Dates of Life
1875 – 1933
Place of birth
Witten/Ruhr
Place of death
Wetzlar
Occupation
Gießereifachmann
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 136214495 | OGND | VIAF: 80598111
Alternate Names
  • Humperdinck, Karl
  • Humperdinck, Carl

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Humperdinck, Karl, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136214495.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Bernh. Anton Joseph (1845–1914), Lokomotivheizer, S d. Kaufm. Karl in Münster/Westf.;
    M Maria Terwey (1854–1929); Vt 2. Grades Engelbert (s. 1);
    - 1) Friederike (1881–1928), T d.|Möbelfabr. Jakob Niederhöfer in Edenkoben, 2) Frankfurt/M.-Höchst 1930 Emma Zacherl geb. Heist (* 1893);
    2 S, 3 T aus 1).

  • Biographical Presentation

    H. verließ die Schule mit der Obersekundareife und erhielt eine praktische Ausbildung im Eisen- und Stahl-Gießereifach sowie im Maschinenbau. Anschließend besuchte er die Höhere Maschinenbauschule in Köln und hörte 3 Semester an den Technischen Hochschulen Aachen und Berlin. Danach war er zunächst als Assistent, bald in leitenden Stellungen in verschiedenen Gießereien und Maschinenfabriken tätig.

    Das Gießereiwesen und der Maschinenbau verdanken H. wesentliche Impulse. 1911 unternahm er seine erste Reise in die USA zum Studium des Gießereiwesens und erwarb sich bald internationales Ansehen als Fachmann für die Anlage von Gießereibetrieben. In Deutschland geht die Einführung und Weiterentwicklung der Rüttelformmaschine weitgehend auf seine Initiative zurück. Auf dem Gebiet der Metallurgie vertrat H. schon vor dem 1. Weltkrieg die Notwendigkeit der physikalischen Untersuchungsmethode neben der chemischen und hat als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für technische Röntgenkunde beim Verband für Materialprüfung der Technik die Arbeiten der technischen Röntgenforschung und Werkstoffprüfung, insbesondere für Gußeisen, gefördert. Seit 1915 Leiter der Westdeutschen Eisenwerke AG, Kray, betrieb er, da das Werk über keine eigene Rohstoffgrundlage verfügte, 1920 die Fusion mit den Buderusschen Eisenwerken, in deren Vorstand er bald darauf als technischer Direktor aller Werksabteilungen berufen wurde. Eine zweite Reise in die USA 1925 galt in erster Linie der Einführung des in Deutschland damals noch kaum angewendeten Schleudergußverfahrens für die Herstellung gußeisener Muffendruckrohre auf der Sophienhütte in Wetzlar. Bei diesem seit 1809 bekannten und von dem deutschen Ingenieur Otto Briede 1910 erprobten Verfahren werden an Stelle des Sandformgusses Hohlkörper mit Hilfe der Fliehkraft hergestellt. In den USA und in Großbritannien als De Lavaud-Verfahren seit Beginn der 20er Jahre zur Produktionsreife entwickelt, wurde der Schleuderguß in Deutschland nach den Vereinigten Stahlwerken von den Buderusschen Eisenwerken unter H.s Leitung, zum Teil auf Grund eigener Patente, eingeführt.

    Als maßgeblicher Gießereifachmann seiner Zeit war H. in zahlreichen Fachverbänden Vorstandsmitglied. Daneben war er als Vertreter der Vereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände aktiv an den sozialpolitischen Auseinandersetzungen der Weimarer Republik beteiligt.|

  • Awards

    Dr. iur. h. c. (Gießen 1924), Dr.-Ing. E. h. (Clausthal 1928).

  • Literature

    Stahl u. Eisen 53, 1933, S. 264;
    Hütte u. Schacht 9, 1933, Nr. 3;
    - Briefl. Mitt. d. Fam. H. u. ehem. Mitarb. H.s.

  • Author

    Gertrud Milkereit
  • Citation

    Milkereit, Gertrud, "Humperdinck, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 59-60 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136214495.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA