Lebensdaten
1862 – 1953
Geburtsort
Flammersbach Kreis Siegen
Sterbeort
Wiesbaden
Beruf/Funktion
Fabrikant
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 136119964 | OGND | VIAF: 80518532
Namensvarianten
  • Kölsch, Robert
  • Kölsch, Robert
  • Cölsch, Robert

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Zitierweise

Kölsch, Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136119964.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf (1824–77), Inh. e. Spedition, Mehl- u. Getreidehandlung in F., S d. Philipp, Landfuhrmann u. Kirchenältester in F., u. d. Elisabeth Reuter;
    M Christine (1826–69), T d. Kleinschmieds Johs. Wagener in Seelbach;
    B Heinrich (1858–1936);
    - Siegen 1899 Helene (1879–1968), T d. Karl Klingspor, Bäckermeister u. Wirt „Zum Rappen“ in Siegen, u. d. Maria Henriette Schleifenbaum;
    2 T.

  • Biographie

    K. erhielt seine Ausbildung auf dem Lehrerseminar in Hilchenbach Kreis Siegen und wurde Lehrer. Auf Initiative seines älteren Bruders Heinrich, eines Formers bei der Siegener Walzengießerei Peipers, gründeten beide Brüder 1892 eine Walzengießerei und -dreherei als offene Handelsgesellschaft mit Kapitaleinlagen der Kaufleute H. Gimbel und G. Klingspor (K.s späterer Schwiegervater), des Fabrikdirektors O. Schwanz und des H.|Reppel, der das Grundstück in Siegen zur Verfügung stellte. Mitbeteiligt wurde auch der Siegerländer Gußmeister Setz, der in einer Lothringer Walzengießerei tätig gewesen war. Die Gießerei mit einer 120 PS Compound Dampfmaschine, die die Energie zum Antrieb der Kräne, Walzendrehbänke, Ventilatoren und so weiter lieferte, wurde 1893 in Betrieb genommen. Verschiedene Reisen K.s sicherten der Firma einen ständigen Abnehmerkreis im Ruhrgebiet, in Bayern, Oberschlesien, Luxemburg, England, Spanien, China und Japan, so daß die anfangs auf 3 000 t berechnete Jahresproduktion auf 4153 t (1896/97), 4 713 t (1897/98) und 6 454 t (1898/99) anstieg. Da sich gleichzeitig die Nachfrage wegen der Um- und Neubauten der Walzwerke nach der Einführung des Thomasprozesses vergrößerte, erweiterte K. Fabrikgebäude und Maschinenanlagen. Das inzwischen in eine GmbH überführte Unternehmen wurde wegen des wachsenden Kapitalbedarfs 1899 in eine AG umgewandelt und firmierte unter dem Namen „Walzengießerei vormals Kölsch & Cie. AG, Siegen“. Das Grundkapital wurde auf M 1 000 000 erhöht. Die Belegschaft war von 30 Arbeitern (1893) auf 150 (1899) gewachsen. Vorstandsmitglieder waren K. und H. Gimbel. Die Produktion, die 1899/1900 auf 10 941 t gestiegen war, betrug 1903/04 8 380 t und 1906/07 11 840 t bearbeitete Walzen.

    Im Sommer 1906 trat K. aus gesundheitlichen Gründen von der Unternehmensführung zurück – er und sein Bruder hatten, wie im Siegerland zu dieser Zeit üblich, unmittelbar in der Produktion gearbeitet – und zog nach Wiesbaden. Er blieb aber Aufsichtsratsmitglied bis 1939. – Da die Darmstädter Bank im Besitz der Aktienmehrheit sowohl bei der Walzengießerei Kölsch als auch bei den Siegen-Lothringer-Werken vormals H. Fölzer Söhne, einem von dem Schlossermeister Heinrich Fölzer (1792–1861) vorbereiteten und von dessen 3 Söhnen 1862 gegründeten Unternehmen für Kessel- und Hüttenbau, war, erfolgte 1920 die Zusammenlegung beider Unternehmen. 1921 entstanden dann die Kölsch-Fölzer-Werke AG durch den Zusammenschluß mit der Firma Heinrich Stähler, Fabrik für Dampfkessel und Eisenkonstruktionen, in Weidenau, die wichtiges technisches Know-how einbrachte. Dieser Zusammenschluß begründete die heutige bedeutende Stellung des Unternehmens auf dem Sektor Hochofen- und Hüttenbau mit einer Belegschaft von circa 600 Mitarbeitern.

  • Literatur

    H. Kruse, 75 J. Kölsch-Fölzer-Werke AG Siegen 1862-1937, 1937 (P);
    G. Heiermann, 100 J. Kölsch-Fölzer-Werke AG Siegen/Westfalen 1862 -1962, 1962;
    L. Irle, Siegerländer Persönlichkeiten- u. Geschlechter-Lex., 1974.

  • Autor/in

    Ralph Schaumann
  • Zitierweise

    Schaumann, Ralph, "Kölsch, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 326-327 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136119964.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA