Lebensdaten
1803 – 1854
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Biograph Jean Paul Friedrich Richters ; Historiker
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117481726 | OGND | VIAF: 8166572
Namensvarianten
  • Spazier, Richard Otto
  • Spatzier, Richard O.
  • Spazier, Otto Richard
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Spazier, Richard Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117481726.html [27.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Spazier: Richard Otto S., Schriftsteller, Sohn des Vorigen, geb. 1803 in Leipzig, wurde in Dresden erzogen, lebte 1825—26 bei seinem Oheim Jean Paul in Baireuth und ging dann nach Nürnberg, wo er 1830—31 die „Nürnberger Blätter für öffentliches Leben, Litteratur und Kunst (literar. Ztschr. aus u. für Süddeutschland)“ herausgab. 1831 aus Baiern gewiesen, hielt er sich in Leipzig auf und verfolgte hier, wie schon in Nürnberg, mit warmer Theilnahme das Schicksal der unglücklichen Polen, für die er in verschiedenen kleineren (theils selbständigen, theils aus dem Polnischen übersetzten) Schriften mit Geist und Kühnheit eintrat. Eigene Reisen durch Polen (vgl. „Ost und West“, Stuttgart 1835), sowie persönliche Bekanntschaft und Briefwechsel mit den meisten der geflüchteten polnischen Staatsmänner und Generäle boten S. die beste Grundlage zu seiner klar und begeistert geschriebenen, großen „Geschichte des Ausstandes des polnischen Volkes|i. d. J. 1830 u. 1831“ (3 Bde., 1832; neue außerord. verm. Ausg. mit Karten u. s. w. 1834). Nicht zu verwechseln mit dieser von den Zeitgenossen oft gerühmten Revolutionsgeschichte ist die kürzere „Geschichte des polnischen Volkes u. s. w.“ (4 Hfte., 1831). Spazier's fruchtlose Bemühungen für die polnische Sache, in deren Interesse er einen allgemeinen europäischen Krieg erwartete, verbitterten ihm den Aufenthalt in Deutschland; er ging 1833 nach Paris und kehrte erst kurz vor seinem Tode (1854) nach Leipzig zurück. Seine Uebersetzungen (Scott's Gedichte, das Trauerspiel „Numancia" von Cervantes) und eigenen literarischen Versuche, die er in „Scherz und Ernst" (1830) und „Gesammelte Blätter, 1. u. 2. Bdchen., Novellen, musikal.-dramat. Aufsätze und Gedichte enthaltend“ (1833) veröffentlichte, sowie „Die Uzkokin, Novelle mit histor. Erläuterungen“ (1831) haben keine Bedeutung. Dauerndes Verdienst dagegen erwarb S. durch vorzügliche biographische Schriften über Jean Paul: „Jean Paul Friedrich Richter in seinen letzten Tagen und im Tode“ (1826); „J. P. Fr. Richter. Ein biographischer Commentar zu dessen Werken“ (mit Widmung an Ludwig Börne; 5 Thle., 1833; neue Ausg. 1835; 1840).

    • Literatur

      Goedeke, Grdr. III¹, 1399, 442. — Fr. Muncker, A. D. B. XXVIII, 484.

  • Autor/in

    Friedrich Brandes.
  • Zitierweise

    Brandes, Friedrich, "Spazier, Richard Otto" in: Allgemeine Deutsche Biographie 35 (1893), S. 75-76 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117481726.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA