Lebensdaten
erwähnt 1550, gestorben 1565
Geburtsort
Konstanz
Sterbeort
Biel
Beruf/Funktion
schweizerischer Dichter ; Dramatiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 130073733 | OGND | VIAF: 25701155
Namensvarianten
  • Funkelin, Jakob
  • Fünckelin, Jacob
  • Funkelin, Jakob
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Fünckelin, Jacob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130073733.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Funkelin: Jakob F., deutscher Dramatiker. Geboren zu Constanz, seit 1550 Prädicant zu Viel (Canton Bern), wo er viele ganz oder großentheils selbstgedichtete Schauspiele bald durch Schüler, bald durch Bürger aufführen ließ ("Reicher Mann und armer Lazarus", 1550; „Tod und Erweckung des Lazarus"; „Loth und Abraham"; „Ahasverus und Esther", 1552; „Geburt Christi", 1553 und vermuthlich auch 1554; „Sodom und Gomorrha", vielleicht Umarbeitung des Loth und Abraham, 1554; „Die in Lastern hinlebende Welt und was Strafe je hernach folgt"; „Apokalypse", 1555; „Der verlorene Sohn", 1561; „Unsers Herren Auferstehung und Auffahrt“, 1562; „Susanna“, 1565) und am 3. Novbr. 1565 an der Pest starb. „Hat übel Haus gehalten“, sagt ein Chronist. — Wiederholt mag er bei seiner dramaturgischen Thätigkeit ältere Stücke benutzt haben; so liegt dem Lazarus der Anabion von Joannes Sapidus zu Grunde: die satirisch geschilderte Consultation dreier Aerzte z. B. ist daraus geschöpft. In satirischen und lehrhaften Elementen mag sich sonst noch am|meisten die Selbstthätigkeit des Verfassers geltend machen. In das erste der genannten Stücke ist ein Zwischenspiel eingeschaltet, das dem reichen Manne vorgeführt wird, der Streit zwischen Venus und Pallas, d. h. zwischen Sinnlichkeit und Tugend, der hier durch einen Richter für Pallas entschieden wird. Der Venus steht Epicur, „der Vollbauch“, als Zeuge zur Seite, der Pallas Hercules. Jener wird als verschlafener Genußmensch charakterisirt; dieser beweist seine Tüchtigkeit, gewiß zur großen Freude des Publicums, durch drei Ringkämpfe gegen Riesen. Die ganze Venussippschaft wird vom Teufel geholt. Das Thema mag dann in dem ersten Stück von 1555 weiter geführt sein. Die sittliche Wahrhaftigkeit, der Kampf gegen den Teufel, wie ihn Hercules kämpft, beschäftigt den Verfasser auch wiederholt in seinen Liedern: wie ein guter Bürger für seine Waffen sorge, daß er sie in der Zeit der Noth zur Hand habe und nicht erst kaufen müsse, so solle jeder Christ mit guten Sprüchen gegen den Satan gerüstet sein. Man sieht, F. benutzte auch die Bühne, um solche Waffen zu schmieden.

    • Literatur

      Weller, Volkstheater der Schweiz S. 252—260; Tittmann, Schauspiele aus dem 16. Jahrhundert 1, 163—200; Rochholz, Germania 14, 412; Wackernagel, Kirchenlied 4, Nr. 220—226.

  • Autor/in

    Scherer.
  • Zitierweise

    Scherer, Wilhelm, "Fünckelin, Jacob" in: Allgemeine Deutsche Biographie 8 (1878), S. 203-204 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130073733.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA