Lebensdaten
1803 – 1889
Geburtsort
Harmuthsachsen (Hessen)
Sterbeort
Homberg (Efze)
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137596960 | OGND | VIAF: 81767899
Namensvarianten
  • Hoffmann, Friedrich Wilhelm
  • Hoffmann, Carl Friedrich Wilhelm
  • Hoffmann, F. W.
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Zitierweise

Hoffmann, Friedrich Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137596960.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Frdr. Wilhelm (1769–1822), hessen-kassel. Feldprediger, 1794 Pfarrer in Helmarshausen, 1803 in Harmuthsachsen, S d. Kantors Johannes in Sontra u. d. Anna Elisabeth Hencke;
    M Anna Christine (1776–1855), T d. Joh. Karl Fischbach, Gutsverwalter in Sontra, u. d. Anna Christina Crause;
    1) Eilhausen/Waldeck 1831 Frieder. Marie Joh. Bernhardine (1811–61), T d. Landrats Daniel Frdr. Schreiber u. d. Ernestine Rohde, 2) Homberg/Efze 1863 Friederike Mathilde (1829–1924), T d. kurhess. Oberstlt. Ludwig v. Baumbach u. d. Luise v. Lorentz;
    8 K aus 1), 2 S aus 2);
    Groß-N Max (s. 2).

  • Biographie

    H. studierte Theologie in Marburg und war seit 1830 Pfarrer in Sielen/Diemel. Dort erlebte er eine innere Wandlung, schwor dem Rationalismus ab und veränderte das Gemeindeleben durch Einführung der Kirchenzucht. Seit 1851 war er Pfarrer und Metropolitan in Homberg/Efze, seit 1864 in Felsberg. Er war neben W. Vilmar der bedeutendste Wortführer der hessischen renitenten Pfarrer. Gegen den preußischen Plan, ein Gesamtkonsistorium für die 3 kurhessischen Kirchen zu errichten, protestierte H. in 2 „Berichten“ und wurde 1868 vom Metropolitansamt suspendiert. Im Verlauf der Kämpfe gegen die Einführung einer Presbyterial- und Synodalordnung (1869/70) verlor er auch sein Pfarramt, weil er sich geweigert hatte, den amtlichen Bettagszettel zu verlesen, der „den verkehrten Eifer um die zeitlichen Stützen der Kirche“ als Sünde deklarierte. 1873 wurde er für nur kurze Zeit wieder eingesetzt. Als aber am 28.7.1873 das Gesamtkonsistorium für Kurhessen durch den preußischen Landtag eingerichtet wurde, sandten 43 niederhessische Pfarrer den „Juliprotest“ an den preußischen König. Als erster unterschrieb H. Die Unterzeichner verweigerten dem neuen Konsistorium die Anerkennung und wurden „renitent“. H. verzog nach Homberg, wo er eine renitente Gemeinde um sich scharte.

    Die Aufforderung hannoverischer Geistlicher (Rocholl und andere) an die Renitenz, zwecks Kirchengemeinschaft die Verbesserungspunkte des Landgraf Moritz aufzugeben, führte zu einer Spaltung der Renitenz. Vilmar führte die Mehrheit („Melsunger“), H. die Minderheit („Hornberger“) an. In seiner programmatischen Schrift „Das Ziel der kirchlichen Renitenz“ begründete er seinen Schritt und sagte sich in seinem „Sendschreiben“ von der mauritianischen Reform los. Dadurch öffnete sich den Hombergern am 10.10.1878 die Kirchengemeinschaft mit der in Hessen-Darmstadt entstandenen lutherischen Freikirche. Am 18.10.1882 weihte H. in Homberg eine Kapelle der renitenten Gemeinde. Bis zu seinem Tod war er Superintendent der „Homberger“ Renitenz.

  • Werke

    Ber. üb. d. Schritte d. Geistlichen d. Consistorialbezirks Cassel z. Erhaltung d. Kirchenordnung v. J. 1657, 1867;
    Zweiter Ber. …, 1867;
    Das Ziel d. kirchl. Renitenz in Hessen mit Bezugnahme auf d. sog. Verbesserungspunkte in Niederhessen, 1877;
    Sendschreiben etlicher Geistlicher d. renitenten Kirche Augsburg. Confession in Niederhessen an ihre Amtsbrüder in ders. Kirche, 1878.

  • Literatur

    R. Schlunck, Die 43 renitenten Pfarrer, 1923;
    K. Wicke, Die hess. Renitenz, ihre Gesch. u. ihr Sinn, 1930 (L, P).

  • Autor/in

    Erich Geldbach
  • Zitierweise

    Geldbach, Erich, "Hoffmann, Friedrich Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 401 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137596960.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA