Lebensdaten
1856 – 1919
Geburtsort
Totis (Ungarn)
Sterbeort
Konstantinopel
Beruf/Funktion
Pianist
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117611174 | OGND | VIAF: 72175771
Namensvarianten
  • Jankó, Paul von
  • Jankó, Paul von
  • Janko, Paul de
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Jankó, Paul von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117611174.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Michael, Güterdir. d. Gf. Esterhazy in T.

  • Biographie

    J. begann mit einem Musikstudium am Wiener Konservatorium, gab aber die Absicht, Klaviervirtuose zu werden, bald auf (wegen der zu kleinen Spannweite seiner Hände) und wechselte, zum Studium der Mathematik (z. T. unter Herm. Helmholtz 1881/82), an die Univ. Berlin über. Die vielseitige Begabung und gründliche Ausbildung in beiden Fächern nutzte er zur Erforschung musikalisch-technischer Probleme (die Stimmungen der 19-, 22-, 28-, 31- und mehrstufigen Oktaveneinteilung und ihre Unterbringung im Bereich der Klaviertastatur). 1882 gelang es ihm, ein ganz neues Tastenbild zu entwickeln und eine 6stufige terrassenförmige Klaviatur patentieren zu lassen, wobei er ein wissenschaftliches Traktat über mehrstufige Stimmungen veröffentlichte (1901). Da die Neuerung viele Erleichterungen für den Spieler und hauptsächlich für den Anfänger mit sich brachte, zollten viele bedeutende Pädagogen und Musiker (Liszt, der Kritiker Hanslick, Musiklehrer Hans Schmitt/Wien) der Erfindung uneingeschränkte Anerkennung. In den nächsten Jahrzehnten wurde die Jankó-Klaviatur durch bekannte Firmen wesentlich verbessert und an 60 verschiedenen Orten in die üblichen Klaviere eingebaut. Ein Janko-Verein wurde gegründet, und Musikschulen in Deutschland und der Schweiz nahmen den Unterricht auf. Der Erfinder unternahm ständig Konzertreisen in viele Länder – bis nach Amerika (1891). Bald war jedoch sein Vermögen aufgebraucht, und er mußte erkennen, daß seine Erfindung sich doch nicht gegen die überlieferten Gewohnheiten der professionellen Musiker durchzusetzen vermochte. Sein Bruder verhalf ihm zu einer Stellung als Beamter in Wien, von wo aus er 1892 in die Türkei versetzt wurde. Hier lebte er in Konstantinopel, wurde schließlich türk. Staatsangehöriger und war als Chef der Tabakregie tätig. Er wählte 1919 den Freitod als Entschluß eines Enttäuschten.

  • Werke

    Eine neue Klaviatur, in: Zs. f. Instrumentenbau, 1886;
    Über e. neue Klaviatur, ebd., 1887 f.;
    Über mehr als 12stufige, gleichschwebende Temperaturen, in: Btrr. z. Akustik u. Musikwiss. 3, 1901.

  • Literatur

    K. B. Boyes, Die J.-Boyes-Claviatur, 1901;
    F. Weißhappel, in: Mitt. d. J.-Ver., 1939;
    R. Hansmann, Die J.-Klaviatur, 1942;
    H. Unverricht, Die J.-Klaviatur, in: Instrumentenbauztg. 12, 1958;
    MGG VI (W, L, Abb.);
    Riemann (W, L);
    ÖBL.

  • Autor/in

    Friedrich Ernst
  • Zitierweise

    Ernst, Friedrich, "Jankó, Paul von" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 336-337 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117611174.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA