertal zu und erwarb bis 1907 zwischen Weferlingen und Eilsleben mehr als 60 Kalifelder. Aus Mangel an Eigenkapital war er zu Beginn unter anderem auf die Finanzhilfe seines Bruders Friedrich und eines Direktors der Magdeburger Straßenbahn AG angewiesen. An den im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts oft unter abenteuerlichen Umständen erfolgten Tiefbohrungen auf Kalisalzen war K. wesentlich beteiligt. Neben dem bergbaulichen Abbau von Rohsalzen erkannte er frühzeitig den ökonomischen Nutzen aus der Verarbeitung hochwertiger Kalisalze. 1896 legte K. von Magdeburg aus mit der Gründung der 1 000-teiligen Gewerkschaft Burbach, die ursprünglich auf Blei, Eisen, Kupfer und Zink im Siegerland verliehen war, den Grundstein für den Aufbau eines Kalikonzerns, der die Konkurrenz-, Preis- und Absatzverhältnisse der deutschen Kaliwirtschaft in den folgenden Jahrzehnten mitbeeinflußte: die Bohrungen der Gewerkschaft Burbach erbrachten wertvollere Salze als die des traditionellen Kalireviers von Staßfurt. 1898 wurde der erste Burbach-Schacht bei Beendorf/Helmstedt niedergebracht. Nach Aufnahme der Förderung trat Burbach 1900 dem 1888 gegründeten Kalisyndikat bei. Dem „Kalifieber“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts begegnete K. mit einer erheblichen Expansion seiner Berechtsame im oberen Allertal, zumal die staatliche Mutungssperre für Steinkohle und Steinsalz (Lex Gamp) von 1905 nur noch bereits eingelegte private Mutungsbohrungen bis 1907 zuließ. 1908 ging K. eine wirkungsvolle Verbindung mit der Landwirtschaft (Bund der Landwirte) ein, die längst größter Kunde der Kaliindustrie geworden war und selbst an den Erwerb von Kaliwerken dachte. K. verkaufte an sie 36 Burbachfelder. 1911 erfolgte die Bildung des „Burbach-Konzerns“ (Magdeburg), als K. seinen Gewerkschaften Burbach, Walbeck, Bartensleben und Buchberg die AG Krügershall sowie die Gewerkschaften Salzmünde, Günthershall und Schwarzburg angliederte. 1921 übernahm Burbach schließlich vier Werke der Bergbau AG Wittekind sowie die Kuxenmehrheit der Gewerkschaft Volkenroda (Thüringen), die über die mittlerweile wirtschaftlicheren Sylvinit- und Hartsalzwerke verfügte. In diesem Zusammenhang engagierte sich K. unter Beteiligung des badischen Staates an den Schachtanlagen Baden und Markgräfler bei Buggingen. Nach langwierigen Verhandlungen kam es 1925 unter Vorsitz von K. zur Bildung des sogenannten Kaliblocks zur Abwehr eines Zusammengehens des Wintershall-Konzerns mit der Preußag. Zwei Jahre später sicherte sich K. für Burbach, drittgrößter Konzern der deutschen Kaliindustrie, 391 Kuxe der 1 000-teiligen Gewerkschaft Wintershall. Das Deutsche Kalisyndikat wählte K. 1927 zum Vorsitzenden; er gehörte unter anderem dem Vorstand des Deutschen Kalivereins und des Arbeitgeberverbandes der Kaliindustrie an. Zu seinen zahlreichen Aufsichtsratsmandaten gehörten auf der Höhe seines Erfolgs vor allem solche bei deutschen Banken. Erst 1940 zog sich K. vom Vorsitz des Aufsichtsrats der Burbach-Kaliwerke AG zurück.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (Clausthal), Dr. rer. pol. h. c. (Freiburg 1928).

  • Literatur

    Heberle, in: Kali u. verwandte Salze, Zs. f. d. Kali- u. Steinsalzindustrie sowie d. Salinenwesens 22, 1928, H. 3, S. 29 f.;
    Gesch. d. Burbach-Konzerns, 1928 (P);
    Kali, Zs. f. Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung d. Kalisalze, 1926, H. 4, S. 68;
    Glückauf 81/84, 1948, S. 238;
    Rhdb. (P);
    Wenzel.

  • Autor/in

    Evelyn Kroker
  • Zitierweise

    Kroker, Evelyn, "Korte, Gerhard" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 600 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136423388.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA