Lebensdaten
geboren 1. Hälfte 16. Jahrhundert
Sterbeort
wohl in Tarnowitz
Beruf/Funktion
Begründer des Galmeibergbaus in Oberschlesien
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 137666543 | OGND | VIAF: 81828193
Namensvarianten
  • Jost, Peter
  • Jost, Pether

Orte

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Zitierweise

Jost, Peter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137666543.html [25.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Das Zinkerz Galmei wurde seit der griech. Antike zur Messingherstellung verwendet, indem man es mit Schwarzkupfer und Holzkohle zu einer Legierung zusammenschmolz. Zu Beginn der Neuzeit kamen, von Frankreich ausgehend, Messingwerke nach Deutschland. Zur günstigeren Versorgung der Messingwerke im ostmitteleurop. Raum (z. B. Jägerndorf, gegründet 1562) setzte insbesondere in Oberschlesien, wo bereits Bergbau auf die silberhaltigen Blei-Zink-Erze betrieben wurde, die Suche nach Galmei ein. – J. war nachweislich der erste, dessen Bemühungen in dieser Hinsicht erfolgreich verliefen. Auf eigene Kosten hatte er in Tarnowitz nach einem für die Messingherstellung geeigneten Galmei gegraben und eine Probe von seinem Fund an den Alchemisten des Mgf. Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach, Herzog von Jägerndorf, gesandt. Aus seinem Gesuch um ein ausschließliches Privileg, datiert 4.8.1569, geht ferner hervor, daß sich J. zusätzlich darum bemühte, zusammen mit mehreren Gewerken in Tarnowitz ein Messingwerk zu errichten. Aufgrund der Klagen anderer Gewerken, die durch diese Anlage einen zu hohen Verbrauch des ohnehin knappen Holzes befürchteten, teilte er am 27.8. dem Markgrafen mit, er wolle das Werk an einem anderen Ort aufbauen. Die Realisierung dieses Plans läßt sich nicht ermitteln, als bergbautreibender Gewerke ist J., der im Okt. 1569 die Erlaubnis zum Galmeibergbau erhielt, jedoch nachgewiesen. So 1573, als er seine Anteile an verschiedenen Gruben verpfändete. Seine Schulden könnten mit dem Aufbau seines Messingwerks in Verbindung stehen. J., der durch die Begründung des Galmeibergbaus wesentlich zum späteren industriellen Aufschwung Oberschlesiens beitrug, wird im Tarnowitzer Gerichtsbuch 1576 als Geschworener bezeichnet; sein Name ist darin von 1570 bis 1583 enthalten.

  • Literatur

    E. Abt, Von d. älteren Gesch. d. Galmeygräberei in Oberschlesien, in: Schles. Provinzial-Bll. 12, 1790, 2. Bd., 8. St., S. 139-48;
    ders., Memorial w sprawie kopalnictwa rud olowiu i srebra na Górnym Slasku, 1957 (dt. Hs. v. 1791 u. d. T.: Gesch. d. Bley- u. Silber-Bergbaus um Tarnowitz u. Beuthen in Oberschlesien v. 1528 b. z. Verfall u. b. z. Wiederaufnahme im J. 1784);
    Ch. d’Elvert, Zur Cultur-Gesch. Mährens u. Österreich-Schlesiens, 1866;
    J. Piernikarczyk, Historja górnictwa i hutnictwa na Górnym Slasku-Kattowitz I, 1933;
    W. Krause, Der Anteil d. Deutschtums an d. Entstehung d. Bergstadt Tarnowitz in Oberschlesien, in: Dt. Mhh. f. Polen 2, 1935-36, S. 516;
    H. Lachotta, Kohle, Zink u. Eisen, 1941;
    A. Perlick, Oberschles. Berg- u. Hüttenleute, 1953;
    D. Molenda, Kopalnie rud olowiu na terenie zlóż Slasko-Krakowskich w XVI-XVIII wieku. 1972.

  • Autor/in

    Werner Kroker
  • Zitierweise

    Kroker, Werner, "Jost, Peter" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 631 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137666543.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA