Lebensdaten
1330 oder 1332 – 1384
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Rom
Beruf/Funktion
Kanonist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129032182 | OGND | VIAF: 72460386
Namensvarianten
  • Horborch, Wilhelm
  • Guillelmus, Horborch
  • Guilelmus, Horborch
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Zitierweise

Horborch, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129032182.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann ( 1343), Bgm. in H.;
    B Bertram ( 1396), Bgm. in H.

  • Biographie

    Bereits in jungen Jahren (1348) an der Kurie in Avignon tätig als Sachwalter und Vertrauensmann seiner Vaterstadt, desgleichen, nach artistischem und juristischem Studium in Paris, nunmehr als Magister und Bakkalar des kanonischen Rechts (1360–62), wurde H. 1361 zum Kollektor der päpstlichen Einkünfte in der Erzdiözese Bremen und den Bistümern Verden und Kammin ernannt. 1363 erhielt er durch päpstliche Provision die Würde eines Dompropstes in Hamburg, die er alsbald gegen das substanziellere Amt eines Domdekans dortselbst vertauschte; als solcher erließ er eine neue Gottesdienstordnung und vermehrte durch Stiftungen die Einkünfte des Dekanats. 1367/68 schloß er sein juristisches Studium in Bologna mit dem Dr. decretorum ab und wurde 1368 Prokurator der deutschen Nation. Als seine Lehrer rühmt er Johannes de Lignano und Ricardus de Saliceto. 1371 berief ihn Karl IV. nach Prag, um dort die neubegründete Juristenuniversität aufzubauen, und verlieh ihm die erste Professur der Dekretalen. Einige seiner Prager Vorlesungen haben sich handschriftlich erhalten. 1375 scheint er den Kaiser auf seiner Reise nach Lübeck begleitet und sich bei dieser Gelegenheit um seine Vaterstadt besonders verdient gemacht zu haben. Gegen Ende des gleichen Jahres holte ihn Gregor XI. als Auditor an die Rota Romana. H. verblieb in dieser Stellung, erst in Avignon, dann in Rom, bis zu seinem Tode; die ihm 1379 verliehene Dompropstei in Krakau ließ er durch Vertreter wahrnehmen. 1378-81 gab er seine „Decisiones (novae) Rotae Romanae“ heraus, die seinen internationalen Ruf begründeten, eine chronologische Sammlung grundsätzlich wichtiger Streitfragen aus den Entscheidungen des höchsten päpstlichen Gerichtshofs mit eingehenden kritischen Referaten über die Voten der einzelnen Auditoren und anderer zu Rate gezogener Rechtsgelehrter, in unzähligen Handschriften und nicht weniger als 67 späteren Druckausgaben verbreitet. Auch bearbeitete und erweiterte er unter dem Titel „Decisiones antiquae Rotae Romanae“ verschiedene vor seiner Zeit herausgegebene Sammlungen ähnlicher Artikel

  • Literatur

    J. M. Lappenberg, Der hamburg. Domdechant Dr. W. H., in: Zs. f. Hamburg. Gesch. 2, 1847;
    E. Göller, W. H. u. d. Decisiones antiquae d. Rota Romana, in: Archiv f. kath. Kirchenrecht 91, 1912;
    I. Pfaff, Zur Gesch. d. Kanonisten W. H. u. s. Werke, in: ZSRGK 13, 1924;
    H. Reincke, Große Hamburger Juristen aus 5 Jhh., 1954.

  • Autor/in

    Heinrich Reincke
  • Zitierweise

    Reincke, Heinrich, "Horborch, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 622 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129032182.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA