Lebensdaten
1835 – 1922
Geburtsort
Bergkamen (Westfalen)
Sterbeort
Bochum
Beruf/Funktion
Bergingenieur
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136128890 | OGND | VIAF: 80525878
Namensvarianten
  • Koepe, Friedrich
  • Coepe, Friedrich

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Zitierweise

Koepe, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136128890.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Frdr. Wilh. (1786–1867), Bauer in Bergkamen, S d. Bauern Joh. Wilhelm u. d. Anna Maria Kath. Pöller;
    M Sophia Frieder. Joh. (1799–1851), T d. Bauern Joh. Heinrich Ahshoff u. d. Joh. Sophia Wilh. Telgenkemper;
    Ibbenbüren 1866 Elisabeth (1842–1915), T d. Schusters Joh. Hermann Steingroever u. d. Anna Therese Elisabeth Kramer; Schwager Arnold Steingroever (1825–87), Dir. bei Fried. Krupp in Essen;
    1 S, 6 T, u. a. Arnold (1874–1952), Bergwerksunternehmer in Erkelenz;
    E Friedrich (* 1919), Dr.-Ing., Oberbergrat a. D., Ltd. Eichdir.

  • Biographie

    K. suchte im aufblühenden Steinkohlenbergbau beruflichen Erfolg. Er arbeitete zunächst im Ibbenbürener Revier. 1858-62 besuchte er die Märkische Bergschule in Bochum, um dann als Steiger wiederum in Ibbenbüren tätig zu sein. Anschließend wechselte K. zum Ruhrbergbau, wo er als Maschinenwerkmeister für den Kölner Bergwerksverein insbesondere beim Abteufen neuer Schächte mitwirkte. Nachdem sein Schwager A. Steingroever nach Essen zu Fried. Krupp als Direktor der Steinkohlen- und Erzbergwerke gegangen war, holte er K. 1873 in das gleiche Unternehmen und bewirkte seine Ernennung zum Technischen Direktor der Zeche Hannover in Hordel bei Bochum. Als sich dort das Problem stellte, die Schachtförderung auf eine tiefere Sohle zu verlegen, kam K. auf den Gedanken, die Fördermaschine mit einer Treibscheibe zu versehen anstelle der herkömmlichen Seiltrommeln, die bei der größeren Teufe erheblich schwerer und kostspieliger geworden wären. Seine Konzeption ging konsequenterweise so weit, die Fördermaschine selbst unmittelbar über dem Schacht und nicht neben ihm zu installieren.

    K.s Erfindung stellte eine Innovation dar, die für die Schachtförderungstechnologie bis heute maßgeblich ist. Bei seinen Fachkollegen und Vorgesetzten traf sie jedoch auf Widerstand. Es gelang ihm nur zu ereichen, daß 1877 die alte Dampfmaschine bei Schacht I nach seiner Konzeption abgeändert wurde, erst 1888 wurde auf Schacht II eine Fördermaschine mit der Koepe-Treibscheibe als erste Hauptschacht-Turmförderanlage der Welt errichtet. Die Firma Krupp hatte das Angebot K.s zu einer Patentnahme abgelehnt. Daraufhin ließ K. das Patent 1877 auf seinen Namen erteilen. Als sich seine Erfolge nicht mehr leugnen ließen, forderte Krupp 1879 die Auslieferung der Patentschrift. K. mußte darauf eingehen, das Unternehmen verweigerte die weitere Zahlung der Gebühren für den Patentnehmer K., das Patent verfiel. Nachfolger Steingroevers nach dessen Tod 1887 wurde einer der erbittertsten Widersacher K.s. Ende 1889 mußte K. den Dienst quittieren und ließ sich als Zivilingenieur in Bochum nieder. Es folgten Jahre der Beratertätigkeit, in denen er seine Konzeption bei einer Reihe später bedeutender Zechen durchsetzen konnte, unter anderem war er bei der Errichtung der ersten sogenannten Baumschen Kohlenwäsche für die Aufbereitung maßgeblich beteiligt. Doch ohne im Besitz eines Patentes zu sein, konnte er sich mit solchen Arbeiten nicht sanieren. Erst 1906 hatte K. durch Beteiligung an einer Steinkohlenzeche in Kupferdreh bei Essen finanziellen Erfolg.

  • Literatur

    Baumann, Die Förderung mit Treibscheibe, in: Glückauf 41, 1905, S. 1467-70;
    F. Schmidt, 50 J. K.förderung, ebd. 64, 1928, S. 1173-79;
    F. Lange, Wege z. Vierseilförderung, ebd. 81/84, 1948, S. 103-13 (P);
    ders., Die Viersnilförderung, 1952 (P);
    H. Herbst, Unterss. an Treibscheiben mit bes. Reibkraft. 1935;
    K. Poell, Die Treibscheiben-Förderung. 1955;
    E. Henneßen, in: Heimatkal. d. Erkelenzer Lande 14, 1965, S. 28-33;
    H. Arnold u. W. Kroker, 100 J. Schachtförderung n. d. System K., in: Der Anschnitt 29, 1977, S. 235-41 (P).

  • Porträts

    Ölgem. v. H. Figge (Bochum, Dt. Bergbau-Mus.).

  • Autor/in

    Werner Kroker
  • Zitierweise

    Kroker, Werner, "Koepe, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 366 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136128890.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA