Lebensdaten
1807 – 1893
Geburtsort
Winterthur (Schweiz)
Sterbeort
Winterthur (Schweiz)
Beruf/Funktion
Textil-Exporthändler
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 117137391 | OGND | VIAF: 10615303
Namensvarianten
  • Imhoof, Friedrich
  • Imhoof-Hotze, Friedrich Ludwig
  • Hotze, Friedrich Ludwig Imhoof-
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Zitierweise

Imhoof, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117137391.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich Samuel (1780–1840), Tuch- u. Spezereihändler in W., S d. Abraham David (1749–96), Gürtler, Mitgl. d. 32er Rats u. d. Chorgerichts in Burgdorf, u. d. Marianne Bertschinger;
    M Regula (1772–1835), Wwe d. Hans Heinrich Sulzer ( 1805), T d. Hans Heinrich Fäsi (1735–94), Krämer u. Hauptm. in Zürich, u. d. Antoinette Lisette Voegeli;
    Richterswil 1833 Sophie (1813–67), T d. Joh. Heinrich Hotze (1779–1866), Arzt in Richterswil, u. d. Anna Maria Blumer;
    Gvv d. Ehefrau Johannes Hotz (1734–1801), Dr. med., Arzt in Richterswil, Freund Lavaters u. Pestalozzis; Groß-Ov d. Ehefrau Joh. Conrad (später Friedrich) v. Hotze (* 1739, 1799), k.k. FML (s. L);
    4 S, 1 T, u. a. Friedrich (s. 2).

  • Biographie

    Nach der kaufmännischen Lehre bei seinem Vater in der Firma Imhoof, Hirtzel & Co wandte sich I. nach Triest, dann nach Livorno und lernte Italien auf weiteren Reisen kennen. Es folgte eine Tätigkeit im Handelshause eines Deutsch-Ungarn namens Hulka in Konstantinopel. Dort knüpfte er die Geschäftsverbindungen an, auf die er später seinen Textilhandel aufbaute. Nach der Heimkehr 1832 trat er in das Geschäft seines Vaters ein, das sich nun Imhoof & Forrer nannte, und begann sein Textil-Exportgeschäft, indem er in der Ostschweiz handgewebte Baumwolltücher kaufte, in Glarus und im Toggenburg nach dem Geschmack der Türken färben ließ und nach Konstantinopel und anderen Zentren am östlichen Mittelmeer exportierte. Es handelte sich um Spezialitäten für den Orient, vor allem Yasmas, d. h. Schleier für türk. Frauen, bedruckte Mouchoirs, Batik und dgl., die vordem in Wien hergestellt worden waren. I. war einer der ersten Schweizer, die die Entwicklung dieser Artikel nach Kräften förderten, auch durch eigene Entwürfe. Die Zeugdruckerei im Kanton Glarus erreichte damals ihre Glanzzeit. In der Blüte seines Unternehmens (ca. 1835–48) beteiligte sich I. an der Glarner Firma Blumer & Tschudi; er besaß Niederlassungen oder Vertretungen in London, Marseille, Mailand, Genua, Livorno, Venedig, Konstantinopel, Smyrna, Beirut. Später, als das Levantegeschäft durch Nachahmungen verdorben war, dehnte er seine Tätigkeit um 1853 auf Ostindien, Singapur und Java aus. Als eigene Fabrikation betrieb I. im großen Maßstab die Buntweberei, anfänglich durch Fabriken im Toggenburg, dann kaufte er 1852 das ehemalige Benediktinerkloster Fischingen mit zwei Mühlen und Ländereien von über 100 Jucharten von der Regierung des Kantons Thurgau, um in den Räumlichkeiten des Klosters eine Buntweberei zu errichten, verkaufte es aber 1874 wieder und beteiligte sich an neu erbauten Webereien in Freienstein.

    I. erblindete mit 39 Jahren teilweise, mit 46 Jahren gänzlich und leitete seine Geschäfte, dank einem ungewöhnlich scharfen Gedächtnis, sich vorlesen lassend und diktierend. Nach 1865, als sein Sohn Friedrich sich endgültig der Numismatik zuwandte und er selbst fand, seine Unternehmungen hätten ihren Höhepunkt überschritten, baute er seine Betriebe bis 1875 planmäßig ab. I. war eng mit dem Reiseschriftsteller F. W. Hackländer befreundet und war einer der bedeutenden Winterthurer Kunstmäzene. Er unterstützte freigebig Musiker und Maler (u. a. Rudolf Koller, Adolf Stäbli) und machte zahlreiche Vergabungen an gemeinnützige Werke. Er finanzierte den Bau der imposanten Freitreppe vor dem – von Semper gebauten – Stadthaus von Winterthur.

  • Literatur

    A. Isler, Winterthur in Wort u. Bild, 1895;
    H. Barth, F. L. I.-H., in: Neuj.bl. d. Stadt-Bibl. Winterthur, 1905;
    P. Witzig, Btrr. z. Wirtsch.gesch. d. Stadt Winterthur im 19. Jh., o. J. (ca. 1915). - Zu J. C. v. Hotze:
    ADB 13;
    R. Jud, Das linksrhein. Korps d. k.k. FML H. im Herbst u. Winter 1796, 1958.

  • Autor/in

    Hans Rudolf Schmid
  • Zitierweise

    Schmid, Hans Rudolf, "Imhoof, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 155-156 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117137391.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA