Lebensdaten
1822 – 1864
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Kiel
Beruf/Funktion
Dermatologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117535001 | OGND | VIAF: 64786834
Namensvarianten
  • Bärensprung, Friedrich Wilhelm Felix von
  • Bärensprung, Felix von
  • Bärensprung, Friedrich Wilhelm Felix von
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Zitierweise

Bärensprung, Felix von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117535001.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich Wilhelm Leopold von Bärensprung (1779–1841), Oberbürgermeister von Berlin;
    M Friederike Magdalene Hagemann (1795–1872);
    Gvv Johann Georg Wilhelm von Bärensprung, Geheimer Oberfinanzrat und Chef des Forstdepartements;
    Gmv Flora Ernestina Juliana Christina Mauve;
    Gvm Wilhelm Cornelius Hagemann, Kriegsrat;
    Bonn 1850 Marie (1826–1907), T des Juristen Friedrich Bluhme (1797–1874), Professor in Bonn;
    T Luise ( Felix Marchand, 1846–1928, Professor der pathologischen Anatomie in Leipzig).

  • Biographie

    B. studierte in Berlin und Halle, wo er Schüler des Internisten P. Krukenberg war und sich 1848 habilitierte. 1850-53 hat er sich als Arzt in Halle niedergelassen. 1853 erhielt er einen Ruf als leitender Arzt der Abteilung für Syphilitische in der Berliner Charité. 1856 wurde er außerordentlciher Professor an der medizinischen Fakultät. Eine Verpflichtung an die Medizinische Klinik in Dorpat (1858) lehnte er ab. 1863 erfolgte der Ausbruch einer Dementia paralytica. Während einer Remission dieser Krankheit vollendete er seine Arbeit über hereditäre Syphilis (Berlin 1864). Im August 1864 stürzte er bei einem Spaziergang von der Irrenanstalt Hornheim nach Kiel ins Meer und ertrank. Sein Lehrbuch der Hautkrankheiten (1. Lieferung, Erlangen 1859) gab er 1860 auf, nachdem F. von Hebras Lehrbuch erschienen war. Die in seinem Werk enthaltene historische Einleitung und die allgemeine Morphologie sind jedoch von dauerndem Wert. B.s bleibende Verdienste sind neben seiner Reformation der Dermatologie, in der er sich allerdings alsbald durch Hebra auf den zweiten Platz gedrängt sah, seine Arbeit über die Thermometrie (1851 und 1852), die erste genauere Beschreibung des Eczema marginatum (1855), die Entdeckung des Erythrasmapilzes (1855) und die anatomische Begründung der neuritischen Dermatosen durch den Nachweis der Spinalganglienerkrankung bei der Gürtelrose (1861). In vielen seiner Arbeiten zeigt sich waches Interesse an der Geschichte der Medizin.

  • Werke

    u. a. Observationes microscopicae de penitiore tumorum nonnullorum structura, Diss. Halle 1844;
    Btrr. z. Anatomie u. Pathol. d. menschl. Haut, 1848; De transitu medicamentorum praesertim hydrargyri per togumenta corporis externa, 1848;
    Unterss. üb. d. Temperaturverhältnisse d. Foetus u. d. erwachsenen Menschen im gesunden u. kranken Zustande, in: Müllers Archiv, 1851 u. 1852;
    Üb. d. Folge u. d. Verlauf epidem. Krankheiten, 1854 (medizinhistor. Studie);
    Die Hautkrankheiten, 1. Lieferung 1859;
    Die hereditäre Syphilis, 1864;
    zahlreiche Aufsätze in d. Charité-Ann.; Atlas d. Hautkrankheiten, 1867 (unvollst., erg. durch F. v. Hebra).

  • Literatur

    ADB II;
    Charité-Ann. 12, 1865, S. 74-85;
    I. Bloch, in: Hdb. d. Gesch. d. Medizin III, 1905, S. 442 f.;
    BLÄ I, 1929, S. 284.

  • Autor/in

    Robert Herrlinger
  • Zitierweise

    Herrlinger, Robert, "Bärensprung, Felix von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 526 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117535001.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bärensprung: Friedr. Wilh. Felix v. B., Arzt, 1822 in Berlin geb., studirte zuerst in seiner Vaterstadt, seit 1843 in Halle unter Krukenberg, als dessen mehrjähriger Assistent er eine sehr umfangreiche und verdienstvolle Thätigkeit entwickelt hat. Nachdem er sich 1848 in Halle als Privatdocent habilitirt hatte, ging er beim Ausbruche des Typhus nach Oberschlesien, wo er acht Wochen lang einem der dort etablirten Kinderlazarethe vorstand; 1853 erhielt er einen Ruf als dirigirender Arzt auf der Abtheilung für Syphilitische in der Charité in Berlin, welchem er folgte, 1856 wurde er zum Prof. extraord. an der med. Facultät daselbst ernannt, und in diesen Stellungen verblieb er bis zu dem Auftreten einer schweren Geisteskrankheit im J. 1863, welche ihn in die unter Jessen's Leitung stehende Irrenheilanstalt in Hornheim führte. Anscheinend gebessert verließ er die Anstalt im Juni 1864, fand aber schon zwei Monate später seinen Tod, indem er in der Nähe von Kiel ins Meer stürzte. — B. war als Gelehrter ebenso begabt, wie strebsam und productiv; seine bedeutendsten litterarischen Leistungen, die fast sämmtlich in den Annalen der Charité veröffentlicht sind, beziehen sich vorzugsweise auf die Lehre von den Hautkrankheiten und von der Syphilis. Die Excentrität in seinem Charakter, welche namentlich in den letzten Jahren seines Lebens störend auf sein Verhältniß zu seiner gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Umgebung hervortrat, darf wol zum großen Theil auf das sich allmählich entwickelnde körperliche Leiden, eine Dementia paralytica, zurückgeführt werde.

    • Literatur

      Otto Veit, Zur Erinnerung an Prof. Fel. v. Bärensprung in Annal. d. Charité Bd. XII.

  • Autor/in

    A. Hirsch.
  • Zitierweise

    Hirsch, August, "Bärensprung, Felix von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 59-60 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117535001.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA