Lebensdaten
um 1500 – 1539
Geburtsort
München
Sterbeort
Mecheln
Beruf/Funktion
Kupferstecher
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 121758745 | OGND | VIAF: 31989531
Namensvarianten
  • Hogenberg, Nikolaus
  • Hogenberg, Hans
  • Hogenberg, Johann
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Zitierweise

Hogenberg, Nikolaus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121758745.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    N. N. (H. überlebend);
    K, u. a. Franz (s. 2), Remigius (s. 4).

  • Biographie

    In der älteren Literatur wird H., der Stammvater der Familie, oft mit seinem Enkel Hans verwechselt. Er kommt von München nach Mecheln und entfaltet dort zwischen 1527 und 1539 im Dienste der Stadt und der dort residierenden Statthalterin Margarethe von Österreich eine reiche Tätigkeit, besonders als Stecher. Von seinen Gemälden ist nichts erhalten geblieben. Stiche mit Szenen der biblischen Geschichte in Folgen und Einzelblättern, deren Kupferplatten nach H.s Tode der verschuldeten Witwe durch Vertrag vom 23.9.1539 zum Weiterdruck von ihren Gläubigern überlassen werden, weisen auf H.s Todesdatum wie auf die wirtschaftliche Situation der Familie hin.

    Während die Radierung eines aufgestützt sitzenden Schmerzenmannes von 1523 mit Monogramm NH noch eine gleichmäßige, an italienische Vorbildern geschulte Plastizität bei spürbarer Unsicherheit im Anatomischen und formelhafter Zeichnung aufweist, sind zwei 1525 entstandene Stiche aus dem Leben des Jeremias: „Gott erscheint Jeremias“ und „Jeremias wird in die Grube gelassen“ in dramatisches Hell-Dunkel getaucht, wobei der Aufbau der Szenen einige perspektivische und anatomische Gewaltsamkeiten aufweist. Eine Gruppe von Heiligen von 1524 läßt wenigstens in den Knitterfalten der gerafften Gewänder und einzelnen Physiognomien von Ferne an die Dürer-Nachfolge denken. Die Stiche nach Barent van Orley mit 4 Szenen aus dem Leben der Statthalterin Margarethe von Österreich in reich ornamentierten Architekturrahmen phantastischer Erfindung lassen solche, die Grenzen H.s angebende Schwächen vermissen, ebenso seine beiden eigenständigen stattlichen Stiche: das Sterben und das Totenbett der Margarethe von Österreich mit trauerndem und betendem Gesinde, wobei das hohe enge Gemach mit andrängendem und verharrendem Volk angefüllt und durch Kerzenlicht wirkungsvoll in Licht- und Schattenpartien aufgegliedert wird (Popham).

    Überraschend vollendet und groß geartet ist H.s graphisches Hauptwerk: 36 Radierungen mit 2 Titelblättern und 2 Dedikationstafeln, wohl bald nach 1530 geschaffen und insgesamt 51 x 812 cm groß, ein riesiger graphischer Fries – in der älteren Literatur „die Rolle“ genannt –, auf dem mit viel Volk, Triumphpforten, Kanonen, Bläsern, Kriegern der Einzug Kaiser Karls V. am 24.2.1530 in Bologna dargestellt ist, zusammen mit Papst Clemens VII., der ihn krönen wird. Vollständige Exemplare des im ganzen wohl in 7 unterschiedenen Ausgaben erschienenen, außerordentlichen Werkes sind selten (soweit zu sehen, bisher nur 2mal um 1875 reproduziert). Im Stil erreicht H. hier in einzelnen Partien nahezu die freie, gelassene Vortragsweise des jüngeren Holbein und oberitalienischer Vorbilder. Hollstein erwähnt 22 Zeichnungen für den Fries, nach 1741 im Kabinett Grozat.

  • Werke

    Weitere W u. a. Stiche: Madonna mit Kind, 1523;
    Die hl. Katharina;
    Ödipus befragt d. Sphinx;
    röm. Krieger. -
    Holzschn.: Kampf zw. nackten Männern u. Bauern;
    Zerstreuung d. Apostel in e. Landschaft, 1522;
    Johannes d. Täufer predigend.

  • Autor/in

    Horst Keller
  • Zitierweise

    Keller, Horst, "Hogenberg, Nikolaus" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 473-474 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121758745.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA