Dates of Life
erwähnt 1290, gestorben nach 1326
Occupation
Chronist ; Schreiber ; Mönch
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 102424527 | OGND | VIAF: 59476690
Alternate Names
  • Berchtold (eigentlich)
  • Bernardus Noricus von Kremsmünster
  • Berchtold von Kremsmünster
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Bernardus Noricus, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd102424527.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    Herkunft unbekannt, wahrscheinlich aus Oberösterreich

  • Biographical Presentation

    B. wurde 1290 im Dom von Passau zum Diakon, 1300 zum Priester geweiht. 1314 weilte er in Bayern, 1319 wurde er in Geschäften des Klosters nach Avignon abgeordnet. Als Schreiber (Rubrikator, Miniator), Korrektor und schließlich als Vorstand der Kremsmünsterer Schreibschule, die unter Abt Friedrich von Aich (1275–1325) eine Nachblüte erlebte, war er an der Herstellung vieler schöner Handschriften maßgeblich und formbildend beteiligt. Über die Urkunden und Bücher des Klosters hatte er als Custos die Obhut. Seit 1312 war er als Geschichtsschreiber tätig. Die Bedeutung seiner historiographischen Werke ist für Kremsmünster sehr groß, weil er als erster die Geschichte des Klosters kritisch zu behandeln versuchte. Für die Reichs- und Landesgeschichte ist er durch die Umarbeitung von Verzeichnissen der Herzöge von Bayern und Österreich, besonders aber durch die der Bischöfe von Passau von einigem Einfluß auf die Geschichtsschreibung. Im guten Glauben verbreitete er die sogenannten Passauer Fälschungen, die ein Erzbistum Lorch und dessen Nachfolge in Passau belegen sollten. - Seit mehr als zwei Jahrhunderten gibt es eine Fülle von Literatur über B. und seine Autorschaft der Kremsmünsterer Geschichtsquellen. Der Name „B.“ ist durch einen Irrtum Aventins entstanden, aber so in die Literatur eingegangen. Außerdem entstanden Verwechslungen mit seinem Mitbruder Sigmar, gefördert durch die getrennte Aufbewahrung der Konzepte B.' in Wien (W-610) und der Reinschrift in Kremsmünster (K-401).

  • Works

    Abtkat. v. Kremsmünster, in: MGH SS XXV, 628ff. u. 666 ff.;
    Narracio de ecclesia Chremsmunstrensi, ebenda, S. 638 ff.;
    Legenda u. Sermo S. Agapiti (nur Vorrede hrsg.), ebenda, S. 613 (sonst Hs.);
    Codex Fridericianus; eine Urkk.slg. u. ein Abgabenverz., zu dem B. die Aufzeichnungen seines Mitbruders Sigmar benützte, in:
    Die ma. Stiftsurbare v. Oberösterr. III/2, S. 82 ff., u. z. T. in:
    UB f. d. Gesch. d. Benedictinerstiftes Kremsmünster, Wien 1852 (mit Verz. d. Wohltäter, d. Heiligen u. d. Mönche d. Klosters); weiter viele Abschrr. u. Umarbb.

  • Literature

    W. Neumüller, B. N. v. Kremsmünster, in: 90. Jber. d. Gymnasium Kr. Wels, 1947, S. 1-167 (vollst. L-Verz.).

  • Author

    Willibrord Neumüller OSB
  • Citation

    Neumüller OSB, Willibrod, "Bernardus Noricus" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 102 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd102424527.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA