Dates of Life
1805 – 1848
Place of birth
Gärtringen
Place of death
Stuttgart
Occupation
evangelischer Theologe ; Stadtpfarrer in Stuttgart ; Prediger
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 116934417 | OGND | VIAF: 40142707
Alternate Names
  • Hofacker, Wilhelm
  • Hofacker, Wilhelm Friedrich Immanuel

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Hofacker, Wilhelm, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116934417.html [23.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Hofacker: Wilhelm Friedrich Immanuel H., geboren am 16. Februar 1805 in Gärtringen (O. A. Herrenberg, Württemberg), gest. in Stuttgart am 10. August 1848, bedeutender und beliebter Prediger. Bruder des vorhergehenden. Eine ruhige stetige harmonische Entwicklung ist das charakteristische seines Lebensganges, seiner Anschauung und Predigtweise: von jenen gewaltigen Kämpfen, von dem entschiedenen Bruche mit seiner Vergangenheit, wie sie das Leben des älteren Bruders uns zeigt, ist bei dem jüngeren nichts zu finden. Neigung, Familientradition, das Beispiel von Vater und Bruder bestimmten ihn von frühe an zum Theologen. Die strenge Frömmigkeit des elterlichen Hauses, der Umgang mit befreundeten den positiv gläubigen (pietistischen) Kreisen Württembergs angehörenden Familien und eine tief angeborene Frömmigkeit führten den reich begabten, auch mit einer guten Portion Mutterwitz ausgestatteten Knaben schon bei seiner Confirmation zu dem festen Entschluß und Gelöbniß „von da an Christo zu leben und im Glauben ihm nachzuwandeln“. Er ist demselben während seines ganzen Lebens treu geblieben, die philosophischen und theologischen Studien, welchen er von 1823 bis März 1828 in Tübingen mit großem Fleiße oblag, so daß er mit dem Prädikat „ausgezeichnet“ die Hochschule verließ, bestärkten ihn in seinem positiv christlichen Standpunkt; Schleiermachers Theologie hatte, wie er selbst rühmt, großen Eindruck auf ihn gemacht, aber bedeutender ist der Einfluß der gläubigen württembergischen Theologen, Bengel, Rieger, Flatt auf ihn gewesen, der treffliche Professor Chr. Schmid, sein nachheriger Schwager, der Umgang mit gleichgesinnten Freunden, Mann, Tobias Beck, Karl Sixt Kapff, trübe Erfahrungen in der eigenen Familie, der frühe Tod des Vaters, die Geisteskrankheit seines Bruders Max blieben ebenfalls nicht ohne Einwirkung auf ihn. März 1828 verließ er Tübingen, um Vicardienste bei seinem erkrankten Bruder zu leisten, auch nach dessen|Tode blieb er noch längere Zeit in Rielingshausen; seinen Wunsch, definitiv dessen Stelle zu bekommen, lehnte die Kirchenbehörde mit der Motivirung ab, „daß die Wissenschaft und die Kirche gerechte Hoffnungen auf ihn baue“. Nach einer längeren Bildungsreise durch Norddeutschland trat er 1829 in das Repetenten-Collegium zu Tübingen ein, wurde Mai 1833 zum Diaconus in Waiblingen, 1835 zum Diaconus an der Leonhardskirche in Stuttgart ernannt. Einen akademischen Ruf nach Marburg (1832) hatte er mit Rücksicht auf seinen geisteskranken Bruder Max abgelehnt, dessen Pflege er für seine nothwendigste Aufgabe hielt. In Stuttgart blieb er nun, ein gefeierter Prediger und Seelsorger, mit immer wachsender Achtung und Zuneigung der Gemeinde, die ebenfalls wachsende Arbeitslast erschöpfte frühe seine nicht sehr feste (Constitution, ein nervöses Kopfleiden Plagte ihn längere Zeit; am 10. August 1848 starb er, tief betrauert von seinen Gemeindegenossen; am 10. Juni 1833 hatte er sich mit Luise Weckherlin. Tochter des früheren Staatsministers v. Weckherlin verheirathet, von seinen Kindern überlebten ihn 2 Söhne und 2 Töchter. — Mit seinen Freunden und Amtsbrüdern Knapp, Kapff, Dettinger gehölt H. zu der zahlreichen Classe württembergischer Theologen, welche auf streng positivem Standpunkte stehend, in enger Verbindung mit den (pietistischen) Gemeinschaften des Landes dieser Richtung immer mehr Raum im evangelischen Württemberg geschafft haben: durch seine tüchtigen theologischen Kenntnisse, durch seine wahrhafte Frömmigkeit, durch sein Predigttalent wurde er ein hervorragender Vertreter derselben, wie sich dies auch in den: Streit gegen Märklin zeigt; gegen des Letztern Schrift: Darstellung und Kritik des modernen Pietismus. 1839, trat er mit einer bündigen entschiedenen Abwehr auf: „Bekenntniß und Vertheidigung“, 1839. Im Gegensatz zu der stürmischen, beinahe leidenschaftlichen, energisch auf Bekehrung dringenden Predigtweise seines Bruders Ludwig bewegen sich seine formell und künstlerisch gut durchgearbeiteten Predigten in dem ruhigen Flusse des Lehrens, von seiner wissenschaftlichen Tüchtigkeit, seiner psychologischen Auffassung und wirklichen ernsten Frömmigkeit zeugt jedes Blatt derselben. Gern homiletischen Studien sich zuwendend gab er im Vereine mit Kapff und Hoffmann zum Besten der Gemeinde Wilhelmsdorf eine Predigtsammlung heraus: „Predigten über den II. Jahrgang der Evangelien“, 1834; von ihm und Chr. Fr. Schmid wurden herausgegeben: „Zeugnisse evangelischer Wahrheit“. Jahrgang 1—3. 1839—40. Seine eigenen Predigten wurden nach seinem Tode von Jul. Köstlin herausgegeben: „Predigten für alle Sonn- und Festtage von W. H.“, 1853. Sein Leben ist beschrieben von seinem Sohne Ludwig H.: Wilhelm Hofacker. Ein Predigerleben aus der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts, Stuttgart 1872; in Knapp. Hofacker's Leben, Heidelberg 1852, sowie in der von Kapff geschriebenen Lebensskizze zu W. Hofacker's Predigten finden sich auch dankenswerthe Mittheilungen, s. a. Kübel, L. u. W. Hofacker in Herzog und Plitt, VI. 202.

  • Author

    Theodor Schott.
  • Citation

    Schott, Theodor, "Hofacker, Wilhelm" in: Allgemeine Deutsche Biographie 12 (1880), S. 556-557 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116934417.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA