Lebensdaten
1891 – 1962
Geburtsort
Wehlheiden bei Kassel
Sterbeort
New York
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Publizist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116142952 | OGND | VIAF: 12692557
Namensvarianten
  • Forster, Georg
  • Kersten, Kurt
  • Forster, Georg
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Zitierweise

Kersten, Kurt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116142952.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus niederhess. Bauernfam.;
    V Christoph (1859–1912), Gutsbes. in W.;
    M Martha Knaust (1868–1949) aus Dörnhagen;
    1946 Martha David geb. Kristeller (1880–1971); 2 Stief-K.

  • Biographie

    K. studierte seit 1910 Germanistik und Geschichte in Berlin und München, wo er 1914 mit der Arbeit „Voltaires Henriade in der deutschen Kritik“ zum Dr. phil. promoviert wurde. Anfang 1915 zum Kriegsdienst eingezogen, kehrte er unmittelbar nach der Novemberrevolution nach Berlin zurück, wo er bis 1933 als freier Schriftsteller lebte. In den Kreisen des linken Spätexpressionismus um Franz Pfemferts „Aktion“ und den „Malik-Verlag“ fand er bald Kontakt zur revolutionären Arbeiterbewegung, unterstützte die KPD publizistisch, arbeitete unter anderem für das Feuilleton der „Roten Fahne“, war Mitglied des „Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller“ und ein enger Vertrauter und Mitarbeiter von Willi Münzenberg. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung floh K. über Prag 1937 nach Paris, wo er in der Volksfront mitarbeitete und für führende Exilzeitschriften wie die „Internationale Literatur“ und „Das Wort“ schrieb. Bei Kriegsausbruch in Südfrankreich interniert, wurde K. nach einer abenteuerlichen Flucht auf die westindische Insel Martinique deportiert, bis er 1946 nach New York gelangte, wo er bis zu seinem Tode regelmäßiger Mitarbeiter der Emigrantenzeitschrift „Aufbau“ blieb.

    Nachdem K. als Student mit expressionistischen Skizzen und Kritiken begonnen hatte, standen im Mittelpunkt seiner um 1920 neu einsetzenden, sozialistisch engagierten Tätigkeit als Autor, Übersetzer und Editor neben einer umfangreichen tagespolitischen Publizistik vor allem die Aufarbeitung des progressiven und demokratischen Erbes der deutschen Geschichte und Literatur, die Korrektur imperialistischer Geschichtslegenden (zum Beispiel „Fridericus-Rex-Legende“) sowie Berichte und Analysen über Probleme des sozialistischen Aufbaus in der Sowjetunion, die er wiederholt bereiste. In seinen großen Monographien über Bismarck, Friedrich den Großen, Peter den Großen und Georg Forster erweist sich K. als Meister eines Genres von historischer Biographie, in der sich Quellenstudium mit engagierter politischer Wertung und gemeinverständlicher Sprachgebung verbindet.

  • Werke

    Weitere W Moskau-Leningrad, Eine Winterfahrt, 1924;
    Der Moskauer Prozeß gegen d. Soz.-revolutionäre 1922, 1925;
    Ein europ. Revolutionär, Georg Forster, 1921;
    Fridericus Rex u. d. Krise d. Absolutismus, 1922;
    Bismarck u. s. Zeit, 1930, u. d. T. Des Gottes Geißel, Der Kanzler d. 2. Reiches, 1934;
    1848, Die dt. Rev., 1932, wieder 1955;
    Peter d. Gr., Vom Wesen u. v. d. Ursachen hist. Größe, 1935, wieder 1951 u. 1954;
    Unter Freiheitsfahnen, Dt. Freiwillige in d. Gesch., 1938;
    Der Weltumsegler, J. G. A. Forster 1754–94, 1957. - Bibliogr. (unvollst.) d. Zss.aufsätze
    in: Index Expressionismus, hrsg. v. P. Raabe, 1972;
    Veröff. dt. sozialist. Schriftsteller in d. revolutionären u. demokrat. Presse 1918–45, 1968. -
    Hrsg.: Das heutige Rußland 1917–22, 2 Bde., 1923;
    G. Forster, Revolutionsbriefe, 1925;
    Fridericus u. s. Volk, Dokumente aus d. alten Preußen, 1925;
    Michael Bakunins Beichte aus d. Peter-Pauls-Festung an Zar Nikolaus I., 1926, Neuausg. 1973;
    Dt. Freiheitskal. 1939, 1940, 2 Bde, 1938/1939;
    A. Rosenberg, Entstehung u. Gesch. d. Republik v. Weimar, 1955. -
    Mithrsg.: Die große Pol. d. Mächte im Weltkrieg, 3 T. in 6 Bdn., 1930. -
    Übers.: E. de Goncourt, Germinie Lacerteux, 1928.

  • Autor/in

    Martin Rector
  • Zitierweise

    Rector, Martin, "Kersten, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 539 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116142952.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA