Lebensdaten
1811 – 1875
Geburtsort
Hamm (Westfalen)
Sterbeort
Hamm (Westfalen)
Beruf/Funktion
Drahtindustrieller
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137583095 | OGND | VIAF: 81755947
Namensvarianten
  • Hobrecker, Johann Karl
  • Hobrecker, Johann Carl

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Zitierweise

Hobrecker, Johann Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137583095.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (s. 3);
    B Wilhelm (1804–73), Christoph (1806–89), beide Teilhaber d. Walzwerks;
    - 1842 Luise ( 1870), T d. Nadelfabr. Stephan Witte (1784–1849) in Iserlohn;
    S Stephan (1843–1922), Hermann (1845–1917), Direktoren d. AG Westfäl. Drahtindustrie-Ver.;
    Groß-N Eduard (s. 1).

  • Biographie

    H. bildete sich nach Besuch des Hammer Gymnasiums zum „Mechanicus“ und sammelte erste praktische Erfahrungen in englischen und schweizerischen Betrieben. Er hat auch später zahlreiche Reisen durch Europa und den Vorderen Orient unternommen. 1839 erreichte ihn in England, wo er mit seinem späteren Schwager Hermann Witte die Fortschritte der Nadelfabrikation in Redditch beobachtete, die Nachricht von der Betriebsübergabe seines Vaters. Der Englandaufenthalt diente der Beschaffung von Mustermaschinen in Birmingham und Sheffield und half der sauerländischen Nadelindustrie aus einer existenzbedrohendun Krise, die von der Verschärfung der englischen Konkurrenz ausgegangen war.

    Bis 1854 teilte sich H. mit seinen Brüdern Wilhelm und Christoph in die Leitung des Stammwerks in Hamm; sein nachfolgendes Ausscheiden traf das Unternehmen schwer in einer Periode zeitweiligen Vermögensverfalls, der durch die 1857 beginnende Wirtschaftskrise beschleunigt wurde. Mit H.s Hilfe gesundete das Werk jedoch unter der Leitung seines Neffen Eduard seit 1865 wieder. 1856 errichtete H. mit den Inhabern der Nadelfabrik Stephan Witte & Co. Iserlohn, Hermann und Julius Witte und Wilhelm Herbers, in Hamm das erste nur mit Dampfkraft arbeitende Drahtwerk Europas unter der Firma Hobrecker, Witte & Herber. Als dieses Unternehmen sich 1872 zur Erweiterung seiner Kapitalbasis in die AG Westfälischer Drahtindustrie-Verein umgründete, war eine Entwicklung vorausgegangen, die das Werk zum „größten Etablissement der Welt für die Fabrikation von Walzdraht, gezogenem Draht und Drahtnägeln“ gemacht hatte.

    Direktoren der neuen Gesellschaft wurden H.s Söhne Stephan und Hermann, die bis 1885 beziehungsweise 1889 im Vorstand verblieben. Die Belegschaft belief sich um 1880 auf 2000 Beschäftigte. In die Zeit der Söhne fällt unter anderem die Gründung eines Zweigwerkes in Sassenhof bei Riga (1874), der späteren, 1914 verlorengegangenen Rigaer Drahtindustrie, und der Erwerb eines Walzwerks in Dahlsbruck (Finnland), das 1881-87 Walzdraht als Vormaterial für Riga produzierte.

  • Literatur

    M. Schumacher, Auslandsreisen dt. Unternehmer 1750-1851 unter bes. Berücksichtigung v. Rheinland u. Westfalen, 1968.

  • Autor/in

    Hans Vollmerhaus
  • Zitierweise

    Vollmerhaus, Hans, "Hobrecker, Johann Karl" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 282 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137583095.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA