Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
rheinisch-westfälische Dynasten
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118655914 | OGND | VIAF: 62342327
Namensvarianten
  • Berg

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Berg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118655914.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Grafen von B. nannten sich nach ihrem Stammsitz Altenberg südlich Remscheid; dort stifteten sie 1133 ein Zisterzienserkloster und siedelten nach der nahen Burg an der|Wupper über. Als Adolf (I.) um 1050 die Vogtei über die Reichsabtei Werden erlangte, besaßen sie reiches Allod im Wupperbogen, an Ruhr und Lippe, pfalzgräfliche Lehen im rechtsrheinischen Reichsforst und Vogteien verschiedener kölnischer Stifter und Klöster zwischen Sieg und Ruhr. Um 1100, nach dem Aussterben der älteren Pfalzgrafen und der Grafen von Werl und Arnsberg, waren sie bereits die mächtigsten Dynasten zwischen Lippe und Sieg. Spätestens seit Adolf I. (III.) (1093-1152) führten sie den seit 1101 erblich nachweisbaren Grafentitel; wenig später erlangten sie die Erbvogtei über das Reichsstift Essen, die Abteien Kappenberg, Siegburg und Deutz, - die beiden letzteren als Nachfolger der wohl stammverwandten Saffenberger Grafen. Sie besetzten den Kölner Erzstuhl in den Erzbischöfen Bruno II. (1134–37), Friedrich III. (1156–58), Bruno III. (1191–93) und Engelbert I. (1216–25) mit Angehörigen ihres Hauses und rundeten ihr Gebiet durch kölnische Lehen und Pfandschaften ab. Ein enges Verhältnis zu Köln und den Hohenstaufen kennzeichnet ihre Politik; zwei Söhne Adolfs II. (IV.) (1140–1161), Adolf ( 1149) und Engelbert (1161–1189), kamen ebenso wie sein Enkel Adolf III. (V.) (1189-1218) auf Kreuzzügen um. Eberhard, ein weiterer Sohn Adolfs II., erbte die westfälischen Güter und begründete zu Altena eine Seitenlinie, die späteren Grafen von der Mark. Die Wiedervereinigung des Familienbesitzes nach dem söhnelosen Tod Adolfs III. gelang nicht: dessen Bruder Engelbert I. von Köln, Reichsverweser Kaiser Friedrichs II., übernahm die Regierung der Grafschaft B. und würde sie wohl mit dem Erzbistum vereinigt haben, wenn er nicht 1225 einem Mordanschlag seines märkischen Vetters Friedrich von Isenberg erlegen wäre. - Mit Engelbert starb die Hauptlinie aus. Ihre Erben wurden ein von Adolfs III. Tochter Irmgard und deren Gatten Heinrich I. stammender Zweig der Herzöge von Limburg, - der mit Erwerbung von Rheinzöllen, niederbergischem Reichs- und Dynastenbesitz sowie der Landfriedenshoheit, mit Städtegründungen und Durchführung der Ämterverfassung die Landesherrschaft ausbaute, -und 1348 durch Margarete von B. und Ravensberg eine Nebenlinie der Herzöge von Jülich, die 1380 die bergische Herzogswürde erlangte, Düsseldorf zur Residenzstadt erhob und mit dem Ankauf der Lande Hardenberg, Blankenberg und Löwenberg dem bergischen Territorium seine endgültige Gestalt gab. Sie vereinigte 1423 Jülich mit B. und führte 1510 beide Herzogtümer durch Heirat der letzten Erbin Maria mit Johann III. von Kleve-Mark dem um 1160 abgespaltenen märkischen Zweig des ältesten bergischen Grafenhauses zu, der, in reichsfürstlicher Linie 1609 ausgestorben, heute noch in den Grafen von Limburg-Styrum fortblüht.

  • Literatur

    Th. Lacomblet, UB f. d. Gesch. d. Niederrheins, 1840 ff.;
    O. Ficker, Engelbert d. Heilige, 1853;
    W. Crecelius, Btr. z. berg.-niederrhein. Gesch., hrsg. v. W. Harleß, in: Zs. d. Berg. Gesch. Ver. 27, 1891;
    W. Harleß, Zur Gründungssage d. Abtei Altenberg, ebenda, 29, 1893;
    A. Koernicke, Entstehung u. Entwicklung d. Berg. Amtsverfassung, 1892;
    B. Schönneshöfer, Gesch. d. berg. Landes, 1895;
    R. Knipping-W. Kisky, Die Regg. d Erzbischöfe v. Köln, 1898 ff.;
    Th. Illgen, Die ältesten Grafen v. B., in: Zs. d. Berg. Gesch. Ver. 36, 1903, S. 14 ff.;
    B. Melchers, Die ältesten Grafen v. B., ebenda, 45, 1912, S. 5 ff.;
    H. Mosler, UB d. Abtei Altenberg, 1912;
    J. Somya, Die Entstehung d. Landeshoheit in d. Gfsch. B., 1925;
    O. Schnettler, Zur Entstehung d. Gfsch. Mark, in: Btrr. z. Gesch. Dortmunds 34, 1927, S. 183 ff.;
    H. Bollnow, Die Grafen v. Werl, 1930;
    J. v. Lülsdorff, Zur Entwicklung d. Landeshoheit in d. einzelnen Teilen d. Gfsch. B., in: Zs. d. Berg. Gesch. Ver. 70, 1949, S. 253 ff.

  • Autor/in

    Helmut Dahm
  • Zitierweise

    Dahm, Helmut, "Berg" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 71-72 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118655914.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA